Heimsieg für die Borussia Nichts zu holen für Wolfsburg in Mönchengladbach
Borussia Mönchengladbach hat auch gegen den VfL Wolfsburg den Aufwärtstrend fortgesetzt und ist in der Tabelle der Fußball-Bundesliga an Wolfsburg vorbeigezogen. Die "Fohlen" bezwangen die "Wölfe" zum Auftakt des 11. Spieltags am Freitagabend (10.11.2023) mit 4:0 (2:0). In Wolfsburg schrillen nach nur einem Zähler aus den vergangenen fünf Partien langsam die Alarmglocken.
Tomáš Čvančara markierte mit seinem vierten Saisontreffer das 1:0 für die Hausherren (16. Minute), Rocco Reitz legte nach einem dicken Fehler von Koen Casteels das 2:0 nach (42.). Casteels war auch wieder beteiligt, als Franck Honorat auf 3:0 stellte (64.). Wenig später erhöhte Alassane Pléa (72.).
Wolfsburgs Trainer Kovac: "Zu viele einfache, banale Fehler"
"Es ist unbeschreiblich, ich habe keine Worte dafür", sagte Reitz über sein erstes Bundesligator zur Sportschau, "ich weiß nicht, wie oft ich mir das vorgstellt hatte. Ich muss die richtigen Worte noch finden." "Wir haben heute zu viele Fehler gemacht - offensiv wie defensiv", sagte ein hörbar frustrierter Wolfsburger Kapitän Maximilian Arnold, "so hat man keine Chance, in der Bundesliga zu bestehen." Sein Trainer Niko Kovac versuchte erst gar nicht, die Niederlage schönzureden: "Das sind zu viele einfache, banale Fehler, die in der Bundesliga bestraft werden. Die Fehler müssen abgestellt werden, dann kannst Du Spiele gewinnen."
Nach vier Siegen in den ersten sechs Begegnungen holten die Wolfsburger aus den vergangenen fünf Ligaspielen nur einen Punkt. Wenn es zwischenzeitlich nicht den Erfolg im DFB-Pokal gegen Titelverteidiger RB Leipzig gegeben hätte, dann würde auch Kovac noch mehr in der Kritik stehen. Doch so richtete Sport-Geschäftsführer Schäfer den Fokus auf die Profis. "Wir werden momentan unseren Ansprüchen nicht gerecht", sagte der Ex-Profi. Man mache "gravierende Fehler" und sei in einer "schwierigen Phase".
Der VfL Wolfsburg startete engagierter in die Partie am Niederrhein, Mönchengladbach ließ sich vor heimischer Kulisse in die eigene Spielhälfte drängen. Dies allerdings ohne Folgen: Bis auf einen Schuss von Jakub Kamiński, den Moritz Nicolas im Kasten der Gladbacher entschärfte, kamen die Gäste zu keinen nennenswerten Torchancen.
Gladbach nur scheinbar passiv - dann eiskalt
Und dass diese Taktik von Mönchengladbachs Trainer Gerardo Seoane aufgehen sollte, zeigten die Gastgeber nach einer guten Viertelstunde. Nach einem Doppelpass mit Pléa spielte sich Honorat rechts bis an die Grundlinie durch und bediente Čvančara an der Fünfergrenzen zentral mit einer scharfen, flachen Hereingabe, die der Angreifer ideal verwertete.
Gladbach, dessen Formkurve zwar ebenso flach, aber durchaus stetig bergauf zeigt, ließ weiterhin nur wenig zu und arbeitete am zweiten Treffer. Pléa (18.) und Čvančara (38.) scheiterten jeweils an Wolfsburgs Keeper Koen Casteels.
Casteels' Zuspiel führt zu Gladbacher Tor
Doch Casteels war maßgeblich am zweiten Treffer der Gastgeber beteiligt: In eines seiner Zuspiele zu seinen Abwehrkollegen spritzte Reitz, der - beschützt von Pléa - aufs Tor der Wolfsburger zukurvte und unhaltbar zum 2:0 einschoss.
Nach der Pause begannen die Wolfsburger auch den zweiten Spielabschnitt mit mehr Engagement, kamen aber diesmal gleich zu guten Tormöglichkeiten. Borussenkeeper Nicolas musste erst gegen Aster Vranckx klären (46.), dann erwischte Jonas Wind mit einem abgefälschten Schuss nur den Außenpfosten.
Wolfsburg spielt und Gladbach trifft
Doch als Wolfsburg wieder nicht ins Tor treffen wollte, machte Gladbach seinen dritten Treffer und stellte die Weichen endgültig auf Sieg. Nach einer Ecke von links landete der Ball an der rechten Sechszehnerkante. Honorat zog flach ab, Casteels war zwar etwas die Sicht verstellt, aber Wolfsburgs Tormann fälschte den scharfen Flachschuss nur noch mit einem Unterarm ab.
Mit Nicolas Cozza (zur zweiten Halbzeit), Lovro Majer, Ridle Baku (beide 55.) und Vaclav Černý (67.) brachte Wolfsburgs Coach Niko Kovač neue Impulse - doch wieder trafen die "Fohlen", diesmal nach einem perfekt zu Ende gespielten Konter - Pléa traf zum 4:0.
Mit diesem Erfolg überholten die Gladbacher das jetzt punktgleiche Wolfsburg und sind vorerst auf Rang neun in der oberen Hälfte der Tabelle angekommen. Und Wolfsburg? In der anstehenden Länderspielpause muss Trainer Kovac auf zahlreiche Profis verzichten. Danach folgt das Heimspiel gegen die Leipziger, die sich für das Pokal-Aus revanchieren wollen. "Wir müssen schleunigst das Ruder rumdrehen. Da gibt es nichts schönzureden", sagte Arnold.
"Fohlen" in Dortmund, "Wölfe" gegen Leipzig
Borussia Mönchengladbach hat am 12. Spieltag den BVB vor der Brust (Samstag, 25.11.2023 um 15.30 Uhr). Der VfL Wolfsburg empfängt zur selben Zeit die Gäste aus Leipzig.