Snowboard-Weltcup Nörl nach Sieg in Veysonnaz zurück im Gelben Trikot
Nach zuletzt enttäuschenden Auftritten in Sierra Nevada hat sich Snowboardcrosser Martin Nörl eindrucksvoll zurückgemeldet. Beim Weltcup in Veysonnaz fuhr der Landshuter zu seinem zweiten Erfolg in dieser Saison. Bitter lief es für Jana Fischer, die das Halbfinale fest im Blick hatte, dann aber kurz vor Schluss ausschied.
Nörl eroberte damit auch die Führung im Gesamtweltcup zurück, die er erst am vergangenen Wochenende an Lucas Eguibar verloren hatte. Der Spanier scheiterte in Veysonnaz schon im Achtelfinale, wodurch Nörl im Gesamtklassement wieder vorbeiziehen konnte.
"Ich hätte nicht gedacht, dass es hier so gut läuft, ich bin mega glücklich darüber", sagte Nörl kurz darauf erschöpft, aber glücklich über seinen insgesamt sechsten Weltcup-Sieg. Vor dem Saisonfinale vom 24. bis 26. März in Kanada hat der WM-Zweite nun alle Chancen, seinen Titel im Gesamtweltcup zu verteidigen. Sein Vorsprung auf den nun zweitplatzierten Italiener Omar Visintin beträgt 39 Punkte.
Frühes Aus für Berg
Einzig Nörl und Paul Berg hatten sich bei den deutschen Männern für den Wettbewerb am Donnerstag (16.03.2023) im Wallis (Schweiz) qualifiziert. Berg bekam es in seinem Achtelfinale unter anderem mit dem frischgebackenenen Weltmeister Jakob Dusek aus Österreich zu tun. Doch schon nach wenigen Metern war das Rennen für den 31-Jährigen beendet, nachdem er in der zweiten Kurve das Board seines Vordermanns touchierte, vom Kurs abkam und ausschied.
Nörl liefert taktisch kluge Rennen ab
Deutlich besser lief es für Nörl. Der Vizeweltmeister biss sich nach einem suboptimalen Start in seinen Lauf und taktierte sich anschließend im Windschatten clever an die Spitze und ins Viertelfinale. Dort hatte er nach einem starken Start keinerlei Probleme und stieß souverän in die Vorschlussrunde vor. In einem ganz engen Halbfinale lieferte der Landshuter wieder ein gutes Rennen ab und kam knapp als Erster ins Ziel.
Und es sollte noch besser kommen: Im finalen Lauf spielte Nörl seine ganze Erfahrung aus. Zu Beginn hielt er sich noch zurück, um nach der Hälfte des Rennens die entscheidenden Zentimeter in einer Kurve zu nutzen und auf der Innenbahn an seinen Kontrahenten vorbeizuziehen. Das sollte knapp für den Sieg vor dem spanischen Youngster Alvaro Romeo und dem Italiener Lorenzo Sommariva reichen. "Ich hatte wahnsinnig schnelle Bretter. Irgendwie habe ich mich immer runtergewurschtelt", zog Nörl nach dem Rennen ein erstes Fazit.
Fischer kurz vor dem Ziel im Pech
Bei den Frauen hielt Jana Fischer einmal mehr die Fahne im deutschen Team hoch. Vergangenes Wochenende war sie in Sierra Nevada noch bis ins Halbfinale vorgestoßen und hatte mit Platz sechs ihr bislang bestes Weltcup-Ergebnis egalisiert.
Auch in Veysonnaz war die 23-Jährige aus Titisee-Neustadt zunächst gut auf Kurs. Bis kurz vor Schluss lag Fischer in ihrem Viertelfinale auf Rang zwei, ehe sie auf einer der letzten Wellen mit der Italienierin Sofia Belingheri kollidierte und beide stürzten. Fischer konnte kurz darauf immerhin Entwarnung geben, am bitteren Ausscheiden änderte das allerdings wenig. Immerhin hatte die Junioren-Weltmeisterin von 2019 in der Qualifikation das achtbeste Ergebnis hingelegt.
Der Sieg ging erneut an Charlotte Bankes. Die Britin fuhr zu ihrem fünften Weltcup-Sieg in Serie und baute damit auch ihre Führung im Gesamtweltcup aus. Die tschechische Weltmeisterin Eva Adamczykova und Josie Baff (Australien) landeten knapp dahinter auf den Plätzen zwei und drei. Fischer wurde am Ende Zehnte.