Deutschlands Emily Bölk jubelt.

Handball-WM Platz eins gesichert - DHB-Frauen deklassieren Polen

Stand: 05.12.2023 20:42 Uhr

Makellose Vorrunde, glänzende Aussichten: Deutschlands Handballerinnen haben sich bei der WM mit einer Gala-Vorstellung den Gruppensieg gesichert.

Das vor allem defensiv bärenstarke Team von Bundestrainer Markus Gaugisch stürmte durch ein 33:17 (19:10) gegen Polen zum dritten Sieg im dritten Spiel und geht mit der idealen Ausgangslage von 4:0 Punkten in die Hauptrunde.

"Diese Leistung soll unser Standard sein"

Gaugisch zeigte sich anschließend im Gespräch mit der Sportschau hochzufrieden: "Wir haben sehr, sehr gut gespielt. Wir haben besser verteidigt, das haben die Spielerinnen toll gemacht. Für die Hauptrunde gibt das ein sehr gutes Gefühl, aber wir werden den Teufel tun, jetzt zufrieden zu sein. So wie gegen Polen wollen wir Handball spielen, das soll unser Standard sein, natürlich nicht vom Ergebnis, aber von der Leistung her betrachtet."

Auch Emily Bölk feierte die Leistung ihrer Mannschaft: "Wir waren alle von Beginn an on fire und haben den Plan des Trainerteams perfekt umgesetzt. Wir haben es für Polen richtig hart gemacht, man hat gemerkt, dass ihnen nachher auch nicht mehr viel einfiel. Aber ich bin insgesamt super stolz auf unser Team, wir haben hervorragend verteidigt, haben bis zur letzten Minute alles reingehauen und gehen mit einem sehr guten Gefühl in die Hauptrunde."

Co-Kapitänin Alina Grijseels (7 Tore) war im dänischen Herning die beste Werferin für die Auswahl des Deutschen Handballbundes, die vor 1.800 Zuschauern ihre mit Abstand beste Turnierleistung zeigte.

Deckung zu aggressiv für die Polinnen

Die aggressive DHB-Deckung brachte die Polinnen zur Verzweiflung, vor dem gegnerischen Tor bestach die deutsche Mannschaft durch echte Killermentalität.  Drei Jahrzehnte nach dem historischen WM-Triumph von 1993, der sich am Dienstag zum 30. Mal jährt, ist der Grundstein für eine neue WM-Sternstunde gelegt.

Ab Donnerstag kämpft Deutschland in der nächsten Turnierphase um das anvisierte Viertelfinale und das damit verbundene Ticket für ein Olympia-Qualifikationsturnier. Hauptrundengegner sind Co-Gastgeber Dänemark, Rumänien und Serbien.

Schon früh die Weichen gestellt

Im ersten "extrem entscheidenden Match" (Gaugisch) legten die DHB-Frauen einen Traumstart hin. Mit einer guten Defensive, die in den ersten beiden Spielen gegen Japan (31:30) und den Iran (45:22) noch überraschend anfällig war, erzwang die DHB-Auswahl beim Stand von 8:4 (12.) bereits die erste polnische Auszeit.

Eine fast siebenminütige Phase ohne eigenes Tor brachte die Polinnen zunächst nicht aus dem Konzept. Doch über ein sicheres Bollwerk vor dem eigenen Tor, eine starke Torhüterin Katharina Filter und ein extrem schnelles Umschaltspiel setzte sich Deutschland wieder ab. Gaugischs Team überstand eine doppelte Unterzahl nicht nur unbeschadet, sondern erzielte dabei noch einen Treffer mehr als der Gegner. 

6:0-Lauf nach einer halben Stunde

Nach einem 6:0-Lauf ging die DHB-Auswahl beim 19:9 (30.) erstmals mit zehn Treffern in Führung.  An der Überlegenheit änderte sich nach dem Seitenwechsel nichts. Deutschland zwang den EM-13. in dessen Angriff immer wieder zu Fehlern und provozierte Fouls.

Der Vorsprung wuchs weiter und weiter. Die Polinnen gaben sich völlig auf, die DHB-Auswahl ackerte weiter. Bis zur Mitte der zweiten Hälfte hatte der DHB-Gegner nur zwei (!) Treffer erzielt.

Ziel sind die Olympischen Spiele

Das Ziel der DHB-Frauen ist das Erreichen des Viertelfinales und das damit einhergehende Ticket für ein Olympia-Qualifikationsturnier im Frühjahr kommenden Jahres.