DHB-Team trifft auf Serbien Katharina Filter - Deutschlands vielseitiger WM-Rückhalt
Torhüterin Katharina Filter ist Deutschlands erfolgreichste Handballerin. Heute will sie mit dem DHB-Team bei der WM das Vierfelfinale klar machen.
Weltmeisterin, Europameisterin und World-Games-Siegerin im Beachhandball - und in der Hallen-Auswahl die klare Nummer eins. Auch dank Filters Paraden hat das DHB-Team bei der WM in Dänemark, Norwegen und Schweden die Tür zum Viertelfinale weit aufgestoßen.
Für die Hamburgerin gilt: Untergrund egal - Hauptsache eine Kugel in der Hand. Aktuell liegt der volle Fokus auf der Hallenvariante. Nach vier WM-Siegen führt die DHB-Auswahl ihre Hauptrundengruppe noch vor Titelkandidat Dänemark an. Ein Sieg heute (Ab 18 Uhr in der Radio-Reportage und im Live-Ticker bei der Sportschau) gegen Serbien, und Deutschland steht im Viertelfinale.
Lob von allen Seiten
Filter will wieder glänzen. Wie schon gegen Rumänien, als sie mit 17 Paraden beste Spielerin war. "Sie rettet uns den Arsch, wenn es mal nicht so optimal läuft. Wir können sehr stolz sein, dass wir so eine Torhüterin haben. Sie pusht das Team", sagte Mitspielerin Xenia Smits.
Bundestrainer Markus Gaugisch lobte: "Körperlich ist sie gut drauf. Sie strahlt auch diese nötige Ruhe aus."
Traum von Olympia
Entspannt und gut gelaunt: Filter sorgt für Beach-Feeling in der Handballhalle von Herning. Sie nehme die Gelassenheit aus dem Sand mit in die Halle, sagte Filter der Sportschau, "aber auch taktische und technische Sachen. Das Timing ist im Sand anders als auf dem Hallenboden. Aber auch die Erfolge und Siege geben Sicherheit".
Zwischen beiden Handball-Varianten könnte sie sich nur schwer entscheiden. "Ich mache beides sehr gerne. Aber weil es Beachhandball leider nicht geschafft hat, olympisch zu werden, liegt der Fokus mehr auf der Halle, um sich den olympischen Traum erfüllen zu können." Der Weltmeister qualifiziert sich direkt für Paris 2024, die Plätze zwei bis sieben erhalten einen Platz bei einem der drei Qualifikationsturniere im April.
Viel Handball, wenig Urlaub
Hallenhandball, Beachhandball im Sommer - da bleibt wenig Freizeit. Urlaub mache sie schon gerne, sagt Filter, aber "das ist erst einmal hintenangestellt. Ich habe das Gefühl, dass ich mehr verpassen würden, wenn ich kein Beachturnier spielen würde. Wenn das dann mal in Portugal ist oder so, hat man auch vielleicht ein kleines Urlaubsfeeling".
Seit dem Sommer Filter in Frankreich beim Spitzenklub Brest - und damit auch in der Champions League. "Da kommt noch einmal mehr Belastung auf mich zu. Ich muss gucken, wie es dann in Zukunft ist."
Steile Karriere
Filter blickt im Alter von 24 Jahren schon auf eine steile Karriere zurück. 2014/15 besuchte sie als 14-Jährige das Handball-Internat des dänischen Erstligisten Viborg HK. "Das hat mich sehr vorangebracht, physisch und persönlich. Im Internat im Ausland eine neue Sprache zu lernen, hat mir viel Spaß gemacht."
Es folgten die Jugendzeit beim Buxtehuder SV, 2022 der Wechsel nach Kopenhagen und eine Saison später der nächste Karriereschritt nach Brest. "Ich spiele nun auf einem anderen Niveau. Ich werde immer besser darin, mir selber und auf meine Stärken zu vertrauen", sagte Filter.
Filter erwartet Kampf-Spiel gegen Serbien
Ihre starken Reflexe sind auch gegen Serbien gefordert. "Das wird kein schönes Handballspiel. Das wird dreckig, das wird Kampf und sehr körperbetont", prognostizierte die Torhüterin. Gegen die großen Serbinnen kommt es vor allem auf eine gute Abwehr an.
Aber selbst wenn die Defensive mal Lücken bietet, wartet dahinter immer noch Katharina Filter.