Schwäbisches Spektakel Guirassy kommt und trifft - BVB verliert in Stuttgart
Mit einem Chancenwucher hat sich der VfB Stuttgart am Samstag (11.11.2023) drei Punkte gegen Borussia Dortmund erkämpft. Für den BVB war es die zweite Pleite in der Fußball-Bundesliga in Folge, für Stuttgart endete eine Mini-Negativ-Serie. Die Schwaben gewannen 2:1 (1:1). Serhou Guirassy wurde nach seiner Verletzungspause in der 66. Minute von Coach Sebastian Hoeneß eingewechselt und schoss den Siegtreffer.
Mit dem ersten Schuss aufs Stuttgarter Tor ging der BVB durch Niclas Füllkrug in Führung (36.), nachdem die Gastgeber gefühlt zwei Dutzend hochkarätiger Torchancen ungenutzt gelassen hatten. Zudem hatte Chris Führich einen Foulelfmeter schwach in die Arme von BVB-Keeper Gregor Kobel geschoben (11.). Es war der erste gehaltene Strafstoß von Dortmund seit Oktober 2013: Damals war Kevin-Prince Boateng im Schalker Trikot an Roman Weidenfeller gescheitert.
Vor der Pause gelang den Stuttgartern dann durch Deniz Undav doch der verdiente Ausgleichstreffer (42.). Nachdem Kobel auch den zweiten Foulelfmeter verursachte, vollstreckte der inzwischen eingewechselte Guirassy mit seinem 15. Saisontreffer (83.). Der VfB festigte Tabellenplatz drei, Dortmund hat als Vierter bereits mindestens acht Zähler Rückstand auf die Tabellenspitze.
Dortmunds Kobel, dann Kobel, und dann wieder Kobel
Kobel schien die Gäste aus Westfalen früh auf die Verliererstraße zu bringen: Als Stuttgart in seiner starken Anfangsphase sich über Waldemar Anton und Deniz Undav bis in den Strafraum der Dortmunder kombinierte, stürzte der Tormann aus seinem Kasten und kam gegen Undav den Bruchteil einer Sekunde zu spät. Der folgende Elfmeterpfiff blieb unbestritten. Doch Chris Führich führte den Strafstoß recht mutlos aus, Kobel ahnte die Ecke und parierte den Strafstoß.
Doch die Hausherren ließen sich nicht von ihrem Konzept abbringen und drängten die Gäste weiter tief in deren Defensive. Chancen für die Schwaben waren fast im Minutentakt die Folge: Undav, Jamie Leweling, Führich und Enzo Millot erarbeiteten sich einen großen, bunten Strauß an hochkarätigen Tormöglichkeiten. Aber entweder scheiterten die Stuttgarter an Kobel oder an ihrem eigenen Unvermögen.
BVB: Ein Schuss, ein Tor
Als die Stuttgarter Überlegenheit in der ersten Halbzeit fast unerträglich wurde, fiel das erste Tor - für Dortmund. Nico Schlotterbeck passte auf Julian Ryerson, der Goalgetter Füllkrug suchte und fand. Der Nationalstürmer brauchte genau eine Chance für sein Tor - perfekte Chancenverwertung.
Und wieder steckte der VfB nicht auf. Leweling zeichnete sich bei einem langen Zuspiel durch seine Ballannahme und -weiterleitung aus, Undav behielt vor Kobel die Nerven, der diesmal chancenlos war.
Terzic wechselt mit Reus und Malen Qualität ein
Zu Beginn des zweiten Spielabschnitts brachte Dortmunds Trainer Edin Terzic Marco Reus und Donyell Malen. Zwar blieb es weiterhin bei der katastrophalen Torquote des VfB, aber nun erspielten sich die Dortmunder mehr Spielanteile. Aber den Beweis der Offensivqualitäten blieben die Borussen in Stuttgart während der gesamten Partie schuldig.
Stattdessen kam Stuttgart wieder - nun reihte sich auch Josha Vagnoman in die Liste der Chancenvergeber ein. Doch dann rückte Kobel wieder in den Mittelpunkt des Geschehens. Diesmal war es der eingewechselte Silas, der vom Keeper im Strafraum von den Beinen geholt wurde - wieder Strafstoß. Der umsichtige Unparteiische Tobias Stieler verzichtete diesmal auf die Verwarnung des Tormanns, der bei seinem ersten Foul Gelb gesehen hatte.
Doch diesmal trat Guirassy an und verwandelte nach drei verschossenen Elfmetern für den VfB Stuttgart zum Sieg. Dortmund präsentierte sich unterm Strich richtig schwach und hatte dank Kobel das Glück, nicht haushoch verloren zu haben.
BVB empfängt Gladbach, VfB bei der Eintracht
Dortmund trifft am 12. Spieltag zu Hause auf Borussia Mönchengladbach (Samstag, 25.11.2023 um 15.30 Uhr). Stuttgart ist im Topspiel gegen Eintracht Frankfurt gefordert (18.30 Uhr).