Formel 1 Vor Kanada-Grand-Prix - Boss Stroll macht Alonso Druck
Lawrence Stroll ist ein kanadischer Multimilliardär und Miteigentürmer des Aston-Martin-Rennstalls. Dort fährt neben seinem Sohn Lance auch Routinier Fernando Alonso - und bekommt jetzt vor dem Rennen am Sonntag (18.06.2023, 20 Uhr, Live-Ticker bei sportschau.de) Druck vom Boss.
Dass sich Stroll senior vor dem Grand Prix in Montreal ausführlich und mit durchaus spannenden Aussagen zu Wort meldet, ist kein Zufall. Lawrence Stroll wurde am 11. Juli 1959 in Montreal geboren, dieses Rennwochenende betrachtet er deshalb auch als seine ganz persönliche Bühne.
Stroll junior soll bald "ebenbürtig" sein
Um den Realitätsbezug seiner Aussagen schert sich der Mann, der laut "Forbes" zu den reichsten 1.000 Menschen der Welt gehört, nicht allzu sehr. Deshalb hat er zum einen erklärt, dass sein Sohn dem Ex-Weltmeister Fernando Alonso im kommenden Jahr "ebenbürtig" sein würde. Ob Stroll junior das unbedingt weiterhilft, ist die Frage, in der aktuellen Saison hat er gerade mal ein gutes Drittel der Punkte geholt, die Altstar Alonso einfuhr: 35:99 steht es in der teaminternen Wertung.
Nach dem Rennen am Sonntag sollen nach der Vision von Stroll senior bei beiden Fahrern viele Zähler hinzukommen: Er wolle in Montreal "zwei Aston-Martin-Fahrer auf dem Podium sehen", hat der Großunternehmer als Marschroute vorgegeben.
"Ziemlich sportliches Ziel"
Mit dem Podium kennt sich Alonso immerhin in dieser Saison schon aus, viermal wurde er Dritter und einmal Zweiter - eine stolze Bilanz für den 41-Jährigen in sieben Rennen. Vor Beginn der Trainingssessions auf dem legendären Circuit Gilles Villeneuve ließ der Spanier nur so ein bisschen durchblicken, was er von den großen Ambitionen hält. "Okay, zwei Aston Martin unter den ersten drei, das ist ein ziemlich sportliches Ziel. Aber wir werden alles versuchen, um Lawrence zufriedenzustellen."
Auf dem Vollgaskurs von Montreal dürfte aber allein schon ein Aston Martin unter den Top drei schwierig werden, denn der AM23 hat seine Stärke bisher eher auf den engeren Strecken unter Beweis gestellt - die langen Geraden könnten neben Red Bull auch Mercedes und Ferrari mehr entgegenkommen.
Auch der Teamchef ist optimistisch
Dennoch ist Stroll senior nicht der einzige Optimist bei Aston Martin, auch Teamchef Mike Krack strahlt Mut und Zuversicht aus. "Es sollte mich sehr wundern, wenn unsere Leistungskurve jetzt kontinuierlich nach unten ginge. Vor der Saison dachten wir, dass Platz vier hinter Red Bull, Ferrari und Mercedes ein realistisches Ziel für uns ist, jetzt denken wir ein bisschen höher."
Bei Alonso von einem Sieg gegen den Dominator Max Verstappen zu träumen, hält Krack dann aber doch für "leichtsinnig". Und das sei er nicht.
Verstappen schwärmt von Alonso
Verstappen selbst ist aber begeistert von der Renaissance des in der WM-Wertung hinter ihm und Sergio Perez Drittplatzierten: "Fernando ist ein echter Racer, er gibt niemals auf. Wenn ich mich entscheiden müsste, dann würde ich ihm in diesem Jahr am meisten einen Sieg gönnen. Fernando ist ein echtes Tier."