Handball-WM der Frauen DHB-Frauen ehrgeizig - erst Gruppensieg, dann Medaille
Ohne Druck, aber mit ganz großen Ambitionen gehen die deutschen Handballerinnen am Montag (11.12.23) in die letzte Hauptrundenpartie gegen die Gastgeberinnen aus Dänemark. Antje Döll spricht schon von einer möglichen Medaille.
Das Minimalziel ist erreicht. Mit dem Sieg gegen Serbien machte das DHB-Team vorzeitig den Einzug ins Viertelfinale und damit auch einen Startplatz beim Olympia-Qualifikationsturnier klar. "Wir haben etwas ganz Großes geschafft", sagte Bundestrainer Markus Gaugisch nach der Partie der Sportschau. Ohne Druck geht es nun ins Highlight gegen Dänemark.
Volle Halle gegen den Gastgeber
Knapp 15.000 Zuschauer fasst die Arena im dänischen Herning. Bei den Partien der Gastgeberinnen war sie jedes Mal nahezu voll, die Fans unterstützen ihr Team lautstark. "Unser Ziel ist es, sie ganz schnell sehr leise zu bekommen, damit man unseren kleinen deutschen Fanblock hört", sagt Emily Bölk. Eine kleine Gruppe DHB-Fans, vor allem Freunde und Familie der Spielerinnen werden sich unter die rot-weiße-Masse mischen.
Wie groß der Heimvorteil der Däninnen sein wird, da ist sich Alina Grijseels noch nicht so sicher. "Sie stehen zu Hause mehr unter Druck als wir, und vielleicht können wir das auch für uns nutzen", hofft sie. Ihr Einsatz ist aktuell noch fraglich. Im Spiel gegen Rumänien zog sich Grijseels eine Oberschenkelprellung zu, setzte gegen Serbien aus.
Komplett-Paket Dänemark
Gut gebrauchen könnte das DHB-Team ihre Spielmacherin. "Alina ist eine absolute Leaderin für uns", lobte Gaugisch sie, "aber wir haben ja nicht nur Alina, die die Führung übernimmt." Gegen Dänemark wird es auf jede einzelne Spielerin ankommen. Erstmals in diesem Turnier geht man nicht als Favorit in die Partie.
"Da kommt ein Komplett-Paket auf uns zu", warnt Außenspielerin Antje Döll. "Die Däninnen sind eingespielt, haben viele Spielerinnen mit Weltklasse-Niveau im Kader." Sie stellen eine "bockstarke Abwehr", ihr Torhüterinnen-Gespann mit Sandra Toft und Althea Reinhardt zählt zu den stärksten dieser WM. Im Angriff sind sie sowohl im Eins-gegen-eins, als auch aus der zweiten Reihe gefährlich. Auch die Däninnen sind bereits für das Viertelfinale qualifiziert. Im Spiel gegen Deutschland geht es um den Gruppensieg.
Fehler abstellen
"Wir müssen nicht gewinnen, wir können es aber und wir wollen es auf jeden Fall", sagt Rückraumspielern Viola Leuchter. Dass die Däninnen, die für Bundestrainer Gaugisch zu den "absoluten Titelfavoritinnen" gehören, schlagbar sind, zeigten die Japanerinnen. Mit 27:26 siegten die Asiatinnen am ersten Hauptrunden-Spieltag.
Das deutsche Team will es ihnen nachmachen: "Wenn wir gegen starke Mannschaften wie Dänemark bestehen wollen, dann muss die Fehlerquote möglichst gering sein. Und unsere Wurfeffektivität natürlich besonders hoch“, so Döll. In den Partien gegen Rumänien und Serbien zeigte das deutsche Team phasenweise deutliche Schwächen im Angriff, Fehlwürfe und Fehlpässe.
Neues Selbstbewusstsein
Von diesen Schwächephasen zeigen sich die Spielerinnen jedoch unbeeindruckt. "Diese Negativität, die früher an uns rankam, die haben wir gut weggesteckt", erzählt Xenia Smits, eine der Erfahrensten in der deutschen Mannschaft. Vor Turnierstart arbeiteten sie mit einer Teampsychologin zusammen. "Ich habe damit gute Erfahrungen gemacht und sehe, dass es der Mannschaft guttut", sagt Emily Bölk.
Die DHB-Frauen strahlen ein neues Selbstbewusstsein aus und tragen das auch nach außen. "Wir sind zufrieden, aber noch nicht zufrieden genug", so Smits. Antje Döll nimmt nach dem Erreichen des Viertelfinales das nächste Ziel ins Visier: "Wir wollen um eine Medaille mitspielen." Das Highlight gegen Dänemark ist ein weiterer Schritt in diese Richtung. Danach wartet im Viertelfinale entweder Schweden oder Montenegro auf das deutsche Team.