Deutsche Fußballerinnen Torhüterin Berger und Popp in deutscher Startelf
Mit einer Portion Respekt, aber auch dem nötigen Selbstvertrauen gehen die deutschen Fußballerinnen in das olympische Turnier. Dort wollen sie für eine Überraschung sorgen.
Einen Tag vor der offiziellen Eröffnungsfeier geht es für die deutschen Fußball-Frauen mit den Olympischen Spielen los. In Marseille steigt das erste Vorrundenspiel gegen Australien. Gegen die "Matildas" hat das Team von Horst Hrubesch gleich einen ersten Härtetest auf dem Weg zu einem großen Ziel zu bestehen.
Die Weltranglisten-Zwölften aus Down Under haben mit den beiden vierten Plätzen bei den Spielen 2021 in Tokio und bei der Heim-Weltmeisterschaft 2023 bewiesen, dass sie bei großen Turnieren ein Wörtchen mitreden können. Allerdings fehlt Star-Spielerin Sam Kerr verletzt.
Berger im Tor, Popp ersetzt Oberdorf
Die deutschen Fußballerinnen starten mit Ann-Katrin Berger im Tor und Kapitänin Alexandra Popp auf ungewöhnlicher Position. Die 33-Jährige Berger vom US-Klub Gotham FC steht für die langjährige Stammtorhüterin Merle Frohms zwischen den Pfosten.
Auch die zuletzt angeschlagene Abwehrchefin Marina Hegering und Popp beginnen. Popp ersetzt dabei Lena Oberdorf, die in der Vorwoche eine schwere Knieverletzung erlitten hatte, im zentralen Mittelfeld. Im Vergleich zur Generalprobe gegen Österreich (4:0) verändert Bundestrainer Horst Hrubesch seine Startelf auf drei Positionen.
Die deutsche Aufstellung: Berger - Gwinn, Hendrich, Hegering, Linder - Minge, Popp - Brand, Bühl - Nüsken, Schüller
Hrubesch will mehr als nur teilnehmen
Die Ambitionen im deutschen Team sind hoch. Auch wenn man die "körperlich starken" Australierinnen nicht unterschätzen solle, sei das deutsche Team nicht gekommen, um nur Statisten zu sein: "Teilnehmen alleine reicht uns ja auch nicht."
Horst Hrubesch holte mit den deutschen Männern 2016 Silber in Brasilien.
Wie man eine Olympia-Medaille gewinnt, weiß Hrubesch auch. 2016 führte er die Männer bei den Spielen in Rio de Janeiro zu Silber. Damals lernte er auch das olympische Flair kennen und lieben. "Es ist immer bunt gemischt. Um diesen Gedanken geht es ja eigentlich: Gemeinsam sind wir alle stark. Du siehst nur lachende Gesichter", erklärte der Coach.
Popp stand im Übrigen auch schon beim bislang letzten großen Triumph der deutschen Frauen-Nationalmannschaft auf dem Platz. 2016 in Rio konnten sie sich beim letzten Länderspiel von Bundestrainerin Silvia Neid durch einen 2:1-Finalerfolg gegen Schweden erstmals olympisches Gold erkämpfen. Danach gelang abgesehen vom zweiten Platz bei der Europameisterschaft 2022 nicht mehr viel bei den großen Turnieren. Die Sommerspiele in Tokio wurden gar ganz verpasst.
Im Vergleich zum Männerwettbewerb gilt das Frauen-Turnier bei Olympia als deutlich attraktiver und hat mehr Prestige, da es hier keine Beschränkungen bezüglich der Kader gibt und auch die Vereine in der Regel kein Veto gegen die Abstellung der Stars einlegen.
Der letzte große Triumph ist schon acht Jahre her: 2016 bejubeln die deutschen Nationalspielerinnen den Final-Sieg in Rio.
So wird Marta ihr letztes Turnier für die brasilianischen Frauen absolvieren und die Ballon d'Or-Gewinnerinnen Aitana Bonmati und Alexia Putellas wollen Spanien zum großen Triumph führen.
Bei den Männern hingegen, wo nur U23-Mannschaften mit maximal drei älteren Spielern erlaubt sind, sucht man vergeblich nach den Messis, Mbappés oder Jamals. Gar nicht dabei ist Titelverteidiger Brasilien, der in der Qualifikation gegen Argentinien und Paraguay das Nachsehen hatte.