Debütant vor DFB-Debüt Pascal Groß - Mannheimer Mannschaftsspieler
Pascal Groß fiebert seinem Debüt in der Fußball-Nationalmannschaft entgegen.
"Für mich ist es eine sehr schöne und aufregende Zeit. Ich habe immer gesagt, dass es für mich ein Traum ist, bei der Nationalmannschaft zu sein", sagte der 32-Jährige vom Premier-League-Klub Brighton and Hove Albion nach seiner ersten Trainingseinheit mit der DFB-Auswahl in Wolfsburg.
Groß selbst überrascht von der Nominierung
Im Kreis der Nationalspieler sei er "super aufgenommen" worden. Ein "paar Kleinigkeiten" würden anders ablaufen als im Verein. Aber da gewöhne man "sich schnell dran".
Groß war etwas überraschend von Bundestrainer Hansi Flick für die Länderspiele am Samstag (20.45 Uhr) gegen Japan in Wolfsburg und drei Tage später gegen Frankreich in Dortmund (21.00 Uhr/ARD) nominiert worden. Auch für ihn selbst sei die Nominierung überraschend gewesen, sagte der Spätberufene, der 2017 vom FC Ingolstadt in die Premier League gewechselt war. "Umso mehr habe ich mich gefreut, umso größer war die Überraschung", sagte Groß beim Medientermin in Wolfsburg.
Social-Media-Profile sind ihm fremd
Der gebürtige Mannheimer flog immer ein wenig unter dem Radar - trotz fast 200 Spielen für die "Möwen" von Brighton and Hove Albion in der stärksten Liga der Welt. Luxusgehabe kennt Pascal Groß nicht. Sein Dialekt ist stark mannheimerisch gefärbt, er sagt "ned" statt "nicht". Social-Media-Profile zur Selbstdarstellung sind nicht seine Welt.
"Ich fahre damit ganz gut", berichtete der Mittelfeldspieler, dessen Vater Stephan einst in der Bundesliga für den Karlsruher SC spielte. "Ich versuche, mich von dieser Welt fernzuhalten. Man hat es im Leben ohnehin mit so vielen Aufs und Abs zu tun, da sind mir die zusätzlichen Achterbahnkurven bei Social Media zu steil und zu tief."
Bester Premier-League-Torschütze der "Seagulls"
Geradlinig läuft dagegen seine Karriere. Zumindest seit sechs Jahren, in denen er im englischen Seebad am Ärmelkanal spielt. Groß ist der erste Premier-League-Torschütze in der Geschichte der "Seagulls" und mit 27 Toren auch der beste. Viele Taktiknerds haben seine Berufung durch Hansi Flick seit langem eingefordert.
"Ich versuche, viel Energie in die Mannschaft zu bringen", versicherte der Mittelfeldspieler, der nach eigener Aussage "flexibel einsetzbar" ist. Er sei aber in erster Linie ein Mannschaftsspieler: "Das ist meine größte Stärke."
Stärken bei Standards
Seine Stärke bei Standards wäre wohl auch bei der missratenen WM hilfreich gewesen. Er kann auf der Acht die Strippen ziehen, also als Ersatz für den nicht berufenen Leon Goretzka, oder als klassische Zehn.
Zwei Dinge allerdings sind ihm wirklich nicht geheuer. Er muss sich einerseits an einen neuen Ball gewöhnen. Und, deutlich schlimmer: Vor der obligatorischen Gesangseinlage in der Kabine würde er sich doch sehr gerne drücken. "Ich muss hoffentlich ned", sagte Groß. "Ich habe andere Talente." Die gibt es vielleicht schon am Samstag gegen Japan zu sehen.