1:1 hilft beiden Teams Slowakei und Rumänien mit Remis ins EM-Achtelfinale
Ein Remis, das sowohl Rumänien als auch der Slowakei hilft. Im letzten Spiel der Gruppenphase trennten sich beide Teams 1:1. An Gijon erinnerte aber wenig.
Rumänien und die Slowakei haben den Sprung ins EM-Achtelfinale geschafft. Am letzten Spieltag der Gruppe E reichte beiden Teams am Mittwochabend (26.06.2024) in Frankfurt/Main ein 1:1 (1:1). Die Tore erzielten Ondrej Duda für die Slowakei (24.) und Razvan Marin per Foulelfmeter (37.) für Rumänien. Die Rumänen gehen als Gruppensieger, die Slowakei als einer der vier besten Gruppendritten in die EM-K.o.-Phase.
Rumänien gegen die Niederlande
Im Parallelspiel trennten sich Belgien und die Ukraine 0:0. Belgien geht damit als Gruppenzweiter ins Achtelfinale. Die Ukraine scheidet aus. Belgien trifft im Achtelfinale auf Mitfavorit Frankreich. Rumänien spielt gegen die Niederlande, die Slowakei gegen England.
Iordanescu: "Sowas erlebt man nur einmal"
"Das ist der größte Moment in unserer bisherigen Karriere", freute sich Rumäniens Trainer Edward Iordanescu nach dem Abpfiff: "Normalerweise beginne ich damit, meinen Spielern ein Kompliment zu machen. Diesmal möchte ich mit unseren Fans beginnen. So etwas erlebt man nur einmal im Leben. Ich bin mir sicher, zu Hause in Rumänien wird gefeiert", ergänzte der 46-jährige durchaus pathetisch.
Slowakei gegen Rumänien kein Gijon 2.0
Das Remis, das war schon vor Anpfiff klar, reichte beiden Teams. Das befürchtete Gijon 2.0, ein Ball-Hin-und-Herschiebe-Duell, in dem sich beide Teams auf ein Ergebnis einigen, das beiden Teams hilft, war das Spiel nicht.
Rumänien hat erste Chancen
Sowohl die Slowaken als auch die Rumänen gingen von Beginn an offen in die Partie. Die Slowaken hatten zu Beginn des Spiels mehr Ballbesitzanteile, die bessere Pass- und Zweikampfquote. Die erste Chance im Spiel hatten aber die Rumänen. Einen Schlenzer von Andrej Ratiu konnte der slowakische Keeper Martin Dubrovka gerade noch abwehren (11.). Kurz darauf versuchte sich Razvan Marin mit einem 30-Meter-Freistoß, der Ball ging nur knapp vorbei (13.).
Die erste Großchance der Slowaken kam ebenfalls per Freistoß: Lukas Haraslin zirkelte den Ball von der linken Außenlinie scharf vors Tor. Der Ball flog ohne Berührung durch den Fünf-Meter-Raum und nur knapp am langen Pfosten vorbei (22.).
Ex-Kölner Duda trifft zur Slowakei-Führung
Nur zwei Minuten später durfte das Team vom italienischen Coach Francesco Calzona dann jubeln: Nach toller Flanke von Juraj Kucka köpfte der frühere Herthaner und Kölner Duda ins rechte untere Eck ein – die Slowakei führte 1:0 (22.) und übernahm damit auch die Tabellenführung der Gruppe E.
Rumänien reagierte unbeeindruckt. Bei schwülheißen 30 Grad im Frankfurter Stadion rannten die Südeuropäer an, übernahmen nun die Regie im Mittelfeld und wurden belohnt. Per Strafstoß - und den gab es erst auf den zweiten Blick.
Elfer-Ausgleich nach VAR-Meldung
Was zunächst wie ein Foul knapp außerhalb des Strafraums aussah, wurde mit Unterstützung vom Video Assistant Referee Bastian Dankert im Leipziger Video-Zentrum korrigiert: Statt der ersten leichten Berührung außerhalb des Strafraums wurde die Berührung auf der Strafraumgrenze von Referee Daniel Siebert als entscheidend bewertet - ein Elfer war die Konsequenz. Und diese Chance ließ sich Razvan Marin nicht nehmen: Der Mittelfeldmann aus der zweiten italienischen Liga hämmerte den Ball in die linke obere Ecke zum 1:1 (36.).
Nun hätte Rumänien, das mit dem 1:1 und einem weiterhin torlosen Remis im Parallelspiel zwischen der Ukraine und Belgien die Tabellenführung zurückeroberte, erhöhen können. Bei der besten Chance schoss Denis Dragus knapp daneben (42.).
Muntere und offensive Partie
Nach den munteren und von beiden Seiten offensiv geführten ersten 45 Minuten (9:7 Torschüsse für Rumänien) ging es nach dem Wechsel gleich weiter mit dem Offensivspektakel. Die Slowakei hatte den besseren Start: Haraslin prüfte Rumänien-Tormann Florin Nita mit einem Schuss aus spitzem Winkel (52.).
Zur bis dato besten Chance der zweiten Halbzeit kam aber Rumänien: Torschütze Marin prüfte Slowakei-Keeper Dubravka, den Nachschuss verzog dann Dragus (61.).
Strömender Regen und weitere Chancen
Kurz darauf setzte strömender Regen in Frankfurt ein, der ohnehin ramponierte Rasen wurde schneller, beide Teams rannten weiter an. Auffällig, dass Rumänien immer wieder auf schnelle Konter setzte, während die Slowakei im geordneten Spielaufbau das Glück suchte.
13:9 Torschüsse und Jubel auf beiden Seiten
Weitere Chancen hatten Haraslin (52./65.) und Dennis Vavro (76.) für die Slowakei. Für Rumänien ließen Marin (61.) und Dragus (62.) die Chance zum 2:1 liegen. Erst in den letzten Minuten nahmen beide Team das Tempo etwas raus und riskierten nicht mehr allzuviel. So endete die Partie 1:1 - nach knapp vier Minuten Nachspielzeit sowie insgesamt 13:9-Torschüssen für die Slowakei pfiff der deutsche Referee Daniel Siebert die Partie ab. Nun rissen beide Teams jubelnd die Arme hoch. Rumänien überstand erstmals nach 24 Jahren wieder die EM-Gruppenphase - und das sogar als Gruppensieger.