FIFA WM 2022 Messis Titeltraum lebt - Argentinien und Polen im WM-Achtelfinale
Argentinien hat das letzte Spiel der Gruppe C gegen Polen 2:0 (0:0) gewonnen - trotz eines verschossenen Elfmeters von Messi. Die "Albiceleste" darf damit weiter vom WM-Titel träumen. Und auch Polen ist dank des besseren Torverhältnisses als Zweiter vor Mexiko weiter.
Argentinien gegen Polen war auch das Duell der Superstars Lionel Messi und Robert Lewandowski, der siebenmalige Weltfußballer traf auf den aktuellen. Besonders auf sich aufmerksam machte zunächst aber ein anderer: Polens Keeper Wojciech Szczesny vereitelte zahlreiche Chancen und wehrte sogar einen Elfmeter von Messi ab. Verhindern konnte er den Sieg der Argentinier, die drückend überlegen waren, aber nicht. Nach torloser erster Hälfte trafen Mac Allister (46. Minute) und Julian Alvarez (68.).
Durch den Sieg ist Argentinien Gruppensieger und trifft im Achtelfinale auf Australien. Polen ist aufgrund des besseren Torverhältnisses Zweiter vor Mexiko und trifft im Achtelfinale auf Weltmeister Frankreich. "Manchmal sind Niederlagen bittersüß", sagte Polens Trainer Czeslaw Michniewicz.
Messi hat die erste Szene - Polen steht tief
Messi zog zum ersten Mal die Blicke auf sich, als er zentral vor dem Strafraum angespielt worden war, mit hohem Tempo in den Sechzehner dribbelte und aus spitzem Winkel abschloss (10.). Polens Torhüter Szczesny parierte. Doch trotz des ersten gefährlichen Abschlusses zeigte sich früh, wie schwer die Aufgabe für Messi und Argentinien werden würde: Polen stand tief, verteidigte zeitweise mit zehn Spielern um den eigenen Strafraum herum und ließ Argentiniens Offensive wenig Platz. Geduld war gefragt.
Argentiniens Idee war es, sich mit schnellen, flachen Pässen in den Rücken der polnischen Defensive zu kombinieren, um dann gefährlich ablegen zu können. Nach einer knappen halben Stunde gelang der "Albiceleste" das zum ersten Mal, aber Julian Alvarez' Versuch konnte Szczesny parieren und Marcos Acuna, bei dem der Abpraller landete, schoss mit links knapp am rechten Pfosten vorbei.
Messi vergibt Elfmeter - Szczesny bester Pole
Messi und Co. erhöhten den Druck, erspielten sich Chancen und bekamen dann einen strittigen Elfmeter zugesprochen. Messi war nach einer Flanke zum Kopfball hochgestiegen und von Szczesny im Gesicht berührt worden. Schiedsrichter Danny Makkelie schaute sich die Szene am Video-Bildschirm an und entschied auf Strafstoß - eine harte Entscheidung.
Messi trat selbst an, schoss stark ins rechte obere Eck, aber Polens Keeper Szczesny ahnte das, flog in die Ecke, riss seinen rechten Arm nach oben und wehrte Messis Schuss ab (39.). Bereits gegen Saudi-Arabien hatte er einen Elfmeter gehalten.
Allein ihm hatte es die polnische Elf zu verdanken, trotz der Überlegenheit der Argentinier das 0:0 in die Pause gerettet zu haben. Schließlich parierte er nicht nur den Elfmeter Messis, sondern auch einen weiteren Schuss von Alvarez, der es aus der Distanz probiert hatte.
Mac Allister bringt Argentinien in Führung
Die zweite Hälfte war erst 54 Sekunden alt, da musste sich Szczesny dann doch geschlagen geben. Ángel di Maria und Nahuel Molina kombinierten sich über die rechte Seite durch, die flache Hereingabe Molinas erreichte Alexis Mac Allister, der flach ins linke Eck traf (46.). Polens Keeper ärgerte sich über seine Hintermannschaft, die Mac Allister aus den Augen verloren hatte - es war das erste Gegentor Polens im Turnier.
Und es schien die Mannschaft erstmal nicht zu schocken, denn nur wenige Augenblicke später hatte sie ihre bis dahin beste Chance: Kamil Glik köpfte nach einem Freistoß nur knapp vorbei.
Argentiniens Alvarez erhöht
Es blieb aber die einzige gute Szene der Polen im zweiten Durchgang. Wie schon vor der Pause war Argentinien besser und drängte auf weitere Tore. Nicht verwunderlich, dass Alvarez dann mit einem Schlenzer ins rechte obere Eck das 2:0 erzielte (68.), nachdem er von Enzo Fernandez freigespielt worden war. Polen fand nicht mehr ins Spiel, Argentinien spielte sich in einen Rausch und hätte durch Messi (Szczesny wehrte ab), Alvarez (Schuss ans Außennetz) und Lautaro Martinez (Schuss am Tor vorbei) das dritte Tor nachlegen können.
Weil Szczesny kurz vor Schluss auch noch einen Heber von Nicolás Tagliafico entschärfte, blieb es beim 2:0. Argentinien feierte nach Abpfiff - und auch für Polen bedeutete das Ergebnis den Einzug ins Achtelfinale. Im Parallelspiel gewann Mexiko zwar gegen Saudi-Arabien, schoss dabei aber ein Tor zu wenig.