Karim Adeyemi wird von zwei Hoffenheimern attackier

Remis gegen Hoffenheim Ex-Dortmunder vermasselt BVB den Sieg

Stand: 15.12.2024 20:18 Uhr

Borussia Dortmund war bis in die Nachspielzeit wieder dran an den Champions-League-Plätzen - dann traf Ex-BVB-Profi Jacob Bruun Larsen noch zum Ausgleich für die TSG Hoffenheim. Kurz nach der Pause hatte Gio Reyna den BVB in Führung gebracht.

Bei den Hoffenheimern gab es das seltene Phänomen, das sich der Trainer beim Scouting auf eigene Erfahrungen aus dieser Hinrunde stützen konnte: Christian Ilzer hatte erst vor gut einem Monat schon einmal dem BVB gegenübergestanden. Da arbeitete der Österreicher noch für Sturm Graz und hatte Dortmund in der Champions League am Rande einer Heimniederlage. Das Ilzer-Team hatte mehrere Hochkaräter, ehe am Ende Donyell Malen doch noch die drei Punkte für die Borussen eintütete.

Coach Ilzer feiert seine Mannschaft, Sahin ärgert sich

Ilzer sagte nach der Partie der Sportschau: "Wenn Spieler am Ende reinkommen und dann treffen, heftet man das oft dem Trainer an. Aber entscheidend ist immer, was die Mannschaft daraus macht. Wir haben diesmal gezeigt, dass wir trotz des Gegentores auf unserem Weg geblieben sind. Natürlich hatte ich auch Erkenntnisse aus dem Spiel hier mit Graz, aber insgesamt war es eine gute Leistung von uns, und der Punkt ist am Ende für die Moral sehr wichtig."

Sein Kollege Nuri Sahin ärgerte sich vor allem über das späte Gegentor: "Es ist sehr sehr enttäuschend, das darf einfach nicht passieren. Das musst du wegverteidigen, um da hinzukommen, wo wir hinwollen. Nach dem 1:0 haben wir versucht, zu verwalten. Wir hatten insgesamt eine schwache Energie auf dem Platz, das ärgert mich."

Andreas Kramer, Sportschau, 15.12.2024 19:58 Uhr
Andreas Kramer, Sportschau, 15.12.2025 20:08 Uhr

Beinahe-Eigentor von Nsoki

Nuri Sahin schien auf diesen psychologischen Effekt gegen Ilzer nicht setzen zu wollen und ließ Malen beim Anpfiff auf der Ersatzbank. Dortmund wurde aber auch ohne ihn schnell gefährlich, in der 5. Minute dribbelte sich Jeremy Gittens durch, über TSG-Verteidiger Stanley Nsoki wäre die Kugel beinahe im Hoffenheimer Tor gelandet.

Danach kam die TSG aber besser in die Partie, hatte durch einen Volleyschuss von Andrej Kramaric und einen etwas zu hoch angesetzten Versuch von Max Moerstedt erste Gelegenheiten. Es entwickelte sich eine interessante Partie mit zwei risikofreudigen Teams, die es vor dem Tor allerdings an der letzten Konsequenz vermissen ließen.

Osmers kassiert Elfmeter wieder ein

Viele Fans im Stadion bejubelten dann in der 27. Minute das vermeintliche 1:0, doch es war nur ein Phantomtor: Der trotz seiner Bänderverletzung aus der Königsklasse gegen Barcelona (2:3) schon wieder einsatzbereite Nico Schlotterbeck hatte nach einem Freistoß von Pascal Groß per Hacke nur das Außennetz getroffen.

Kurz danach versuchte es Serhou Guirassy mit einer Unsportlichkeit und ließ sich nach einem gewonnenen Zweikampf gegen Arthur Chaves und einer Mini-Berührung am Trikot spektakulär fallen. Schiedsrichter Harm Osmers deutete zunächst spontan und entschlossen auf den Elfmeterpunkt, nahm seine Fehlentscheidung aber nach Ansicht der Videosequenzen wieder zurück. Ilzer hatte dazu schon vorher sein Urteil gefällt und die "Schwalbe"-Geste Richtung Schiedsrichter gezeigt.

Adeyemi-Comeback bringt sofort Schwung

Bis zur Pause tat sich anschließend nicht mehr viel, dafür löste Sahin gleich mit Wiederanpfiff große Freude bei den BVB-Fans aus: Der lange verletzte Karim Adeyemi ersetzte Maximilian Beier und sorgte sofort für Großalarm in der Hoffenheimer Defensive. Die suchte offenbar noch nach einer neuen Zuordnung, als der BVB per Blitztor in Führung ging: Nsoki beförderte einen Klärungsversuch zentral auf Gio Reyna, der per Vollspann in den rechten Winkel abschloss.

Danach hatte Adeyemi zwei gefährliche Abschlüsse, verfehlte nach seinen Dribblings aber jeweils knapp das Tor (51./56.). Das hätte sich beinahe gerächt, als Adam Hlozek nach gut einer Stunde zum Flugkopfball ansetzte. Hart bedrängt und auch etwas am Trikot gehalten wurde er dabei von Ramy Bensebaini, da er aber dennoch zum Abschluss kam, ließ Osmers die Szene laufen: doppeltes Glück für Dortmund, dass der Ball knapp über die Latte flog und kein Elfmeterpfiff ertönte.

Auch Gittens fällt zu leicht

Den hätten die Dortmunder Fans dann eine Viertelstunde vor Schluss gerne auf der anderen Seite gehört. Allerdings wäre das wie bei Guirassy in der ersten Hälfte falsch gewesen: Gittens ließ sich nach einem Solo gegen Arthur Chaves fiel zu leicht fallen, Chaves beschimpfte ihn dafür und Gittens revanchierte sich mit einem harten Schubser abseits des Balles, für den Gelb noch so gerade in Ordnung ging.

Als alles danach aussah, dass Dortmund den Sieg über die Zeit retten sollte, erzielte der beim BVB ausgemusterte Bruun Larsen nach einer verlängerten Ecke den ganz späten Ausgleich.

Dortmund in Wolfsburg, Hoffenheim gegen Gladbach

Dortmund fährt am nächsten Spieltag zum Auswärtsspiel nach Wolfsburg (22.12., 17.30 Uhr). Hoffenheim empfängt am Samstagnachmittag Borussia Mönchengladbach (21.12., 15.30 Uhr).