Wettbewerbe Was ist neu bei Olympia in Paris?
Als neue Sportart wurde Breaking ins olympische Programm aufgenommen. Neu sind in Paris 2024 auch die Disziplinen Kitesurfen im Segeln und die Marathon-Staffel im Gehen.
Die Olympischen Spiele in Paris warten mit nur einer neuen Sportart auf, aber die hat es in sich: Breaking, bekannt auch unter der Bezeichnung Breakdance. Die aus spektakulären akrobatischen und tänzerischen Elementen bestehende Sportart kommt von der Straße - und dort wird sie in Paris auch gezeigt: auf der Place de la Concorde, eingebettet zwischen Triumphbogen und Louvre.
Ein Breaking-Event in Paris.
So richtig los ging es mit Breakdance international in den 1990er-Jahren - damals bahnte sich der Tanzstil, der eng mit der Hip-Hop-Kultur verknüpft ist, seinen Weg aus den Straßen New Yorks in die Welt. Die Athletinnen und Athleten, B-Girls und B-Boys genannt, reihen in ihren Auftritten zu Hip-Hop-Bässen akrobatische Tanzschritte, einarmige Handstände und Salti aneinander. Bei Wettkämpfen duellieren sich zwei Breaker in sogenannten Battles.
Los Angeles 2028: Lacrosse und Flag Football statt Breaking
Nach dem Debüt bei den Olympischen Jugend-Sommerspielen 2018 in Buenos Aires wurde Breaking als neue Sportart für Paris aufgenommen. Der erste Olympia-Auftritt der Breaker wird zugleich aber wohl auch der letzte sein. Die Ausrichter der nächsten Sommerspiele 2028 in Los Angeles entschieden sich lieber für die in den USA enorm populären Sportarten Lacrosse und Flag Football.
In LA sollen zudem Cricket und Baseball/Softball ein Comeback feiern und Squash erstmals olympisch werden. Zudem rückt die Leichtathletik dann in die erste, Schwimmen in die zweite Woche.
Segeln: Erstmals Kitesurfen – 470er als Mixed
Einige Neuerungen gibt es im Segeln. Im Mittelmeer vor Marseille werden erstmals Wettbewerbe im Kitesurfen (Formula Kite) für Frauen und Männer ausgetragen. Beim Windsurfen wird die Bootsklasse RS:X durch das iQFoil ersetzt - das ist ein moderneres Foil-Material. Die Ein-Mann-Klasse Finn Dinghy wurde bei den Männern aus dem Wettkampfprogramm gestrichen.
Mit den 470er-Jollen werden nun keine getrennten Männer- und frauenrennen mehr ausgefahren, sondern nur noch ein Mixed. Somit hat Segeln neben der Katamaranklasse Nacra 17einen weiteren gemischten Wettbewerb hinzugewonnen.
Schießen: Aus Trap-Mixed wird Skeet-Mixed
Eine minimale Änderung gibt es bei den Schieß-Wettbewerben. Statt ein Mixed im Skeet, das in Tokio Premiere feierte, wird nun ein Mixed im Trap ausgeschossen. Bei beiden Disziplinen wird mit der Flinte auf Wurfscheiben mit einem Durchmesser von zehn Zentimetern geschossen. Der Unterschied: Beim Skeet wird von insgesamt acht Positionen auf die Scheiben gezielt, die aus zwei Richtungen abgeschossen werden. Beim Trap werden die Scheiben von einem Punkt in verschiedene Richtungen abgeworfen, die Schützen müssen aus fünf unterschiedlichen Positionen treffen.
Leichtathletik: Neue Mixed-Staffel im Gehen
Eine Neuerung zugunsten eines gemischten Wettbewerbs gibt es auch in der Leichtathletik. Das 50-km-Gehen der Männer wurde gestrichen, dafür gibt es in Paris erstmals Mixed-Staffeln aus je einem Geher und einer Geherin, die die Marathon-Distanz abwechselnd in vier Teilstrecken absolvieren.
Kanuslalom: Cross-Premiere im Kajak
Pro Spektakel fiel eine Entscheidung im Kanuslalom aus. Erstmals gibt es bei Männern und Frauen einen Cross-Wettbewerb. Ähnlich wie beim Ski- und Snowboard-Cross im Winter treten vier Athletinnen oder Athleten in einem Lauf gegeneinander an, um den Kurs auf dem Wildwasserkanal schnellstmöglich zu absolvieren.
Kanu-Rennsport: 200-m-Rennen im K1 gestrichen
Im Vergleich zu Tokio wurden die Rennen im Einer-Kajak über 200 Meter gestrichen. Zudem wurde bei den Männern die Strecke für Zweier-Kanadier und Zweier-Kajak von 1.000 auf 500 m verkürzt.
Boxen und Gewichtheben: Änderungen in Gewichtsklassen
Beim Männerboxen wurde die Zahl der Gewichtsklassen von acht auf sieben reduziert, bei den Frauen von fünf auf sechs erhöht. Beim Gewichtheben gibt es bei Frauen und Männern nun nur noch je fünf Klassen – statt bisher sieben.
Radsport: Gleichberechtigung auf Straße und Bahn
In den Straßenrennen gehen nun genauso viele Frauen wie Männer an den Start, die Teilnahmequoten wurden entsprechend angepasst. Eine Neuerung gibt es auf der Bahn: Im Teamsprint treten statt bisher zwei nun je drei Fahrerinnen an – genau wie bei den Männern.
Sportklettern: Speed nun als separater Wettbewerb
Bei der Olympia-Premiere der Sportkletterer gab es bei Männern und Frauen nur je einen Wettbewerb: die Kombination aus Speed, Bouldern und Lead. In Paris gibt es vier Wettbewerbe – die Kombination besteht nur noch Bouldern und Lead. Speedklettern ist bei Männern und Frauen eine separate Medaillen-Entscheidung.