Kapitän im Sportschau-Interview Gündogan - "Jeder muss sich selbst hinterfragen"
Nach der Entlassung von Hansi Flick spart der neue Kapitän Ilkay Gündogan nicht mit Selbstkritik. Der Neustart bringe nun aber auch Chancen.
"Wir Spieler sind mitverantwortlich für die ganze Entwicklung der vergangenen Wochen. Wir haben einen großen Beitrag geleistet, dass es nicht lief", sagte Gündogan im Exklusiv-Interview mit der ARD-Sportschau. Jeder Einzelne stehe nun in der Verantwortung und müsse sich hinterfragen, ob er das Beste gegeben habe. "Auf dem Niveau reicht es nicht", so der Spielführer.
Viel Nachdenken, viel Unsicherheit
Warum es bei manchen Spielern Diskrepanzen zwischen den Leistungen im Verein und in der Nationalmannschaft gebe, könne er nicht für jeden Einzelnen beantworten. Er stelle aber schon fest, dass sich vieles im Kopf abspiele, viel nachgedacht werde und auch viel Unsicherheit herrsche, wenn die Spieler zur Nationalmannschaft kämen.
In diesem Punkt hofft Gündogan nun auf Besserung und setzt auf den Flick-Nachfolger. "Es wird mit Sicherheit jemand kommen, der uns neue Impulse geben wird, neue Ideen reinbringt. Jeder Neustart bringt Chancen mit sich, jeder fängt bei Null an und muss sich neu beweisen."
Gündogan: "Wir haben zu sorglos verteidigt"
Angesetzt werden müsse auf jeden Fall in der Defensive. "Wir waren zuletzt sicher nicht fokussiert genug in unseren Aktionen und haben zu sorglos verteidigt", so der Mittelfeldspieler, "es hat eine leichte Lethargie geherrscht nach dem Motto: Okay, komm, es wird schon nichts passieren."
Dass es zwischenmenschlich knirsche innerhalb der Mannschaft wollte Gündogan nicht bestätigen. Es gehöre aber zu einer Gruppe dazu, dass man auch mal aneinandergerate und es Konfrontationen gebe. "Vielleicht brauchen wir sogar mehr davon", sagte der Kapitän.