Paralympics 2024 in Paris Markus Rehm mit Rückenwind eines "tollen Moments" zur Goldmission
Markus Rehm geht als Top-Favorit in den Weitsprung-Wettbewerb. Einen der schönsten Momente seiner Karriere hat er aber bereits zu Beginn der Paralympics in Paris erlebt.
Am Mittwochabend (04.09.2024) will Markus Rehm seinen vierten Paralympics-Titel im Weitsprung feiern. Der 36-Jährige geht dabei mit dem Rückenwind einer besonderen Erfahrung in den Wettkampf: Rehm durfte bei der Eröffnungsfeier als Fackelträger Teil der Zeremonie sein.
Ein Erlebnis, das den Athleten von Bayer Leverkusen nachhaltig bewegt. "Wenn ich daran denke, bekomme ich Gänsehaut. Das war so ein toller Moment", sagte Rehm im Sportschau-Interview. Als er gefragt wurde, ob er die Rolle übernehmen will, habe er "sofort zugestimmt".
Rehm will die Erfahrung für den Wettkampf nutzen
Dabei wusste er gar nicht so genau, wie seine Rolle als Fackelträger aussehen soll. "Aber ich dachte mir: Egal wie, es ist auf jeden Fall eine tolle Geschichte und eine große Ehre, dass sie auch an mich gedacht haben", sagte Rehm. "Bis zum letzten Moment wusste ich gar nicht, was ich zu tun habe. Ich wusste nur, dass ich die Sportprothese brauche." Erst vor Ort erfuhr Rehm, was genau er zu tun hatte.
Am Ende lief alles glatt. Ein kurzes Video reichte, um den Weitspringer zu instruieren. Was bleibt, ist "einer der schönsten Momente" seiner Karriere. "Ich fühle mich wahnsinnig geehrt." Ein Moment, der Rehm auch bei der Wettkampfvorbereitung helfen soll. "Ich habe eine Weile gebraucht, um das zu verarbeiten. Ich werde mir das vor dem Springen noch mal anschauen", sagte Rehm. "Dabei werde ich sicher auch emotional werden. Das nutze ich vor dem Wettkampf."
Noch kein "perfekter Sprung" in dieser Saison
Ein Wettkampf, an dessen Ende seine vierte Goldmedaille im Weitsprung stehen soll. Dabei hat Rehm eine Saison hinter sich, in der er "vom perfekten Sprung ein gutes Stück entfernt" war. Es sind Kleinigkeiten, die das Weitsprung-System beeinflussen.
"Als Athlet hat man ein sehr gutes Gefühl. Und ich glaube, dass ein kleines Detail noch fehlt. Sobald wir das erzeugen können bei einem Wettkampf, dann kann es richtig weit gehen", sagte Rehm, der voller Optimismus in den Wettkampf geht: "Das kenne ich von vergangenen Jahren, dass es Phasen gibt, wo nicht alles so zusammenkommt. Und dann geht es innerhalb kurzer Zeit wieder durch die Decke. Darauf hoffe ich ein bisschen."
Rehm: Konkurrenz ist "richtig stark" geworden
Hoffnungen auf eine Top-Weite setzt Rehm auch auf die Bahn im Stade de France. "Ich habe gehört, die soll wahnsinnig schnell und richtig gut sein. Wenn man doch noch gute Bedingungen bekommt, dann kann es weit gehen", sagte der 36-Jährige. Ein Selbstläufer wird die Goldmission dabei keinesfalls. Früher hatte Rehm bei großen Wettkämpfen mitunter einen Vorsprung von 60 Zentimetern oder gar einem Meter.
Diese Zeiten dürften der Vergangenheit angehören. Denn die Konkurrenz schläft nicht. "Die sind richtig stark geworden. Da muss ich an den perfekten Sprung, oder zumindest einen sehr guten Sprung, nahe herankommen. Ansonsten wird es ganz schön eng", so Rehm. Aufhalten lassen will er sich bei seiner Goldjagd aber nicht. Dabei helfen sollen ihm nicht zuletzt die unvergesslichen Eindrücke der Paralympics-Eröffnungsfeier.