Schwimmen bei Olympia 2024 Gose gelingt Bronze-Überraschung - Achtes Gold für Ledecky
Jetzt gehört sie zu den Top 10 der erfolgreichsten Olympioniken: Katie Ledecky hat über 1500 Meter Freistil ihre achte Goldmedaille gewonnen. Die Schwimmerin des Rennens am Mittwoch (31.07.2024) war allerdings Isabel Gose auf Rang drei. Léon Marchand setzte seine Olympia-Show in Paris fort.
Die 22 Jahre alte Gose leistete sich nahezu über die gesamte Distanz ein packendes Duell um die Bronzemedaille mit Simona Quadarella (Italien) - und hatte das bessere Ende für sich. Auf der letzten Bahn zog Gose mit einem tollen Endspurt weg und kam sogar der Silbermedaillengewinnerin Anastasiia Kirpichnikova (Frankreich) näher.
Noch erstaunlicher als der recht unerwartete Erfolg: Gose schwamm in 15:41,16 Minuten zu einem deutschen Rekord und unterbot ihre persönliche Bestleistung um rund neun Sekunden. Nach Gold über 400 Meter Freistil für Lukas Märtens, der sich über 200 Meter Rücken mit der viertschnellsten Zeit souverän für das Finale qualifizierte, war es die zweite Medaille der deutschen Schwimmer in Paris.
"Ich glaube, ich kann das noch nicht realisieren. Ich war so aufgeregt und jetzt fällt so viel Druck ab. Ich bin so stolz auf das, was wir erreicht haben", sagte Gose im Sportschau-Interview. "Ich habe mir nur gedacht: 'Scheiß drauf'. Ich war die ganze Zeit so knapp Vierte, aber wusste, dass ich schneller als sie sein kann. Ich hätte nicht gedacht, dass das so gut und schnell klappt."
Über zehn Sekunden Vorsprung für Ledecky
Den Sieg holte sich erwartungsgemäß Ausnahmeschwimmerin Ledecky. Die Amerikanerin gewann mit einem riesigen Vorsprung und rückte in der ewigen Olympia-Bestenliste auf Rang sieben vor. Ihre Bilanz bei vier Teilnahmen: achtmal Gold, dreimal Silber, einmal Bronze. Und höchstwahrscheinlich wird Ledecky über 800 Meter ihre Gold-Ausbeute noch weiter aufbessern, in der 4x200-Meter-Staffel vielleicht erneut.
Schon auf den ersten 50 Metern distanzierte die 27-Jährige ihre Konkurrentinnen und hatte bereits eine Sekunde Vorsprung, nach 500 Meter waren es schon fast vier Sekunden - das Rennen um Gold war ein einsames. Im Ziel kam Ledecky in 15:30,02 Minuten satte 10,33 Sekunden vor der Zweitplatzierten ins Ziel.
Marchand versetzt alle ins Staunen
Vor Ledecky hatte Léon Marchand die französischen Zuschauer erneut in Ekstase gebracht - und die Fans ihn zu einem unglaublichen Sieg gepusht. Über 200 Meter Schmetterling gewann der 22-Jährige, der über 400 Meter Lagen bereits siegreich war, seine zweite Goldmedaille und ließ seinen Kontrahenten Kristof Milak fassungslos im Ziel zurück.
Mit einem Rückstand von 1,5 Metern und 0,72 Sekunden war Marchand auf die letzte Bahn gegangen und fing den führenden Ungarn mit Unterstützung der ihn anpeitschenden Zuschauer noch ab. Der französische Wunderschwimmer stellte in 1:51,21 Minuten einen neuen olympischen Rekord auf, Milak wurde mit 0,54 Sekunden Rückstand Zweiter. Bronze gewann Ilya Kharun (Kanada/+1,59 Sekunden).
Und tatsächlich machte Marchand weniger als zwei Stunden später das Mittwochs-Double perfekt. Über 200 Meter Brust ließ er der Konkurrenz nicht den Hauch einer Chance. Er scheiterte nur knapp an der Weltrekordzeit und blieb zum zweiten Mal unter dem bisherigen olympischen Rekord. In 2:05,85 Minuten gewann Marchand vor Zac Subblety-Cook (Australien/+0,94 Sekunden) und Caspar Corbeau (Niederlande/+2,05 Sekunden). Er ist damit der erste Mann, der bei Olympischen Spielen an einem Tag zwei Einzelrennen gewinnen konnte.
Pan stellt ersten Weltrekord in Paris auf
Mit einem Paukenschlag endete der Schwimm-Mittwoch: Zhanle Pan stellte über 100 Meter Freistil den ersten Weltrekord dieser Olympischen Spiele auf. Mit seiner Zeit von 46,40 Sekunden blieb der Chinese 0,4 Sekunden unter seiner bisherigen Bestmarke. Silber gewann Kyle Chalmers (Australien/+1,08 Sekunden), Bronze David Popovici (Rumänien/+1,09 Sekunden).
Und auch einen deutschen Rekord gab es in dem Rennen. Josha Salchow verbesserte die bisherige Bestmarke auf 47,80 Sekunden, die Zeit bescherte ihm einen sehr starken sechsten Platz.
Sjöström zeigt es der Konkurrenz
Im ersten Rennen des Abends gelang Altmeisterin Sarah Sjöström die Überraschung über 100 Meter Freistil. In einem Herzschlagfinale gewann die 30 Jahre alte Schwedin in 52,16 Sekunden vor Torri Huske (USA/+0,13 Sekunden) und Siobhan Haughey (Hongkong/+0,17 Sekunden) ihre zweite Goldmedaillen bei Olympischen Spielen. 2016 war Sjöström auf der gleichen Strecke bereits erfolgreich.