Interimsbundestrainer Rudi Völler

DFB-Test gegen Frankreich Völler - Neuer Bundestrainer noch vor der USA-Reise 

Stand: 11.09.2023 20:05 Uhr

Noch vor dem Abflug zu zwei Länderspielen in den USA am 9. Oktober will der Deutsche Fußball-Bund (DFB) einen neuen Bundestrainer für die A-Nationalmannschaft präsentieren. Das sagte Rudi Völler am Montag (11.09.2023) während der Pressekonferenz in Dortmund.

"Es ist jetzt unsere Hauptaufgabe, relativ schnell einen Bundestrainer zu finden", sagte Völler, der die Auswahl des DFB am Dienstag (21 Uhr, live im Ersten und im Stream bei sportschau.de) gegen Frankreich in Zusammenarbeit mit Nachwuchsdirektor Hannes Wolf und dem ehemaligen Nationalspieler Sandro Wagner betreuen wird.

Namen wie Julian Nagelsmann und Louis van Gaal, die als Nachfolger des am Sonntag nach dem blamablen 1:4 gegen Japan freigestellten Hansi Flick gehandelt werden, wollte Völler nicht kommentieren.

Völler: "Es ist eine einmalige Sache für mich"

Er schloss allerdings aus, dass er selber nochmal über einen längeren Zeitraum für die Nationalmannschaft verantwortlich wird, selbst wenn gegen Frankreich ("Das ist die beste Mannschaft in Europa, da gibt es ja gar keinen Zweifel.") ein überzeugender Sieg gelänge und die Fans seinen Namen riefen. "Es ist eine einmalige Sache für mich", sagte der 63 Jahre alte Völler. Schon das Engagement für das Spiel gegen den Weltmeister von 2018 und Zweiten beim Turnier in Katar vier Jahre später habe er nicht angestrebt: "Ich will nicht sagen, dass man mich überreden musste, aber gefallen tut es mir nicht."

Über das Anforderungsprofil des neuen Bundestrainers verlor Völler, der als Teamchef 2002 das Finale der WM mit Deutschland gegen Brasilien verlor, nur wenige Worte. "Die ein oder andere Idee" solle der Neue mitbringen, am besten auch unabhängig von Resultaten ein bisschen Aufbruchstimmung entfachen.

Völler bestätigte, dass er zusammen mit DFB-Präsident Bernd Neuendorf und dessen mächtigem Stellvertreter Hans-Joachim Watzke am Sonntag das Aus von Flick entschieden habe. "Auch wenn ich es vorher noch geglaubt habe, die Wende zu schaffen, ging es dann einfach nicht mehr, mit Hansi weiterzumachen. In dieser Konstellation ging es einfach nicht mehr", sagte Völler, trotzdem bleibe Flick für ihn "ein Supertrainer".

Gündogan bleibt Kapitän

Auf dem Podium im nahezu überfüllten Medienraum des Dortmunder Stadions saß auch Ílkay Gündoğan, der vor dem Spiel gegen Japan von Flick als dauerhafter Kapitän benannt worden war und dies auch bleiben werde, versicherte Völler.

Zudem gab er an, dass Gündogan bei Flicks Verabschiedung eine "ganz wunderbare Rede gehalten" habe, für die es "viel Applaus gab". Der Kapitän merkte an: "Die Stimmung in der Mannschaft ist ein Mix aus Trauer, Frust, Enttäuschung. Ich habe wie einige andere Spieler das Gefühl, Hansi im Stich gelassen zu haben."

Der von Manchester City zum FC Barcelona gewechselte Mittelfeldspieler räumte ein, dass es der Nationalmannschaft derzeit an der bedingungslosen gegenseitigen Unterstützung fehle, obwohl die Stimmung neben dem Platz gut sei: "Ich glaube, es ist unsere Hauptaufgabe, das zu ändern."

Völler kündigte an, dass es "maximal drei Wechsel" in der Startaufstellung im Vergleich zur Partie gegen Japan geben werde. Ob Joshua Kimmich wieder als Rechtsverteidiger eingesetzt wird, der bei Ballbesitz ins zentrale Mittelfeld rückt, ließ Völler offen.

Wichtig sei es, gegen Frankreich, die "Defensive zu stärken, da haben wir zuletzt viel zu viele Fehler gemacht"