Die deutsche Schwimmerin Isabel Gose

Schwimmen bei Olympia in Paris Märtens verpasst zweite Medaille, McIntosh knackt Rekord

Stand: 01.08.2024 22:17 Uhr

Lukas Märtens hat in seinem vierten Finale bei den Olympischen Spielen in Paris die zweite Medaille verpasst. Der Magdeburger schwamm über 200 m Rücken am Donnerstag (01.08.2024) nur auf Rang acht. Die Kanadierin Summer McIntosh und die australische Staffel stellten derweil einen olympischen Rekord auf.

Märtens verpatzte den Start in der Pariser La Defense Arena und hatte gleich ordentlich Rückstand auf das restliche Feld. Der Vorsprung der Konkurrenz war zu groß, um die Lücke noch zu schließen. Der 22-Jährige schlug nach 1:55,97 Minuten als Letzter an. Immerhin: persönliche Bestzeit.

"Ich wollte eigentlich nicht als Achter rausgehen - aber ist alles scheißegal", sagte der Magdeburger im Anschluss: "Im Endeffekt bin ich als Olympiasieger aus diesen wunderschönen Spielen rausgegangen.

Märtens "super stolz"

Auf die Frage, wie er nun feiern werde, antwortete Märtens lächelnd: "Die Frage ist: Wie oft?" Er wolle schauen, "was heute noch so geht und wo es mich noch so hinverschlägt". Er sei "super stolz" auf sich und auf alle, die an ihn geglaubt hätten. "Und das werde ich mit denen auch feiern."

Für Märtens sind die Spiele nun beendet. Nach seinem Gold-Triumph über 400 m hatte er über 200 Meter Freistil den fünften Platz belegt. Mit der 4x200 m Freistilstaffel schwamm Märtens am Dienstag auf Rang acht.

Gold über 200 m Rücken ging an den Ungarn Hubert Kos in 1:54,26 Minuten, Silber an den Griechen Apostolos Christou (1:54,82). Über Bronze freute sich der Schweizer Roman Mityukov (1:54,85).

McIntosh knackt olympischen Rekord

Über 200 m Schmetterling bei den Frauen sicherte sich die Kanadierin Summer McIntosh ihre zweite Goldmedaille in Paris. Die 17-Jährige stellte in 2:03,03 Minuten einen olympischen Rekord auf. Silber ging an die US-Amerikanerin Regan Smith (2:03,84), Bronze an Yufei Zhang aus China (2:05,09).

Douglass feiert Gold-Premiere

Die Konkurrenz über 200 m Brust bei den Frauen gewann Kate Douglass aus den USA. Die 22-Jährige setzte sich in 2:19,24 Minuten knapp vor Tatjana Smith (2:19,60) aus Südafrika durch. Bronze ging an die Niederländerin Tes Schouten (2:21,05).

Von Beginn an zeichnete sich ein Dreikampf zwischen den drei Medaillengewinnerinnen ab. Als es auf die letzte Bahn ging, verschärft Douglass auf dem Weg zu ihrer ersten olympischen Goldmedaille das Tempo entscheidend. Smith versuchte zu kontern, musste sich aber knapp geschlagen geben.

Marchand-Party geht in die nächste Runde

Frankreichs Schwimmstar Léon Marchand versetzte das Publikum im erneut prallgefüllten Rugby-Stadion von Paris einmal mehr in Ekstase. Im Halbfinale über 200 m Lagen brandete ohrenbetäubender Jubel auf, nachdem der 22-Jährige auf der zweiten Bahn die Führung übernommen hatte. Am Ende hatte er 0,28 Sekunden Vorsprung auf den Japaner Daiya Seto.

Im ersten Halbfinale hatten der US-Amerikaner Carson Foster (1:56,37 Minute) und der Brite Duncan Scott (1:56,49 Minute) die besten Zeiten hingelegt. Schneller war einzig - na klar - Marchand (1:56,31).

Der Franzose hatte bereits Gold über 400 m Lagen, 200 m Schmetterling und 200 m Brust gewonnen. Am Freitag (20.43 Uhr im Sportschau-Livestream) peilt er seine vierte Goldmedaille in Paris an.

Frühes Aus für Frauen-Staffel

Enttäuschte Gesichter gab es am Donnerstag bei Isabel Gose, Nicole Maier, Julia Rozinski und Nele Schulze. Die deutsche Frauen-Staffel hatte über die 200 Meter Freistil den Finaleinzug verpasst.

Mit ihrer Zeit von 7:55,57 Minuten reichte es für das Quartett nur zum zehnten Platz mit einem Rückstand von 9,94 Sekunden auf die Australierinnen (7:45,63 Minuten). Der achte Platz wäre nötig gewesen. Gose hatte 15 Stunden zuvor noch Olympia-Bronze über 1.500 Meter gewonnen. "Es war eine lange Nacht", sagte Gose, "man muss das auch erstmal alles irgendwie verarbeiten." Am Freitag ist sie bereits wieder über 800 Meter Freistil gefordert.

Australien gewinnt Staffel mit Rekord

Den Olympiasieg sicherte sich die Staffel aus Australien. Mollie O'Callaghan, Lani Pallister, Brianna Throssell und Ariarne Titmus gewannen das Rennen über 4x200 m mit olympischem Rekord in 7:38,08 Minuten vor den USA (7:40,86 Minuten) und China (7:42,34 Minuten).

Die Australierinnen lagen von Beginn an auf Goldkurs, erst als die US-amerikanische Ausnahmeschwimmerin Katie Ledecky als dritte Starterin ins Becken sprang und eine starke Aufholjagd hinlegte, wurde es noch einmal spannend. Titmus brachte den Sieg für ihre Staffel als Schlussschwimmerin aber letztlich ohne Probleme ins Ziel. Ledecky landete mit der US-Staffel auf Rang zwei. Die amerikanische Rekord-Schwimmerin sammelte damit eine weitere Olympia-Medaille ein und rückte auf der ewigen Bestenliste der erfolgreichsten Olympioniken auf Platz sechs vor.

Aus für Selin über 50 Meter Freistil

Für Artem Selin war der olympische Traum bereits nach 22,54 Sekunden vorbei. Im siebten Vorlauf über 50 Meter Freistil schlug Selin nur als Achter an und schon da war klar, dass seine Zeit wohl nicht gereicht hatte, um sich als einer der 16 Besten für die beiden Schwimm-Halbfinals zu qualifizieren.

Deutschlands Schwimmer Artem Selin

Für Artem Selin waren die Olympischen Spiele in Paris bereis nach weniger als 23 Sekunden beendet.

Das Gefühl war richtig, die Enttäuschung dementsprechend. Der 22-jährige Schwimmer wurde nur 38. der insgesamt 73 gestarteten über die 50 Meter Freistil. 21,94 Sekunden war die Zeit, die für den 16. Platz noch gereicht hatte.

Dominiert wurden die Vorläufe vom Australier Cameron McEvoy, der in 21,32 Sekunden die stärkste Zeit schwamm. Kaum schlechter, aber am lautesten von den Fans in der Halle bejubelt, schnitt der Franzose Florent Manaudou in einer Zeit von 21,54 Sekunden ab. Das Finale findet am Freitag statt (20.30 Uhr im Sportschau-Livestream).

Dieses Thema im Programm: Das Erste | Sportschau Olympia 2024 | 02.08.2024 | 09:05 Uhr