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Ausgerechnet Adamyan trifft HSV stolpert in Regensburg - Köln-Leihgabe hilft Köln
Der Hamburger SV hat in der 2. Fußball-Bundesliga mal wieder Punkte gegen einen Aufsteiger liegen lassen. Das Tor von Sargis Adamyan (6. Minute) reichte beim 1:1 (1:0) zwar nicht für einen Sieg von Jahn Regensburg, sein Stammverein 1. FC Köln, der Tabellenführer bleibt, profitierte dennoch.
Der HSV kam in Unterzahl immerhin noch zu einem Punktgewinn, weil Davie Selke seinen zweiten Elfmeter verwandelte (83.).
Für die Hamburger dürfte die Reise nach Regensburg ein Déjà-vu-Erlebnis gewesen sein. Wie in der Vorwoche beim 2:1 bei Preußen Münster musste die Mannschaft von Trainer Merlin Polzin zu einem Aufsteiger.
Wieder war das Spielfeld mehr Acker als Fußballplatz. Und wieder musste sie zur Halbzeit einem Rückstand hinterherrennen, nachdem sie sich in den ersten 45 Minuten extrem schwer getan hatte.
Regensburgs Köln-Leihgabe Adamyan trifft für zwei Ziele
Verantwortlich war dafür ein Spieler, der gleich doppeltes Interesse an einem Jahn-Sieg gegen den HSV hatte. Nach einem Konter schob Adamyan den Ball bereits in der sechsten Minute zur Führung der Gastgeber ein. Der Stürmer ist erst vor wenigen Wochen auf Leihbasis nach Regensburg zurückgekehrt und soll den Verein zum Klassenerhalt schießen.
Mit dem Treffer erhöhte er aber nicht nur die Aussichten darauf, sondern auch die auf den Aufstieg des 1. FC Köln. Der Klub, bei dem Adamyan eigentlich unter Vertrag steht. Sollte dieses Tor am Ende der Saison also entscheidenden Beitrag daran haben, dass Köln vor dem HSV aufsteigt, hätte der 31-Jährige in der Fremde mit dafür gesorgt, dass er in der kommenden Saison wieder Bundesligaspieler wäre, wenn er zurückkehrt.
Platzverhältnisse und Regensburger Kampfgeist machen HSV Probleme
Mit einem Sieg wollte der HSV die Kölner von der Tabellenspitze verdrängen, doch die Aufgabe entpuppte sich aufgrund mehrerer Widrigkeiten als äußerst anspruchsvoll. Das ständige Ball-Holpern war natürlich gerade für die fußballerisch klar überlegene Hamburger Mannschaft schädlich, dazu kämpfte der Jahn aufopferungsvoll.
Beste Beispiele: In einen Schuss von Jean-Luc Dompé schmiss sich Louis Breunig gerade noch erfolgreich (27.), kurz vor der Pause nahmen mehrere schon am Boden liegende Regensburger Ransford Königsdörffer die Chance, aus vier Metern den Ausgleich zu erzielen (42.).
Hamburgs Selke lässt Elfmetergeschenk liegen
Kurz nach der Pause gab es eine weitere Parallele zum Münster-Spiel. Der HSV bekam erneut einen äußerst schmeichelhaften Elfmeter, nachdem sich Dompé nach einer höchstens minimalen Berührung von Christian Kühlwetter fallen gelassen hatte. In Münster schoss Davie Selke dann Hamburg zum Sieg, doch in diesem Fall unterschied sich die Szenerie dann doch. Denn Selke trat zwar wieder an, schoss aber so schwach, dass Felix Gebhardt problemlos parieren konnte (54.).
In den vergangenen Spielzeiten waren die verpatzten Partien gegen die Aufsteiger schon das Zünglein an der Waage bei den Aufstiegsversuchen der Hamburger - und nun drohte immer mehr der nächste Ausrutscher. Statt dem Sprung an die Spitze deutete nun vieles darauf hin, dass das Polzin-Team erstmal auf Rang drei verweilen muss. Derweil arbeitete Regensburg daran, den Rückstand auf Relegationsplatz 16 auf drei Zähler zu verkürzen.
Hamburg kommt in Unterzahl doch noch zurück
Beim Strafstoß hatte Regensburg die ganze Härte von Schiedsrichter Lars Erbst zu spüren bekommen, dann war der HSV der Leidtragende. Zunächst bekam Emir Sahiti aufgrund einer vermeintlichen Schwalbe (er wurde schon an der Schulter getroffen) Gelb, nur wenige Augenblicke später musste der Hamburger Außenstürmer dann mit Gelb-Rot vom Platz, weil er sich über eine Einwurf-Entscheidung beschwert hatte (76.).
Hamburg musste also in Unterzahl noch die Wende packen - und bekam wieder die große Chance per Elfmeter. In diesem Fall wurde Daniel Elfadli deutlich von Rasim Bulic gefoult und wieder trat Selke an. Und diesmal behielt der Stürmer die Nerven und schob den Ball flach nahezu in die Mitte zum 1:1 (83.). Für mehr reichte es zwar nicht, aber immerhin kehrte Hamburg durch den Punktgewinn zurück auf Rang zwei. Regensburg bleibt Letzter mit fünf Zählern Rückstand auf Rang 16.
Regensburg in Münster, Hamburg gegen Lautern
Regensburg ist am nächsten Spieltag zu Gast bei Preußen Münster (22.02., 13 Uhr). Hamburg empfängt den 1. FC Kaiserslautern zum Topspiel im Aufstiegskampf im Volksparkstadion (21.02., 18.30 Uhr).