Sicherheit bei Olympia Soldat bei Messerattacke in Paris verletzt
Zehn Tage vor der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Paris wurde ein Soldat bei einem Messerangriff verletzt. Der Festgenommene sitzt inzwischen in der Psychiatrie.
Gegen den Angreifer werde wegen versuchten Mordes ermittelt, berichtete die Zeitung "Le Parisien" unter Verweis auf Polizei und Staatsanwaltschaft. Demnach soll der aus dem Kongo stammende Franzose den Soldaten nach eigener Darstellung am Montagabend (15.07.2024) im Bahnhof Gare de l'Est angegriffen haben, weil in seinem Herkunftsland Soldaten Menschen töteten.
Der Angreifer soll 2018 bereits in der Pariser S-Bahnstation Châtelet-Les-Halles einen 22-Jährigen erstochen haben. Im Anschluss wurde er für nicht zurechnungsfähig erklärt und kam in die Psychiatrie, später aber wieder auf freien Fuß. Der Mann wurde nach Informationen des "Parisien" außerdem zweimal wegen häuslicher Gewalt verurteilt.
Bilder der Videoüberwachung zeigten, dass der Angreifer die Patrouille der Antiterror-Einheit Sentinelle bereits einige Minuten verfolgte, ehe er einen der Militärs plötzlich mit einem Messer in die Schulter stach, berichtete die Zeitung. Der Soldat kam schwer verletzt in eine Klinik, sei aber nicht in Lebensgefahr. Verteidigungsminister Sébastien Lecornu wollte den Verletzten im Militärkrankenhaus besuchen.
In Frankreich gilt höchste Terrorwarnstufe
In Paris, wo wie in ganz Frankreich seit dem Anschlag bei Moskau im März die höchste Terrorwarnstufe herrscht, platzt der Vorfall mitten in die letzten Olympia-Vorbereitungen. Dieser Tage kommen die ausländischen Sicherheitskräfte in der Millionen-Metropole an, die die französischen Behörden während des Mega-Events im Kampf gegen Bedrohungen aller Art unterstützen sollen. "Ein Großteil" davon werde laut Innenministerium "in Bahnhöfen, Flughäfen und rund um die 39 Austragungsorte" der Spiele eingesetzt.
Wie die Nachrichtenagentur AFP aus Polizeikreisen erfuhr, sollen insgesamt 1.750 Sicherheitskräfte aus etwa 40 Ländern, darunter auch Deutschland, in Frankreich im Einsatz sein. Sie sollen die rund 35.000 Polizisten und Gendarmerie-Mitglieder sowie die 18.000 Soldaten unterstützen, die im Schnitt jeden Tag mobilisiert werden.
Debatten um Eröffnungsfeier auf der Seine
Schon weit im Vorfeld hatte die geplante Eröffnungsfeier, die erstmals nicht in einem Stadion stattfinden wird, für Debatten gesorgt. So wurde und wird seit Monaten diskutiert, ob die Zeremonie auf der Seine wie angedacht stattfinden kann. Frankreichs Behörden, die Organisatoren und auch IOC-Präsident Thomas Bach äußerten sich stets optimistisch.
Generell herrscht Vertrauen in die Vorkehrungen, auch beim Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB). "Nach allem, was wir wissen, auch was unsere Verbindungspolizisten aus der Bundespolizei und aus dem BKA uns sagen, müssen wir uns keine Sorgen machen und gehen davon aus, dass wir so gut beschützt sind, dass wir sichere Spiele erleben werden", sagte Olaf Tabor, DOSB-Vorstand Leistungssport.