Vorbereitung auf WM 2023 Kanada - Streik beim SheBelieves Cup abgewendet
Kanadas Fußball-Nationalteam der Frauen nimmt nur "unter Protest" am SheBelieves Cup als Vorbereitung auf die WM teil, ein Boykott ist aber abgewendet.
Die Olympiasiegerinnen um Kapitänin Christine Sinclair kämpfen für Lohngleichheit und gegen angeblich fehlende Unterstützung seitens des nationalen Fußballverbandes Canada Soccer. "Wir sind erschöpft und mit den Nerven am Ende. Dies ist wahrscheinlich der wichtigste Kampf, den wir als Nationalspielerinnen zu führen haben und wir sind entschlossen, ihn zu gewinnen", sagte Sinclair vor dem Einladungsturnier, das am Donnerstag (16.02.2023) beginnt.
Die Gewerkschaft für Fußballerinnen hatte eine Stellungnahme mit deutlicher Kritik am Verband veröffentlicht. Auf das Vorbereitungsturnier verzichten wird das Team aber nicht.
Protestaktion beim SheBelieves Cup erwartet
Ab Freitag spielt Kanada mit den USA, Brasilien und Japan beim SheBelieves Cup. Beim Auftaktspiel gegen die USA wird eine Botschaft des Teams erwartet. "Ich bin mir sicher, dass es etwas geben wird", sagte Sinclair, die zuletzt eine Ungleichbehandlung im Vergleich mit dem Männer-Team kritisiert hatte.
Demnach hätten die Männer 2021 knapp 7,7 Millionen Euro an Unterstützung erhalten, die Frauen rund 3,5 Millionen. Im Vorjahr waren die Ausgaben laut des Verbandes fast identisch.
"Wir sind es leid, ständig für faire Behandlung kämpfen zu müssen"
Der kanadische Verband habe zudem zuletzt die Tage im Trainingslager gekürzt und die Aktivitäten vor Ort zu eng getaktet, was sich negativ auf die WM-Vorbereitungen der Mannschaft auswirken würde, hieß es zuletzt in einer Erklärung: "Wir sind es leid, ständig für faire und gleiche Behandlung kämpfen zu müssen."
Auch das Männer-Team verfasste eine Stellungnahme und sprach dem Frauen-Team seine Unterstützung aus. Auch Kanadas Politik wurde darin zum Handeln aufgefordert.
Verband verspricht Tarifvertrag
Kanadas Verband Canada Soccer versprach, mit den beiden Gewerkschaften der Frauen- und Männer-Nationalteams einen Tarifvertrag auszuhandeln. "Diese Vereinbarung wird, sobald sie abgeschlossen ist, ein historischer Deal sein, der echte Veränderungen und Chancengleichheit bringen wird", teilte der Verband mit: "Es ist ein Ziel, das es wert ist, richtig gemacht zu werden."
Die WM der Frauen findet vom 20. Juli bis 20. August in Australien und Neuseeland statt, als Olympiasieger von Tokio gehört Kanada zu den Mitfavoriten.