Nach wildem Schlagabtausch Werder und Frankfurt teilen sich die Punkte
Es war ein wildes Spiel, in dem Werder Bremen nach einer 2:0-Führung schon wie der Sieger aussah. Doch dann schlug Eintracht Frankfurt zum 2:2 (1:0)-Endstand zurück. Frankfurt blieb damit in der Fußball-Bundesliga auf Platz sieben (18 Punkte), Bremen kletterte mit jetzt elf Zählern auf Platz 12.
"Unter dem Strich ist das ein gerechtes Unentschieden", sagte Werder-Coach Ole Werner nach der Partie am Sportschau-Mikrofon. Bremen, das zum dritten Mal in Folge mit der gleichen Startelf begann, beschäftigte die Eintracht gleich mal frühzeitig. Die Hessen bekamen von den laufstarken Bremern ab der Mittellinie kaum Raum für ihre Angriffe.
Koch verletzt - Frankfurt vermisst zentralen Aufbauspieler
Schmerzlich vermisst bei den Hessen wurde in dieser Zone der so ausgezeichnet in die Saison gestartete Robin Koch - der Innenverteidiger mit Nationalmannschaft-Potenzial wird der Eintracht mindestens drei Wochen wegen eines Muskelfaserrisses fehlen.
Spielerische Elemente nach ganz vorn - daran ließen es beide in der Anfangsphase vermissen. In der 18. Minute schoss Werder durch Romano Schmid überhaupt das erste Mal aufs Eintracht-Tor - allerdings weit drüber. Auf der Gegenseite hatte beinahe im Gegenzug der enorm im Aufwind befindliche Omar Marmoush einen Hochkaräter - der Schuss des Ägypters aus zehn Metern wurde allerdings von Marco Friedl so gerade noch zur Ecke abgelenkt.
Guter Bremer Fan-Support, schwaches Spiel
Die Partie plätscherte so dahin - der fulminante Support der Bremer Fans von den Rängen war in dieser Phase wohl das Auffälligste einer beinahe langweiligen Partie. Bis Werder in der 35. Minute zu einem Klasse-Konter ansetzte.
Nach einer abgewehrten Frankfurter Ecke wurde Leonardo Bittencourt steil geschickt - sein Abschluss aus 18 Metern zischte hauchdünn am linken Pfosten vorbei.
Frankfurts Knauff ringt, Bremens Ducksch trifft
Als alles auf eine torlose erste Hälfte hinauslief, ging Werder doch noch in Führung: In der Nachspielzeit der ersten 45 Minuten verwandelte Marvin Ducksch einen Strafstoß, nachdem Ansgar Knauff einen Bremer Konter mit einem Ringergriff im eigenen Strafraum gegen Jens Stage gestoppt hatte. Es war eine harte, aber wohl vertretbare Entscheidung von Schiri Benjamin Brand - Bremen führte mit 1:0.
Fünf Minuten nach Wiederanpfiff war dann Zeit für große Emotionen: Ausgerechnet Rafael Borré, ausgeliehener Stürmer von der Eintracht, brachte Werder mit 2:0 in Front. Bittencourt hatte butterweich geflankt, Borré stand goldrichtig und vollendete per Kopf aus kurzer Distanz zum 2:0.
Frankfurt schlägt zurück
Eine Vorentscheidung? Mitnichten! Die Frankfurter, die noch am Donnerstag eine Reise in den hohen Norden nach Helsinki hinter sich gebracht hatten, gingen an ihre Reserven. Und es war Ellyes Skhiri, der seine Farben auch ergebnistechnisch zurück ins Spiel brachte. Der Tunesier nahm 23 Meter vor dem Tor Maß und versenkte passgenau zum 2:1-Anschlusstreffer.
Frankfurt war nun "on fire". Angriff auf Angriff rollte auf das Werder-Tor zu. Das brachte den Ausgleich: In der 75. Minute schlug Marmoush eine perfekte Freistoßflanke vors Bremer Tor. Tuta legte per Kopf vor und der für Koch eingesetzte Hrvoje Smolčić verwandelte mit einem perfekten Kopfball zum 2:2. "Wenn man den Spielverlauf sieht, war die Reaktion einfach top", sagte Frankfurts Trainer Dino Toppmöller am Sportschau-Mikrofon: "Wir haben es gut gemacht. Am Ende ein verdienter Ausgleich."
Götze hat das Siegtor für die Eintracht auf dem Kopf
Werder wackelte jetzt bedenklich - und die Eintracht bekam zwei dicke Chancen auf den Siegtreffer. Marmoush schoss aus acht Metern knapp rechts vorbei, ein Kopfball des eingewechselten Mario Götze konnte die Werder-Abwehr mit größter Mühe so eben noch von der Torlinie kratzen.
Aber auch Werder hätte noch zum Sieg treffen können. In der 90. Minute fand Ducksch aus kurzer Entfernung seinen Meister in Eintracht-Keeper Kevin Trapp. So blieb es beim Remis.
Werder gegen Leverkusen, Frankfurt empfängt Stuttgart
Am 12. Spieltag sind die Bremer zu Hause gegen Bayer Leverkusen gefordert (Samstag, 25.11.2023 um 15.30 Uhr). Eintracht Frankfurt trifft im Topspiel auf den VfB Stuttgart (18.30 Uhr).