
Verteidiger des FC Bayern München Min-jae Kim: "Fehler auch durch Schmerzen verursacht worden"
Fehler hat Min-jae Kim, Abwehrspieler des FC Bayern, in dieser Saison einige gemacht. Kim spielt schon länger mit Schmerzen - und er spielt so oft, dass die Spielergewerkschaft FIFPro sich auf ihn bezog.
Min-jae Kim startete vielversprechend in die neue Saison mit dem FC Bayern. Zusammen mit Dayot Upamecano schien der Rekordmeister endlich die lang ersehnte starke Defensive zu haben. Doch im Laufe der Saison fiel die Formkurve des Südkoreaners nach unten.
Kim zuletzt fehleranfällig
Der Südkoreaner ist auch körperlich weit von seiner Topform entfernt: Seit langem leidet Kim an einer Achillessehnenreizung. Selten schont FC-Bayern-Trainer Vincent Kompany den 28-Jährigen. Der Verteidiger biss die Zähne zusammen, spielte oft unter Schmerzen und leistete sich viele Patzer. Vor allem in den beiden Champions-League-Spielen gegen Inter Mailand offenbarte er viele Fehler: Bei drei von vier Gegentreffer machte Kim keine gute Figur.
Spielergewerkschaft nimmt Kim als warnendes Beispiel
Kim gehört zu den Spielern mit den meisten Partien weltweit. Darauf wies unlängst die Spielergewerkschaft FIFPro hin. Unter dem Hashtag #AtTheLimit bezog sie sich auf den Südkoreaner und machte auf die extremen Belastungen aufmerksam. 43 Mal stand er bislang für den FC Bayern auf dem Rasen, dazu kommen noch die Einsätze mit der Nationalmannschaft - bis zum Saisonende kann Kim auf knappe 70 Spiele kommen.
Kim zeigt sich selbstkritisch
Kim selbst will seine Achillessehnenprobleme nicht als Ausrede gelten lassen: "Ich beiße die Zähne zusammen, schließe die Augen und halte durch. Fehler, Verletzungen oder zu viele Spiele – das sind vielleicht nur Ausreden. Ich muss weiterhin konzentriert bleiben. Das ist mein Job. Damit muss ich klarkommen. Fehler sind natürlich auch durch die Schmerzen verursacht worden. Aber letztendlich hätte ich besser spielen müssen", sagte er in einem Interview mit dem südkoreanischen TV-Sender "Leestar".
FIFPro warnt vor Gesundheitsschäden
FIFPro sieht dagegen im Fall Kim eine gefährliche Entwicklung. "Ohne gezielte Schutzmaßnahmen drohen langfristige Gesundheitsschäden – selbst bei den Top-Spielern", warnte die Spielergewerkschaft in ihrer Mitteilung. Der immense Termindruck im Profifußball bringe nicht nur körperliche, sondern auch mentale Risiken mit sich.
Rummenigge: "Unsere Spieler sollen aufhören zu jammern"
Der langjährige Bayern-Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge kann die Debatte über die Belastung durch die neue Klub-WM dagegen nicht mehr hören, wie er im Februar in einem Interview mit der "Sport Bild" deutlich machte. "Unsere Spieler sollen aufhören zu jammern! Die ganzen Vertragsverhandlungen, die ich bei uns miterlebe, gehen immer nur in eine Richtung: immer höher, immer weiter, immer schneller. Irgendwo muss das viele Geld aber herkommen", sagte Rummenigge im Februar der "Sport Bild". Bis zu 50 Millionen Euro soll der FC Bayern dort alleine als Antrittsgeld kassieren, berichten verschiedene Medien. Bei einem Turnier-Sieg könnte diese Summe auf über 100 Millionen Euro steigen.
Eberl fordert "Urlaub für die Spieler"
Sportvorstand Max Eberl sieht die Belastung der Spieler dagegen kritisch. Im Blickpunkt-Sport-Interview im Dezember forderte er eine Anpassung des Terminkalenders. "Bei den Wettbewerben, die wir haben, da kommen wir an Grenzen. Ich wüsste nicht, wo man noch irgendetwas reinpacken kann. Wir müssen den Blick größer ziehen", sagte Eberl angesprochen auf die Klub-WM. Aus Sicht von Eberl müsse aber "das große Ganze" betrachtet werden. "Vielleicht muss man sich mal einen Schritt zurückbewegen und den ganzen Terminkalender anschauen, um dann bessere Lösungen zu finden", sagte Eberl: "Und damit meine ich auch: Urlaub für die Spieler."
Kims Fahrplan vor der Klub-WM: Erst in den Irak, dann nach Südkorea
Wie viel Urlaub sich die FC-Bayern-Profis im Sommer gönnen können, hängt auch davon ab, ob sie noch einmal für die Nationalmannschaft zum Einsatz kommen. Die DFB-Spieler treten beim Final Four der Nations League an - die Anreise ist für die FC-Bayern-Spieler allerdings überschaubar, schließlich finden die Spiele in München statt. Auf Kim wartet ein deutlich längerer Trip. Für die WM-Quali geht es für Südkorea am 5. Juni zunächst in den Irak, ehe am 10. Juni ein Heimspiel gegen Kuwait ansteht. Für Kim heißt es dann wieder: "Zähne zusammenbeißen". Vorausgesetzt, er ist dann überhaupt einsatzfähig.
Video: Kompany zu dicht getakteten Spielplan
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Quelle: Blickpunkt Sport 04.05.2025 - 21:45 Uhr