Der SC Magdeburg und THW Kiel gehören zu den sechs Titelkandidaten in der HBL.

Sechs Vereine im Meisterschaftsrennen In der HBL deutet sich ein Titel-Spektakel an

Stand: 17.02.2025 12:57 Uhr

Mit seinem Sieg gegen die MT Melsungen hat sich der SC Magdeburg im Titelrennen zurückgemeldet - und für eine hochspannende Ausgangssituation gesorgt.

Die Pause zwischen der Handball-WM, bei der Dänemark auf herausragende Art und Weise zum vierten Mal in Folge triumphiert hatte, und der Weiterführung der Bundesliga lagen nur wenige Tage. Doch schon das zweite Wochenende danach hat dafür gesorgt, dass das gerade erst Geschehene fast in Vergessenheit gerät, weil die Gegenwart sowie die Zukunft im deutschen Ligabetrieb für noch viel mehr Spannung zu sorgen scheint.

SC Magdeburg macht Trainer Wiegert "stolz"

Der Titelverteidiger selbst hat dafür gesorgt, dass der Kampf um die Meisterschaft in dieser Saison gewaltig an Dramatik gewonnen hat. Nach dem dramatischen 29:28-Sieg des SC Magdeburg gegen die MT Melsungen trennen die Top 6 der Liga nun nur noch vier Minuspunkte - und der SCM selbst gehört wieder zum Kreis der Anwärter auf Rang eins.

"Ich sitze hier mit einem Gefühl, das so stolz ist auf das, was die Mannschaft geleistet hat", sagte Magdeburgs Trainer Bennet Wiegert nach dem Erfolg im Spitzenspiel. "Wie wir unser Herz auf dem Feld gelassen und um jeden Ball gekämpft haben, war eine absolute Benchmark, die ich schonmal bei meiner Mannschaft gesehen habe - aber in einer anderen Kaderzusammenstellung. Da bin ich einfach geflasht."

SCM muss nachlegen, Füchse Berlin im Topspiel Wiedergutmachung betreiben

Trotz der Verletzungsprobleme um den isländischen Topspieler Omar Ingi Magnusson hat Magdeburg gezeigt, dass es das Zeug hat, um wieder um den Titel mitzuspielen. Das spiegelt der Blick auf die Tabelle aber noch nicht auf den ersten Blick wider, weil der SCM eine Bedingung erfüllen muss, um aus dem Kampf um den Titel wirklich einen Sechskampf zu machen. Das Wiegert-Team hat drei Spiele weniger absolviert als die Konkurrenz, gewinnt es diese, würde der Rückstand auf Melsungen aktuell nur drei Punkte betragen.

Genau diese Hypothek haben die Füchse Berlin nach ihrem Ausrutscher beim TBV Lemgo Lippe (25:25) derzeit. Die Mannschaft um den dänischen Welthandballer Mathias Gidsel hat am nächsten Spieltag eines der vielen Aufeinandertreffen von Meisterschaftskandidaten, die es in dieser Saison aufgrund des engen Rennens an der Spitze noch geben wird. Die Füchse, mit 29:9 Punkten auf dem Konto, empfangen am Sonntag (23.02.2025) die SG Flensburg-Handewitt (28:10), die an Berlin vorbeiziehen kann und will.

THW Kiel lässt Chance liegen, TSV Hannover-Burgdorf nicht

Die gleiche Bilanz hat der THW Kiel vorzuweisen, der mit einem 31:25 gegen Magdeburg noch bestens aus den Nach-WM-Startblöcken gekommen war, nun aber patzte. Weil der Rekordmeister bei der HSG Wetzlar mit 25:27 verlor, verpasste er es, Melsungen (32:6) auf zwei Punkte auf die Pelle zu rücken und erster Verfolger zu sein. Entsprechend enttäuscht zeigte sich Trainer Filip Jicha danach, sagte: "In mir brodelt es ein wenig, weil wir nicht das gezeigt haben, was wir uns eigentlich vorgenommen hatten."

Rechtsaußen Lukas Zerbe war gerade mit dem Blick auf das Ergebnis in Magdeburg ebenfalls bedient. "Dass wir das nicht ausgenutzt haben, ist ärgerlich", sagte er. Lachender Dritter ist in diesem Fall die TSV Hannover-Burgdorf um Renars Uscins (zweitbester Ligatorschütze nach Gidsel). Mit zwölf Treffern führte der Nationalspieler sein Team zu einem deutlichen 35:27 beim TVB Stuttgart, mit 28:8-Zählern ist Hannover-Burgdorf so erster Melsungen-Verfolger.

Aber: Mehr als Positionskämpfe sind es in dieser Saison, die durch die beiden Emporkömmlinge aus Melsungen und Hannover so eng wie nie ist, aktuell nicht. Trotzdem könnte jeder Punktverlust am Ende das Zünglein an der Waage sein, der Kampf um den Titel ist nach der WM jetzt schon entbrannt. Es deutet sich ein Titel-Spektakel in der HBL an.