Heidenheims Ausgleich zählt nicht Hertha BSC darf weiter vom Heim-Finale träumen
Der Zweitligist dominierte den Bundesligisten: Hertha BSC ist mit einem 2:1 (1:0) gegen den 1. FC Heidenheim hochverdient ins Achtelfinale eingezogen - und hat weiter Chancen aufs Endspiel im eigenen Stadion. Derry Scherhant (16. Minute) und Mikael Cuisance (75.) krönten eine starke Leistung der Berliner, der Anschlusstreffer von Stefan Schimmer (89.) kam zu spät.
Für Diskussionen sorgte ein nicht gegebenes Tor der Heidenheimer in der Schlussminute. Paul Wanner traf in der fünften Minute der Nachspielzeit, der Schiedsrichter gab den Treffer wegen eines vermeintlichen Fouls von Schimmer aber nicht.
Heidenheim-Coach Schmidt: "Wir haben ein reguläres Tor erzielt"
Die vehementen Proteste der Heidenheimer waren durchaus verständlich. "Wir haben ein reguläres Tor erzielt", echauffierte sich Heidenheims Trainer Frank Schmidt am Mikrofon der Sportschau: "Das geht einfach nicht, dass man erst, wenn der Ball im Tor liegt, sagt, dass man etwas gesehen hat. Entscheidungen müssen sofort getroffen werden, wenn es sich um ein Foul handelt."
"Wir sind eine Runde weiter, somit denke ich, dass es ein gelungener Abend ist", sagte Berlins Coach Cristian Fiel zur Sportschau, "jetzt regenerieren wir, das war auch für einen Trainer ein anstrengendes Spiel."
Die Partie brauchte ein wenig Anlaufzeit, aber dann wurde sie ziemlich gut - zumindest aus Berliner Sicht. In der 15. Minute gelang der Hertha der erste gefährliche Angriff, Jonjoe Kenny schaffte es aber nicht, den Querpass auf Florian Niederlechner durchzustechen, der völlig frei vor dem gegnerischen Tor stand (15.).
Scherhant trifft und Hertha wird stärker
Doch nur Sekunden später hatten die Gastgeber dann das Glück, das vorher gefehlt hatte. Nach einer Hereingabe von Ibrahima Maza flipperte der Ball durch den Strafraum und landete schließlich vor den Füßen von Scherhant, der aus kurzer Distanz zum 1:0 einschieben durfte (16.).
Zu diesem Zeitpunkt war die Führung schon verdient, im Anschluss an den Treffer untermauerte Hertha dies jedoch erst so richtig. Die Berliner machten das Spiel, waren gefährlich, während von Heidenheim so gut wie gar nichts kam. Niederlechner vergab die nächste gute Gelgenheit aus kurzer Distanz (31.), dann schloss Scherhant zu ungenau ab, anschließend schoss sich Niederlechner aus fünf Metern an die eigene Hacke (32.).
Kein Platzverweis - Heidenheim und Kaufmann im Glück
Hertha hatte die Kontrolle - und Heidenheim versuchte sich im wahrsten Sinne des Wortes ins Spiel zu kämpfen. Die Partie wurde hitzig, es gab mehrere Gelbe Karten - und es hätte einmal Gelb-Rot geben müssen.
Der bereits verwarnte Mikkel Kaufmann rammte kurz vor dem Ende der ersten Halbzeit seinem Gegenspieler in einem Kopfballduell den Ellenbogen ins Gesicht, zu seinem und Heidenheims Glück wurde das aber nicht bestraft.
Cuisance macht den Deckel drauf, Ärger um Ausgleich
Erst nach der Pause wurde Heidenheim besser, ohne sich jedoch große Chancen herauszuspielen. Scherhant hatte in der 60. Minute dagegen das 2:0 auf dem Fuß, schoss allerdings zu hoch. Auch danach war Berlin mit seinen Kontern gefährlicher als der stürmende Bundesligist - und eine Einzelaktion von Cuisance entschied dann die Partie. Der Franzose erzielte nach tollem Dribbling mit seinem schwächeren rechten Fuß das 2:0 (75.).
Kurz wurde es dann aber doch noch spannend. Kurz vor Schluss erzielte Schimmer aus kurzer Distanz per Kopf das 1:2 (89.) und brachte den Berliner Sieg nochmal ins Wanken. Doch die Hertha fiel nicht und hat weiter die Möglichkeit, zum ersten Mal das Finale im Olympiastadion zu erreichen - aber hatte da noch ganz großes Glück mit der Schiedsrichter-Entscheidung in der Schlussminute.