Paralympics 2024 im Überblick Die Paralympics-Splitter von Freitag
Paris will die Symbole von Olympia und Paralympics in Ehren halten. Malaysias Fahnenträger stellt einen Weltrekord im Gewichtheben auf. Die Paralympics-Splitter von Freitag, 6. September.
Paris will Symbole von Olympia und Paralympics behalten
Die Olympischen Ringe sollen nach dem Wunsch der Pariser Bürgermeisterin mindestens bis 2028 auf dem Eiffelturm bleiben. "Danach sehen wir, ob wir uns noch immer nicht von den Symbolen trennen können", sagte Anne Hidalgo am Freitag (06.09.2024) in Paris. Allerdings handle es sich um eine neue, leichtere Version der Ringe. Die derzeitigen Ringe aus Stahl sollen noch im September abmontiert und in Kürze ersetzt werden. Die Entscheidung liege bei der Stadt Paris, da diese Eigentümerin des Eiffelturms sei.
Auch das Logo der Paralympischen Spiele, drei Bögen in Rot, Blau und Grün, die derzeit den Triumphbogen schmücken, sollen bis 2028 erhalten bleiben. Möglicherweise würden sie an einem neuen Ort auf den Champs-Elysées aufgestellt.
Offen ist weiterhin, was aus dem olympischen Feuer werden soll, der LED-Lichtinstallation in einer großen Schale in den Tuilerien. Bei gutem Wetter steigt die Feuerschale bei Einbruch der Dunkelheit unter einem Ballon in den Pariser Himmel auf und zieht Tausende Schaulustige an. Hidalgo habe Präsident Emmanuel Macron gebeten, diese Frage bald zu entscheiden. Der Park, in dem die Feuerschale installiert ist, ist in Staatsbesitz.
Para-Radsport: Storey ist einfach nicht zu schlagen
Die 46 Jahre alte Britin Sarah Storey dominiert die Konkurrenz im Para-Radsport in ihrer Startklasse weiter nach Belieben. Nach Gold im Einzelzeitfahren gewann sie in Paris zum vierten Mal in Folge auch Gold im Straßenradrennen. Allerdings war es dieses Mal richtig knapp: Sie entschied das Rennen nach 1:54:24 Stunden im Fotofinish für sich und verwies die zeitgleiche Französin Heidi Gaugain hauchdünn auf Platz zwei. Seit 1992 in Barcelona hat Storey nun insgesamt 19 (!) Paralympics-Goldmedaillen im Radfahren und Schwimmen gewonnen - und dazu noch elf Silber- und Bronzemedaillen.
Rollstuhl-Tennis: Glückwünsche von Carlos Alcaraz für Bronze-Gewinner
Nach dem Gewinn der Bronzemedaille im Rollstuhl-Tennis-Doppel erhielten die Spanier Daniel Caverzaschi und Martin de la Puente Glückwünsche auch vom ATP-Weltranglistendritten Carlos Alcaraz. Gegen ihn auf dem Platz antreten wollen die Para-Tennisspieler aber lieber nicht: "In Spanien sind wir sehr gut in die Gruppe der nichtbehinderten Spieler integriert. Sie sehen uns trainieren und manchmal trainieren wir sogar zusammen. Aber nicht mit Carlos Alcaraz, denn der würde uns verprügeln", sagte Caverzaschi.
Doppel-Gold gewannen Alfie Hewett und Gordon Reis aus Großbritannien mit 6:2, 6:1 im Finale gegen die Japaner Takuya Miki und Tokito Oda.
Rollstuhl-Tennis: Japanerin Kamiji bezwingt Seriensiegerin de Groot
Die topgesetzte Niederländerin Diede de Groot hat beim paralympischen Tennisturnier in Paris eine schmerzhafte Niederlage kassiert. Die 27-Jährige verlor das Einzel-Endspiel in Roland Garros gegen die Japanerin Yui Kamiji mit 6:4, 3:6, 4:6.
De Groot, die in der ersten Runde die einzige deutsche Starterin, Katharina Krüger, ausgeschaltet hatte, ist die Seriensiegerin im Rollstuhl-Tennis. In Tokio hatte sie sowohl im Einzel als auch im Doppel Gold gewonnen. Mit 23 Titeln bei Grand-Slam-Turnieren ist sie Rekordsiegerin, hat die vergangenen 15 allesamt gewonnen. Zwischen Januar 2021 und Mai 2024 blieb sie in mehr als 140 Spielen in Serie ungeschlagen. Gegen Kamiji leistete sich de Groot ungewohnt viele Doppelfehler - 17 an der Zahl. Stuhlschiedsrichterin des Einzel-Endspiels war die Deutsche Thea Finke.
Para-Gewichtheben: Nigerianerin Ejike geht dieses Mal leer aus
Im Gewichtheben der Frauen in der Klasse bis 67 Kilogramm hat sich Yujiao Tan aus China Gold mit Weltrekordleistung von 142 Kilogramm gesichert. In diesem Wettbewerb gab es aber noch etwas anderes Erwähnenswertes: Die viermalige Goldmedaillengewinnerin Lucy Ejike aus Nigeria ging dieses Mal als Vierte leer aus. Entsprechend enttäuscht regierte sie nach dem Wettkampf: "Ich fühle mich, als ob ich nicht zum Wettkampf gegangen wäre, es ist wie ein Traum. Ich war in der Lage, zu gewinnen. Ich hatte gut trainiert. Ich dachte, dass ich bei meinen siebten Paralympischen Spielen eine Medaille gewinnen würde."
Para-Gewichtheben: Gustin holt zweites Gold für Malaysia
Malaysias Fahnenträger Bonnie Bunyau Gustin hat in Paris die zweite Goldmedaille für sein Land geholt. In der Klasse bis 72 kg wiederholte der 25-Jährige seinen Paralympics-Sieg von Tokio und stellte dabei mit 232 Kilo einen Weltrekord auf. Auf dem Silberrang folgte Hu Peng aus China (214 kg), knapp vor Donato Telesca aus Italien (213 kg). Das erste Gold für Malaysia in Paris hatte Badmintonspieler Liek Hou Cheah in der Startklasse SU5 gewonnen. Im Gewichtheben sind keine deutschen Athleten am Start.