Kräfteverschleiß spürbar Leipzig kämpferisch zum Sieg gegen Freiburg
Nach früher Führung schienen RB Leipzig in der Fußball-Bundesliga gegen den SC Freiburg die nötigen Kräfte zu verlassen. Doch dann kam Einwechselspieler Christoph Baumgartner, der sein Team in der Schluss-Viertelstunde zum 3:1 (1:1)-Sieg führte.
"Wir haben am Ende das Spiel verdient auf unsere Seite gezogen", jubelte Baumgartner. Er sah die personellen Wechsel als entscheidend an: "Natürlich haben uns die frischen Kräfte noch einmal gut getan. Das Spiel stand zu der Phase gerade auf des Messers Schneide."
Freiburgs Torschütze Merlin Röhl meinte: "Schade, wie es gelaufen ist. Uns hätte in der entscheidenden Phase, als Leipzig den Punch setzte, ebenso gut das entscheidende Tor gelingen können. Es war ausgeglichen."
Beide Mannschaften mit Schwung ins Spiel
Beide Teams starteten mit breiter Brust ins Abschlussspiel des elften Bundesliga-Spieltags. Leipzig hatte unter der Woche mit einem hart erkämpften 2:1-Sieg in Belgrad das Überwintern in der Champions League klargemacht, Freiburg hatte in der Europa League das serbische Team aus Topola mit 5:0 bezwungen.
Xavi unwiderstehlich - Leipzig früh in Front
Vor allem Leipzig schien beflügelt. Es dauerte keine sechs Minuten, da lag das Team von Trainer Marco Rose vorn. Xavi hatte die Kugel in der gegnerischen Hälfte vom Freiburger Lucas Höler geklaut. Der Niederländer ging noch ein paar Schritte und schlenzte die Kugel aus gut 20 Metern sehenswert ins lange Eck - 1:0 (6.).
Leipzig blieb dran, blieb überlegen und drängte den SC vehement in die Defensive. Nach gut 20 Minuten fast das 2:0: Der fleißige Lois Openda kam halbrechts an der Strafraumkante in eine gute Abschlussposition und visierte mit dem rechten Außenrist die linke Ecke an. SCF-Tormann Noah Atubolu machte sich ganz lang und lenkte das Spielgerät gerade noch so mit den Fingerspitzen um den Pfosten.
Freiburg bäumt sich auf, Treffer zählt nicht
Freiburg hat sich aber seit geraumer Zeit zu einem Team mit gehobenen Bundesliga-Ansprüchen gemausert. Das zeigte sich, als der Gegner nach einer guten halben Stunde in seiner Intensität nachließ. Der SC erkannte und nutzte dies sofort - griff nun seinerseits an.
Nach 35 Minuten lag der Ball im Leipziger Netz, Kilian Sildillia hatte abgestaubt und getroffen. Allein: Der Freiburger Außenbahnspieler stand bei Maximilian Eggesteins vorangegangenem Distanzschuss einen Schritt im Abseits. Der Treffer zählte nicht.
Freiburgs Röhl sensationell zum 1:1
Der Ausgleich war aber nur vertagt. Merlin Röhl startete in der 45. Minute einen geradezu unwiderstehlichen Sololauf, bei dem er letztlich vor allem Lukas Klostermann ganz alt aussehen ließ. Aus 15 Metern schlenzte er die Kugel - wie vorher Xavi auf der anderen Seite - toll ins lange Eck. Es stand zur Pause 1:1. Und Röhl hatte sein erstes Bundesligator auf dem Konto.
Freiburg hatte ein Remis zur Pause und wäre nach dem Seitenwechsel um ein Haar in Führung gegangen. Vincenzo Grifo hatte Noah Weißhaupt auf links mit einem herrlichen Schnittstellenpass in Szene gesetzt. Dessen Hereingabe verwandelte in der Mitte Höler zum vermeintlichen 1:2 (56.) - doch auch hier war die Fahne des Linienrichters zu Recht oben. Der Flankengeber hatte knapp im Abseits gestanden.
Leipzig retten Einwechslungen
Den Leipzigern schien nun ein wenig die Kraft auszugehen. Vor allem die Offensive um den quirligen Xavi konnte sich kaum mehr in Szene setzen. Freiburg wurde dominant. RB-Coach Rose versuchte mit einem Dreier-Wechsel gegenzusteuern (70.), doch so wirklich dominierend wurde sein Team nicht.
Aber es konnte trotzdem jubeln: Der eingewechselte Christoph Baumgartner wurde in der 78. Minute von Grifo am rechten Fuß getroffen - weil es im Freiburger Strafraum passierte, blieb Schiri Patrick Ittrich nichts anderes übrig: Strafstoß. Lois Openda verwandelte zum 2:1.
Baumgartner entscheidet die Partie
Kaum zwei Zeigerumdrehungen später war die Partie entschieden: Nach einem Leipziger Kongter hatte Baumgartner halbrechts freie Schussbahn. Abgefälscht landete sein 16-Meter-Abschluss im kurzen Eck - 3:1 (80.). Der Einwechselspieler hatte die Partie beinahe ganz allein für sein Team entschieden.
Leipzig gegen Wolfsburg, Freiburg empfängt Darmstadt
RB Leipzig trifft am 12. Spieltag auf den VfL Wolfsburg (Samstag, 25.11.2023 um 15.30 Uhr). Freiburg ist zeitgleich gegen Darmstadt gefordert.