Tolles Topspiel ohne Sieger Magdeburg und KSC verpassen Sprung an die Spitze
Fortuna Düsseldorf bleibt auch nach dem sechsten Spieltag Tabellenführer der 2. Fußball-Bundesliga. Grund dafür ist ein Remis zwischen dem 1. FC Magdeburg und Karlsruher SC, die am Sonntag (22.09.2024) beide hätten vorbeiziehen können.
Trotz des verpassten Sprungs auf Platz eins zeigten beide Teams beim 2:2 (1:2) aber ihre Klasse. Zunächst schaffte der KSC nach der FCM-Führung durch Xavier Amaechi dank Leon Jensen und Marvin Wanitzek die Wende - doch dann kamen die Gastgeber durch Philipp Hercher zurück.
Wanitzek sagte nach dem Spiel zur Sportschau: "Es war das erwartet schwere Spiel. Bis auf den einen Fehler haben wir in der ersten Hälfte nichts zugelassen. Aber in der zweiten Hälfte war das fußballerisch mit Ball zu wenig, Magdeburg hat den Druck erhöht." Sein Trainer Christian Eichner sagte: "Es war mega intensiv von draußen zuzuschauen. Es gab wenig Torraumszenen. Aber der Gegner hat sich das ein Stück weit verdient, hat ja auch zweimal Aluminium getroffen."
Magdeburg wollte unbedingt ganz nach oben
Magdeburg machte zu Beginn alles dafür, um vorerst den Zweitliga-Thron zu übernehmen. Der ehemalige Karlsruher Amaechi nutzte den Fehler von Marcel Beifus und knallte den Ball aus kurzer Distanz ins kurze Eck - das schnelle 1:0 für den FCM (5.). Der wollte mehr und bekam auch beinahe mehr: Daniel Heber hatte nach einer Freistoßflanke aber Pech, dass er nur die Latte traf (9.).
Die Mannschaft von Christian Titz drückte weiter, doch es zeigte sich, wie gefestigt der KSC mittlerweile ist - und dass er immer die Klasse hat, um zurückzukommen. Gegen den 1. FC Nürnberg (3:2) und bei Eintracht Braunschweig (2:1) hatte die Mannschaft von Trainer Christian Eichner bereits trotz Ruckständen gewonnen - und schickte sich an, dieses Kunststück bereits zum dritten Mal in dieser frühen Phase der Saison zu schaffen.
Karlsruhes Wanitzek sorgt für die Wende
Beide Male war dabei der rechte Fuß von Topspieler Wanitzek entscheidend beteiligt. Beim Ausgleich schickte der Mittelfeldspieler Lasse Günther in den gegnerischen Strafraum, der nur noch querlegen musste, um Jensen den Einschuss aus wenigen Metern zu ermöglichen (24.). Kurz darauf nahm Wanitzek einen Querpass entlang der Strafraumkante zur Überraschung aller direkt und zirkelte den Ball ins lange Eck - ein absolutes Traumtor und die KSC-Führung (30.).
Und es wäre beinahe noch vor der Pause noch schlimmer für Magdeburg gekommen. Aber Budu Zivzivadze, der bereits sechs Saisontreffer erzielt hatte, verfehlte bei seinem Schussversuch völlig freistehend aus sieben Metern den Ball (45.+1). So blieb es nach der Hälfte der Partie beim 2:1 für die Gäste.
Magdeburg kämpft zunächst vergeblich um das Comeback
Magdeburg gelang es zu Beginn des zweiten Durchgangs immerhin, wieder Kontrolle ins Spiel zu bringen, schaffte es aber zunächst nicht, gefährliche Situationen zu kreieren. Ein Fernschuss von Mohammed El Hankouri war der einzige Moment, indem es für KSC-Keeper Max Weiß ein wenig brenzlig wurde, der Ball flog aber knapp an seinem Gehäuse vorbei (54.).
Karlsruhe stand extrem stabil und blieb auch aktiv, die Konter strahlten stets eine gewisse Gefahr aus und verhinderten, dass Magdeburg das Risiko frühzeitig stark erhöhen konnte. Doch in der 76. Minute gab es dann die große Gelegenheit auf den Ausgleich. Martijn Kaars kam aus drei Metern zum Abschluss und chippte den Ball leicht über das Bein von Weiß, allerdings an den Pfosten statt ins Tor.
Hercher mit der Bogenlampe ins Magdeburger Glück
Deutlich geringer war dagegen die Chance in dem Moment, als der Ausgleich tatsächlich fiel. Hercher kam aus einer Position praktisch ohne Erfolgsaussicht zum Kopfball, aber positionierte den Ball per Bogenlampe so platziert ins Eck, dass Weiß ohne Abwehrmöglichkeit war (79.). Glück hatte der KSC-Torhüter dann eine Minute später, als Livan Burcu völlig frei vor ihm auftauchte, aber den Ball nicht richtig erwischte (80.).
Und dann fehlten in der zweiten Minute der Nachspielzeit nur wenige Zentimeter zur Tabellenführung für den FCM. Tatsuya Ito stand nach einem langen Ball plötzlich frei vorm Tor, lupfte gefühlvoll über Weiß hinweg, aber wie schon in der ersten Halbzeit bei Heber verhinderte die Latte den kollektiven Torjubel. So blieb in einem sehr starken Zweitligaspiel nur die Punkteteilung - und KSC (2.) und Magdeburg (3.) die Rolle der Düsseldorf-Verfolger.
Magdeburg in Darmstadt, Karlsruhe in Köln
Für Magdeburg geht es am kommenden Spieltag zum SV Darmstadt 98 (28.09., 13.00 Uhr). Der Karlsruher SC spielt auswärts beim 1. FC Köln (29.09., 13.30 Uhr).