Tischtennis bei den Paralympics Baus verspielt 2:0-Führung und verpasst Medaille
Valentin Baus hat trotz eines Traumstarts das Tischtennis-Viertelfinale bei den Paralympics gegen den Türken Ali Öztürk verloren. Seiner Medaillen-Sammlung kann er damit kein weiteres Exemplar hinzufügen.
Knapp drei Jahre nach seinem Triumph bei den Paralympics von Tokio ist der Traum einer weiteren Goldmedaille von Valentin Baus geplatzt. Der 28-jährige Weltranglistenerste verlor am Montag (02.09.2024) im Tischtennis-Viertelfinale der Klasse MS5 trotz einer 2:0-Führung mit 2:3 (11:6, 11:9, 9:11, 8:11, 4:11) gegen Ali Öztürk aus der Türkei und schied damit aus.
"Der Weltmeister musste im Viertelfinale gegen den Vize-Weltmeister spielen. Der Weltmeister hat die ersten beiden Sätze unglaublich dominiert und es dann aus der Hand gegeben", haderte Bundestrainer Volker Ziegler: "Er hat keinen Ball mehr getroffen". Es sei "natürlich" eine Enttäuschung. Baus selbst fand keine Erklärung für seinen Einbruch. "Plötzlich war das Gefühl einfach weg", sagte er.
Trostpreis Doppel-Silbermedaille
Mit komplett leeren Händen wird der gebürtige Bochumer die Heimreise allerdings nicht antreten: Baus hatte bereits am Samstag die Silbermedaille im Doppel gewonnen. Gemeinsam mit seinem Partner Thomas Schmidberger war er bis ins Finale gekommen. Dort unterlag das Duo seinen Gegnern aus China jedoch klar und deutlich mit 0:3.
Baus erwischt Traumstart
Gegen Öztürk, immerhin Paralympics-Dritter von 2021, erwischte Baus einen Traumstart und lag im ersten Satz schnell mit 7:0 in Führung. Öztürk fing sich im Anschluss zwar etwas, Baus ließ trotz ein paar Fehlern aber nichts mehr anbrennen und sicherte sich den ersten Durchgang mit 11:6.
An der Dominanz des Deutschen änderte sich auch im zweiten Satz zunächst nichts. Nach einer 5:0-Führung kam zwischenzeitlich aber zumindest etwas Spannung auf. Öztürk verkürzte auf 4:5 und glich sogar zum 8:8 aus. Baus, der zuvor acht von zwölf Duellen mit Öztürk für sich entschieden hatte, blieb aber cool und verwandelte den zweiten Satzball zum 11:9.
Plötzlich geht alles schief
Wer jetzt schon dachte, dass Baus ohne Probleme ins Halbfinale stürmen würde, sah sich jedoch getäuscht. Öztürk drehte im dritten und vor allem im vierten Satz richtig auf und kam tatsächlich zum Satzausgleich. Bei Baus, der drei Satzbälle abwehrte, lief plötzlich nicht mehr viel zusammen, die Entscheidung musste also im fünften Satz fallen.
Und auch dort fand Baus nicht mehr zu seinem Spiel zurück. Öztürk zog schnell auf 10:3 davon und verwandelte den zweiten Matchball mit einem Netzroller. Ein bezeichnendes und bitteres Ende.