Von Werth bis Beerbaum Deutschlands Top Ten bei Olympischen Sommerspielen
Kanuten, Reiter und Schwimmer prägen die Bestenliste von Deutschlands Olympia-Top-Ten. An die Spitze setzte sich bei den Olympischen Spielen in Paris Isabell Werth.
Deutschlands Top Ten bei Sommerspielen seit den ersten Spielen der Neuzeit 1896 in Athen.
1. Isabell Werth (8 x Gold, 6 x Silber)
Die Dressurreiterin aus Issum gehört seit mehr als drei Jahrzehnten zur Weltklasse. 1992 in Barcelona gelingt ihr mit der Mannschaft der erste Olympiasieg, den sie mehrfach wiederholt. Durch das Team-Gold in Paris rückt sie zur erfolgreichsten deutschen Olympionikin der Geschichte auf.
2. Birgit Fischer (8 x Gold, 4 x Silber)
Ihr erstes Gold gewinnt die Kanutin im DDR-Trikot 1980 in Moskau, ihr letztes 2004 in Athen. 2000 in Sydney ist sie deutsche Fahnenträgerin bei der Eröffnungsfeier.
3. Reiner Klimke (6 x Gold, 2 x Bronze)
Vor Werth ist Klimke ein verlässlicher Medaillensammler bei Olympischen Spielen. Er holt mit der Mannschaft 1964 in Tokio sein erstes Gold. Es folgen fünf weitere Olympiasiege und zwei dritte Plätze. Letztmals geht Klimke 1988 in Seoul ins Dressur-Viereck.
4. Kristin Otto (6 x Gold)
Bei den Spielen in Südkorea ist die DDR-Schwimmerin einer der großen Stars. Sie gewinnt in drei Stilarten insgesamt sechs Mal Gold. Allerdings gibt es zahlreiche Indizien, dass auch Otto (möglicherweise unwissentlich) Teil des DDR-Dopingsystems war. Sie bestreitet indes, jemals gedopt zu haben.
5. Hans Günter Winkler (5 x Gold, 1 x Silber, 1 x Bronze)
"HGW" ist eine deutsche Sportlegende, vor allem wegen seiner Olympiasiege 1956. Bei den Reiterspielen in Stockholm verletzt sich Winkler bei seinem Ritt schwer an der Leiste. Im zweiten Durchgang kann er sich vor Schmerzen kaum im Sattel halten, doch "Wunderstute Halla" trägt ihn zum Sieg in der Team- und Einzelwertung. 20 Jahre später ist er in Montreal Fahnenträger der bundesdeutschen Mannschaft und gewinnt noch einmal Silber im Teamwettbewerb.
6. Kornelia Ender (4 x Gold, 4 x Silber)
Die Sächsin ist gerade einmal 13 Jahre alt, als sie bei den Spielen 1972 in München drei Mal Silber holt. Vier Jahre später in Montreal krönt sich die Schwimmerin vier Mal zur Olympiasiegerin. Ender gibt später Doping zu, betont aber, die Mittel von ihren Trainern unter falschem Vorwand bekommen zu haben.
7. Roland Matthes (4 x Gold, 2 x Silber, 2 x Bronze)
Matthes ist der vielleicht größte Stilist des Rückenschwimmens, den es jemals gab. Über mehrere Jahre ist der DDR-Athlet unschlagbar und gewinnt in dieser Zeit auch das Doppel (100 m / 200 m) bei Olympia 1972 in München sowie vier Jahre später in Montreal. In seiner Heimat ist kaum ein Athlet beliebter, sieben Mal wird Matthes zum Sportler des Jahres in der DDR gewählt.
8. Katrin Wagner-Augustin (4 x Gold, 1 x Silber, 1 x Bronze)
Die Kanutin aus Brandenburg an der Havel beginnt ihre Olympia-Karriere mit zwei Siegen bei den Spielen 2000 in Sydney. 2004 in Athen und 2008 in Peking folgen jeweils ein weiterer Erfolg. 2012 in London holt sie noch einmal Silber.
9. Kathrin Boron (4 x Gold, 1 x Bronze)
An fünf Olympischen Spielen nimmt die Ruderin aus Eisenhüttenstadt teil. Bei ihrer Olympia-Premiere 1992 in Barcelona gewinnt sie Gold im Doppelzweier. Es folgen zahlreiche weitere Erfolge in ihrer langen Karriere, die sie nach Bronze im Doppelvierer bei den Spielen in Peking 2008 beendet.
9. Ludger Beerbaum (4 x Gold, 1 x Bronze)
Bei seiner ersten Teilnahme 1988 gewinnt der Springreiter Gold mit der Mannschaft. Vier Jahre später triumphiert er im Einzel, 1996 und 2000 erneut mit dem Team. Ein sportliches Desaster sind die Spiele 2004 in Athen. Beerbaum ist Fahnenträger der deutschen Mannschaft und gewinnt mit der Springreiter-Equipe zunächst Gold. Doch wegen einer unerlaubten Medikation bei seinem Pferd Goldfever wird dem deutschen Team der Sieg aberkannt.