Radsport Teamchef Denk wägt ab: Kämna wieder Etappenjäger?
Lennard Kämna bekommt für seine Leistung beim Giro d'Italia viel Lob von seinem Chef. Ob der Bremer weiterhin bei großen Rundfahrten auf Gesamtwertung fahren soll, ist allerdings offen.
Schon vor der abschließenden Etappe des 106. Giro d'Italia sieht Teamchef Ralph Denk das Experiment Gesamtwertung mit Lennard Kämna als gelungen an. "Ich würde schon sagen, dass es funktioniert hat."
"Bei einer so großen Rundfahrt in die Top Ten zu fahren, das hat schon einen gewissen Wert und haben nicht so viele Deutsche vor ihm geschafft", sagte der Besitzer des Rennstalls Bora-hansgrohe dem Deutschlandfunk.
Kämna liegt vor dem Start der Schlussetappe nach Rom am Sonntag auf Platz neun. Auf den letzten Kilometern sollte sich daran traditionell nichts mehr ändern. Bisher haben erst sieben deutsche Radprofis den Giro in den Top Ten abgeschlossen, zuletzt gelang dies Emanuel Buchmann im vergangenen Jahr als Siebter.
Tiefgehende Analysen geplant
Für die künftigen Planungen mit Kämna will Denk in den kommenden Wochen tiefer analysieren. "Ist es das, was er will und ist es das, was wir wollen? Oder wollen wir wieder einen aggressiveren Kämna sehen, was seinem Naturell sogar noch einem Stück weit eher entspricht?", fragte der 49-Jährige. Im vergangenen Jahr hatte Kämna seinen Schwerpunkt auf Ausreißversuche gelegt. Dabei hatte der 26-Jährige die Bergankunft auf dem Ätna gewonnen.
Beim diesjährigen Giro war diese offensive Fahrweise nicht möglich, da Kapitän Alexander Wlassow erkrankt aufgeben musste. Dadurch seien dem Team "taktische Varianten entgangen" und es habe "der gesamte Druck auf Lennard" gelegen.