Erster Punkt für EM-Debütant Georgien trotzt Tschechien ein Remis ab
Georgien und Tschechien haben in Gruppe F remis gespielt und damit ihre Chancen auf das EM-Achtelfinale gewahrt. Das 1:1 (1:0) war aus georgischer Sicht angesichts der drückenden Überlegenheit der Tschechen mehr als schmeichelhaft.
Georges Mikautadze (45.) stellte am Samstag (22.06.2024) im Hamburger Volksparkstadion mit seinem verwandelten Handelfmeter den Spielverlauf im ersten Durchgang auf den Kopf. Patrik Schick glich in der zweiten Hälfte für die klar dominierenden Tschechen aus (59.). "Man of the Match" wurde Georgiens Torhüter Giorgi Mamardashvili, der zahlreiche Paraden zeigte und damit seinem Land den ersten Punktgewinn bei einem großen Turnier bescherte.
Tschechien mit viel Bundesliga-Power
Georgiens Trainer Willy Sagnol veränderte sein Team gegenüber dem ersten Gruppenspiel (1:3 gegen die Türkei) nur auf einer Position: Zuriko Davitashvili ersetzte im rechten Mittelfeld den früheren HSV-Profi Giorgi Chakvetadze. Tschechiens Ivan Hasek baute nach dem 1:2 gegen Portugal vor allem seine Offensive um und setzte dabei ganz auf Bundesliga-Power: David Jurásek (TSG Hoffenheim), Adam Hložek (Bayer Leverkusen) und Vaclav Černý (VfL Wolfsburg) rutschten in die Startelf. Im Sturmzentrum stand erneut Leverkusens Schick.
Tschechen stürmen, aber nur Georgien trifft
Die Partie nahm vom Anpfiff weg sofort Fahrt auf - was vor allem an den fast entfesselt aufspielenden Tschechen lag. Georgiens Keeper Mamardashvili musste früh sein ganzes Können aufbringen, um sein Team vor einem Rückstand zu bewahren. Der 23-Jährige parierte mit dem Fuß Hložeks Flachschuss und dann mit den Fäusten einen Aufsetzer von Cerny (4.). Georgien kam kaum aus der eigenen Hälfte heraus, Tschechien erspielte sich eine Chance nach der anderen - und scheiterte immer wieder an Mamardashvili.
Dazu kam Pech: Hložeks vermeintlicher Führungstreffer wurde vom deutschen Schiedsrichterteam um den Berliner Daniel Siebert aberkannt, weil dem Leverkusener der Ball an die Hand gesprungen war (23.).
Georgien geht per Elfmeter in Führung
Kurz vor dem Pausenpfiff wurde der Spielverlauf dann völlig auf den Kopf gestellt. Robin Hranáčs Handspiel ahndete der VAR als elfmeterwürdig, Mikautadze verwandelte eiskalt zum 1:0 (45.). Schick hätte das umgehend korrigieren können, aber auch er brachte den Ball nicht an Marmadashvili vorbei (45.+5).
Schick mit der Brust zum Ausgleich
Nach Wiederbeginn war Georgien zunächst besser im Spiel, ließ nach einem Konter das mögliche 2:0 liegen (57.) und kassierte fast im Gegenzug den Ausgleich: Nach einer Ecke verlängerte der eingewechselt Ondřej Lingr den Ball an den linken Pfosten, den Abpraller drückte Schick mit der Brust über die Linie (59.). Kurz darauf beinahe das 2:1 für die Tschechen, doch Ladislav Krejčí kam eine Schuhspitze zu spät (61.).
Die Wade: Schick humpelt vom Platz
Beide Mannschaften gaben sich mit dem 1:1 nicht zufrieden, mehr vom Spiel und mehr Torgelegenheiten hatten weiter die Tschechen, bei denen Schick in der 69. Minute mit Wadenproblemen vom Platz humpelte. Aber Georgien hatte Mamardashvili, der immer wieder sicher zupackte und das Remis festhielt. In der Schlussminute hatte Georgiens Saba Lobzhanidze sogar die Chance auf den Siegtreffer, schoss aber nach einem Konter über das Tor (90.+5).
Für beide Teams geht es am letzten Spieltag der Gruppenphase am kommenden Mittwoch (26.06.2024) weiter. Während Tschechien um 21 Uhr erneut in Hamburg auf die Türkei trifft, spielt Georgien zeitgleich in Gelsenkirchen gegen Portugal.