Graffiti am Bondi Beach in Sydney für die australischen Fußballerinnen

WM-Euphorie in Australien Die "Matildas" werden in Sydney zum Kunstwerk

Stand: 11.08.2023 15:47 Uhr

Australien hat neue Lieblinge - seine Fußballerinnen. Und Sydney hat am Bondi Beach nun eine neue Attraktion - Graffiti-Kunst zu den "Matildas". Das Bild kommt sehr gut an und trägt die WM-Euphorie und den Frauenfußball in den Alltag der "Aussies".

Von Florian Neuhauss, Sydney

Die Wellen rollen an den Strand. Weiter draußen versuchen zwei Dutzend Surfer ihr Glück. Und im fast weißen Sand haben sich viele Menschen niedergelassen, lauschen bei australischen Wintertemperaturen um die 18 Grad dem Rauschen der Wellen, dem Geschrei der Möwen - und lassen ihre Blicke auf den Ozean hinaus schweifen.

Das Bild ist ganz wundervoll und zeigt die ganze Hingabe der "Matildas", mit der sie in jedem Spiel dabei sind.
Fan der "Matildas" - und der Graffiti-Kunst

Am Bondi Beach ist australischer Lifestyle allgegenwärtig. Doch am Stadtstrand von Sydney hat mittlerweile auch der Frauenfußball Einzug gehalten. Die Künsterlin Danielle Weber hat extra zur WM ein Graffiti-Gemälde von den "Matildas", wie die australische Nationalmannschaft genannt wird, an die berühmte Wand der Promenade gesprüht.

Fans sind begeistert von der Graffiti-Kunst

"Das Bild ist richtig schön geworden - ich finde es perfekt", sagt ein Anwohner. Er startet einen Videoanruf, um es auch gleich seiner Frau zu zeigen. Eine alte Dame freut sich: "Es ist ganz wundervoll und zeigt die ganze Hingabe der 'Matildas', mit der sie in jedem Spiel dabei sind." Ihr hat es besonders die Frau ganz vorn auf dem Graffito angetan: Sam Kerr. "Sie ist die beste Spielerin der Welt", ist die Seniorin überzeugt. "Go Australia!"

WM bringt auch neue Idole

Doch auf dem Gemälde ist Kerr nicht allein zu sehen - und wie künstlerisch dargestellt, sind einige Mitspielerinnen bei der WM aus dem Schatten des Idols getreten. Als Kerr, auf deren Schultern die ganze Last einer erfolgreichen WM zu liegen schien, verletzt fehlte, sind ihre Kolleginnen in die Bresche gesprungen.

Hayley Raso, die mit ihren Haarbändern sicher schon viele Nachahmerinnen unter australischen Mädchen gefunden hat, oder auch Emily van Egmond, Caitlin Foord und Steph Catley.

"Jetzt können wir Weltmeister werden"

Letztere bekommt an der Graffiti-Wand sogar einige angedeutete Küsse - fürs Foto versteht sich. "Sie ist meine Lieblingsspielerin, sie spielt wie ich Linksverteidigerin. Sie ist mein Idol, ich liebe sie", verrät die küssende junge Frau, die eben selbst begeistert kickt. Und so ist es mit den Graffiti genauso wie mit der WM. Der Frauenfußball hat den Weg in den australischen Alltag gefunden: "Es ist toll, dass so viele Leute dabei sind. Der Frauenfußball hat es verdient."

Die ältere Dame kann sich gar nicht von den "Matildas" an der Wand trennen, betrachtet das Kunstwerk noch länger aus der Entfernung. Ihre Tochter ist ebenfalls ganz im Fußball-Fieber: "Ich war beim Sieg gegen Dänemark im Stadion. Ich glaube jetzt, dass wir Weltmeister werden können", fügt sie begeistert hinzu. Wenn es um die "Matildas" geht, ist es mit der australischen Gelassenheit anscheinend vorbei.

Dieses Thema im Programm: Das Erste | Sportschau FIFA Frauen WM | 11.08.2023 | 09:05 Uhr