Frauen-Bundesliga Die vier Neuen an der Seitenlinie
In der Frauen-Bundesliga stehen vier neue Cheftrainer an den Seitenlinien: Zwei sind keine Unbekannten im Frauenfußball, für die anderen beiden ist es Neuland.
Am vergangenen Montagabend standen sich zwei neue Headcoaches an der Seitenlinie gegenüber: Theodoros Dedes (34) für die TSG Hoffenheim und Nico Schneck (36) beim SC Freiburg. Mit dem besseren Ausgang für die Gäste aus dem Breisgau, die in einer intensiven Partie die Oberhand behielten. Hoffenheim verpasste durch das 2:3 den Anschluss an die Tabellenspitze, für Dedes war es die erste Pflichtspiel-Niederlage.
Zwei alte Bekannte zurück in der Bundesliga
Beide Trainer sind keine Unbekannten im deutschen Frauenfußball. Dedes stand bereits drei Jahre beim SV Meppen unter Vertrag und schaffte in dieser Zeit zweimal den Wiederaufstieg, während Schneck beim MSV Duisburg zunächst als Co-Trainer und für kurze Zeit als Cheftrainer tätig war, im April 2023 aber nach einer Niederlagenserie freigestellt worden war. In Freiburg wird er nun Theresa Merk vertreten, bis diese aus dem Mutterschutz zurückkehren wird.
Theresa Merk übergibt interimsweise an Nico Schneck.
Gegen Bayer 04 Leverkusen setzte es beim Auftaktspiel allerdings eine unglückliche 2:3-Niederlage für Schnecks Team. "Letztlich liegt ein typisches Auftaktspiel hinter uns, wo noch nicht alles ineinandergreift. Wir haben Dinge gesehen, auf die man aufbauen kann", zog Schneck nach seinem Debüt als Interimstrainer Bilanz. Das Spiel muss allerdings wiederholt werden. Das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes gab einem Einspruch der Breisgauerinnen statt. Bei einem entscheidenden Elfmeter für Leverkusen gatte Schiedsrichterin Hug eine Regel missachtet.
Im Pokal eine Woche später schlug man dafür den 1. FC Nürnberg und zog ins Achtelfinale ein. Und in Hoffenheim beim Baden-Duell gab es an Spieltag zwei das nächste Erfolgserlebnis.
Gelungener Saisonstart für Theodoros Dedes
Für Duell-Gegner Theodoros Dedes, der den Job von Stephan Lerch übernommen und einen Vertrag bis 2026 unterschrieben hat, war der Saisonstart zunächst gelungen. Gegen die SGS Essen siegte die TSG souverän mit 2:1, wenn auch in den Schlussminuten nicht alles nach Plan lief. Mit 7:0 feierte der gebürtige Grieche, der zuletzt beim Männer-Drittligisten SV Waldhof als Co-Trainer tätig war, dann im DFB-Pokal noch ein Torfestival.
Hoffenheims Cheftrainer Theodoros Dedes.
Nach der Niederlage gegen Freiburg steht Hoffenheim aber lediglich auf Rang sieben in der Bundesliga und am kommenden Spieltag steht für Dedes und sein Team schon die Herkules-Aufgabe an: Am Montagabend ist die TSG zu Gast bei Titelverteidiger Bayern München. An den wollte man sich eigentlich dranhängen.
Jonas Stephan erstmals im Frauenfußball tätig
Die Münchnerinnen hatten zuletzt mit 6:2 gegen RB Leipzig einen Kantersieg gefeiert. Für den neuen Leipziger Headcoach Jonas Stephan nach einem starken Saisonauftakt (2:1 gegen den 1. FC Köln) ein erster Dämpfer – wenn auch Leipzig durch Vanessa Fudalla zunächst in Führung gehen konnte.
Stephan tritt die Nachfolge von Şaban Uzun an, Leipzig ist seine erste Station im Frauenfußball. Zuvor war der 32-Jährige unter anderem im Trainerstab von Eintracht Braunschweig tätig, Chefcoach der A-Junioren beim Chemnitzer FC und leitete von 2022 bis 2023 das Nachwuchsleistungszentrum von Eintracht Braunschweig. Er will mit Leipzig die nächsten Entwicklungsschritte gehen und trifft auf diesem Weg am Freitagabend auf den SV Werder Bremen - den aktuellen Tabellenzweiten.
Bayer 04 holt Roberto Pätzold aus Österreich
Bislang ohne Niederlage in der Bundesliga ist Roberto Pätzold, neuer Cheftrainer von Bayer 04 Leverkusen. Auch er ist bislang nicht im Frauenfußball in Erscheinung getreten. Zuletzt stand er in der österreichischen 2. Liga der Männer für den FC Admira Wacker an der Seitenlinie, zuvor unter anderen bei den Junioren des Hamburger SV und beim FC Ingolstadt.
Die Intention, den Abstand zu den Großen der Liga weiter zu verringern, packt meinen Ehrgeiz. Wir wollen für die ein oder andere Überraschung sorgen.
Mit einem Sieg beim SC Freiburg und einem Unentschieden gegen die Eintracht Frankfurt war die erste Überraschung zu Saisonbeginn schon einmal geglückt. Nach zwei Spieltagen liegt Leverkusen auf Rang vier in der Tabelle, vor dem VfL Wolfsburg. Am Samstag kann Pätzold bei der SGS Essen die Erfolgsgeschichte weiterschreiben.