Handball-WM der Frauen Deutsche Handballerinnen schlagen auch Rumänien
Deutschlands Handballerinnen haben mit einem Sieg gegen Rumänien einen Start nach Maß in die WM-Hauptrunde gefeiert.
Die deutschen Handballerinnen haben ihren beeindruckenden Erfolgslauf bei der WM in Skandinavien fortgesetzt und einen großen Schritt in Richtung Viertelfinale gemacht. Trotz zeitweise haarsträubender Fehler gewann das DHB-Team am Donnerstag (07.12.2023) sein erstes Hauptrundenspiel gegen Rumänien mit 24:22 (9:12) und feierte den vierten Sieg im vierten Spiel. Beim starken Auftritt von Keeperin Katharina Filter im dänischen Herning waren Antje Döll und Annika Lott an ihrem 24. Geburtstag mit jeweils vier Treffern beste deutsche Werferinnen.
"Die erste Halbzeit war schwierig, wir hatten zu viel Respekt vor den Pässen an den Kreis. Wir haben in der Halbzeit angesprochen, dass wir diesen Zweikampf führen müssen, weil wir im Eins-gegen-eins besser sind", sagte Bundestrainer Markus Gaugisch. "Das war eine geile mentale Leistung. Kompliment an die Mädels. Das war ein toller Lernerfolg für die Mannschaft, ein solches Spiel zu biegen", lobte Gaugisch dann nach dem Abpfiff und ergänzte mit Blick auf die kommenden Aufgaben: "Das gibt natürlich weiter Selbstbewusstsein und hilft uns, den eigenen Glauben zu entwickeln."
MIt Sieg gegen Serbien im Viertelfinale
Das deutsche Team hat nun zwei Matchbälle: Schon ein Sieg in den verbleibenden Spielen der Hauptrundengruppe III am Samstag (18.00 Uhr) gegen Serbien (0:6 Punkte) oder am Montag (20.30 Uhr) gegen die Däninnen (4:2) reicht sicher, um die anvisierte K.o.-Runde zu erreichen. Die beiden Gruppenbesten qualifizieren sich fürs Viertelfinale. "Wir haben jetzt den ersten Matchball, unser Mindestziel zu erreichen", sagte Co-Kapitänin Emily Bölk: "Ich bin mega happy. Wir haben gezeigt, dass wir auch enge Spiele für uns entscheiden können." Serbien kassierte am Abend eine 21:22-Niederlage gegen Polen, Dänemark verlor überraschend mit 26:27 gegen Japan.
Gaugisch hatte die Partie als "Knackpunkt-Spiel" bezeichnet. "Wenn Rumänien dieses Spiel verliert, sind sie im Normalfall weg. Und wenn wir Rumänien abschütteln, haben wir gute Chancen, unter die besten zwei zu kommen", sagte der 49-Jährige. Zugleich warnte er vor "der gefährlichen Achse" um die viermalige Welthandballerin Cristina Neagu im Rückraum sowie Kreisläuferin Crina Pintea - wie sich herausstellen sollte, zu Recht.
Nervöser Beginn
Rund 2.500 Zuschauer sahen von Beginn an den "absoluten Kampf", den Bölk prognostiziert hatte. Die Souveränität aus dem Spiel gegen Polen fehlte der deutschen Auswahl. Unachtsamkeiten prägten die Anfangsphase, in der das DHB-Team schnell einem Drei-Tore-Rückstand (3:6) hinterherlief.
Nach der Pause mehr Schwung
Rumänien spielte alles andere als überragend, profitierte aber vom fehleranfälligen deutschen Spiel. Xenia Smits und Geburtstagskind Annika Lott verpassten freistehend den Ausgleich. Alina Grijseels vergab gegen Rumäniens starke Torfrau gleich zwei Siebenmeter in der ersten Hälfte - und Trainer Gaugisch forderte an der Seitenlinie vergeblich "mehr Bewegung" in der Offensive.
Nach der Pause brachte WM-Debütantin Viola Leuchter mehr Schwung ins Angriffsspiel und sorgte mit zwei frühen Treffern für Jubel auf der deutschen Bank. Gleichzeitig hielt Keeperin Katharina Filter ihr Team mit einigen Paraden im Spiel. Wieder hatte das DHB-Team mehrere Chancen auf den Ausgleich - wieder leistete es sich haarsträubende Fehler. Und trotzdem ging Deutschland in der 42. Minute erstmals seit dem 1:0 in Führung (16:15).
Filter in Hochform
Filter lief zwischen den Pfosten nun zur Hochform auf und hielt einen Wurf nach dem anderen. In der rumänischen Defensive ergaben sich erstmals größere Lücken. Zehn Minuten vor Spielende führte der DHB-Kader plötzlich mit fünf Toren (22:17). Hinten stand Deutschland nun kompakter und brachte den wichtigen Sieg über die Zeit.
Siege für Kroatien, Ungarn und Schweden
In der Hauptgruppe I besiegte Kroatien das Team aus Montenegro mit 26:25. Ungarn schlug den Senegal mit 30:30, und Schweden fuhr einen 37:13-Sieg gegen Kamerun ein.