K.o.-Phase im Bogenschießen Kroppen zieht ins Achtelfinale ein – Bauer scheitert
Bogenschützin Michelle Kroppen ist bei den Olympischen Spielen ins Achtelfinale eingezogen. Europameisterin Katharina Bauer scheiterte dagegen schon in der 1. Runde.
Kroppen gewann am Dienstag (30.07.2024) vor der Kulisse des Invalidendoms ihr Zweitrundenduell gegen Yaylagul Ramazanova aus Aserbaidschan mit 6:2 (27:25, 27:29, 29:25, 27:26). Für einen gewonnenen Satz gibt es jeweils zwei Punkte. Zuvor hatte sich die 28-Jährige mit 7:3 gegen Giorgia Cesarini aus San Marino durchgesetzt.
Kroppen hatte ihre starke Form bereits in der Qualifikation mit Saisonbestleistung auf Platz sieben unter Beweis gestellt. Nach dem souveränen Auftaktsieg gegen Cesarini ging sie auch gegen Ramazanova, Nummer 186 der Weltrangliste, als Favoritin ins Duell.
Kroppen mit stabiler Leistung ins Achtelfinale
Nach einem soliden Start in die Begegnung profitierte sie im ersten Satz von einem schwächeren zweiten Pfeil in die 7 ihrer Konkurrentin. Ramazanova konterte im zweiten Durchgang allerdings mit zwei Volltreffern in die 10 und glich nach Sätzen aus.
Kroppen bekam in der kurzen Pause neue Anweisungen von Bundestrainer Oliver Haidn, das sollte sich auszahlen. Mit den letzten beiden Pfeilen im dritten Satz traf sie jeweils die Maximalausbeute und ging mit 4:2 in Führung. Auch im vierten Durchgang war Kroppen die stabilere Schützin und machte mit drei Versuchen in die 9 den Achtelfinaleinzug perfekt.
Bauer verliert einseitiges Duell
Katharina Bauer musste dagegen eine Enttäuschung hinnehmen. Gegen die US-Amerikanerin Catalina Gnoriega verlor die 28-jährige Europameisterin deutlich in drei Sätzen mit 0:6 (24:27, 25:28, 27:28).
"Es ist natürlich schade und ich hätte mir gewünscht, dass es noch weitergeht, aber es ist kein Beinbruch. Es ändert nichts an meiner Liebe zum Sport", sagte Bauer der Deutschen Presse-Agentur: "Ich bin trotzdem stolz, dass ich es hierher geschafft habe."
Gnoriega treffsicher
Schon nach Rang 27 in der Platzierungsrunde gab es durchaus Luft nach oben für Bauer. Im ersten von maximal fünf Sätzen legte sie gegen die Weltranglisten-51. bei herausfordenden Temperaturen von 36 Grad dann zwar gut los, leistete sich im letzten Schuss aber eine 7 und musste den Durchgang abgeben. Auch im Anschluss zeigte sich Gnoriega treffsicherer, erzielte einmal die volle Punktzahl (10) und sicherte sich auch den zweiten Satz.
Bauer musste liefern, begann den dritten Durchgang mit einer 9 vielversprechend, doch die US-Amerikanerin konterte mit zwei Volltreffern in Serie. Die Vorentscheidung in einem überraschend einseitigen Duell. Beim letzten Schuss reichte Gnoriega eine 8 für den Sieg.
Hitze sorgt für Probleme
Bauer haderte im Anschluss auch mit den Temperaturen. "Für mich ist das Problem der Schweiß an den Händen, das ist ganz, ganz schlecht. Wenn man nur minimal abrutscht, dann verfehlt man komplett."
Zwar versuche man diese Schwierigkeiten mit Cremes oder Puder halbwegs in den Griff zu bekommen, doch wenn es derart heiß ist, wird das äußerst schwierig. "Durch die Nervosität habe ich noch ein bisschen mehr geschwitzt als sonst, aber da muss man durch", sagte sie.
Schwarz und Unruh am Donnerstag gefordert
Neben Kroppen sind aus deutscher Sicht noch Charline Schwarz und Florian Unruh im Turnier dabei. Schwarz, die vor drei Jahren in Tokio gemeinsam mit Kroppen im deutschen Team Bronze gewonnen hatte, trifft am Donnerstag (01.08.2024) in ihrem Erstrundenduell auf Ana Vazquez aus Mexiko.
Dann ist auch Unruh gegen den Ägypter Youssof Tolba im Einsatz. Der 31-Jährige hatte in der Qualifikation in der 64-köpfigen Konkurrenz mit Rang drei überzeugt. Um die Einzel-Medaillen geht es dann am 3. und 4. August. Gemeinsam mit Kroppen tritt Unruh auch noch im Mixed-Wettbewerb an.
Im Team-Wettbewerb hatten sich Bauer, Kroppen und Schwarz am Sonntag im Viertelfinale dem späteren Bronzemedaillen-Gewinner Mexiko geschlagen geben müssen. Die deutschen Frauen, die 2023 bei den Weltmeisterschaften in Berlin den Titel gewinnen konnten, unterlagen überraschend deutlich mit 1:5. Gold ging an Seriensieger Südkorea.
