Snowboard-WM in Bakuriani Crosser Nörl schrammt Zentimeter am WM-Titel vorbei
Martin Nörl hat als erster deutscher Snowboardcrosser seit 22 Jahren eine WM-Medaille gewonnen. Der 29-jährige Niederbayer sicherte sich im georgischen Bakuriani in einem dramatischen Rennen Silber und damit das erste Edelmetall für Snowboard Germany in dieser Disziplin seit Rang zwei von Markus Ebner 2001.
Cross-Spezialist Martin Nörl war der letzte verbliebene Hoffnungsträger auf eine deutsche Snowboard-Medaille bei der WM in Bakuriani. Souverän schaffte es der Gesamtweltcup-Führende ins Finale. Und das war ein enges und dramatisches Rennen. Nörl kam fast zeitgleich mit Jakob Dussek ins Ziel - der Sieg wurde nach Photofinish dem Österreicher zugesprochen.
Zitterpartie für Nörl
Doch auf die Bestätigung der Silbermedaille musste der Bayer lange warten. Alessandro Hämmerle (AUT) kam zu Sturz und reklamierte. Die Jury sah sich lange die Bilder an und entschied, dass Nörl den Olympiasieger nicht behindert habe. Und dann war es offiziell: Bei seiner fünften WM-Teilnahme hat der 29-Jährige die langerhoffte Medaille eingefahren. Bronze sicherte sich der italienische Olympiadritte Omar Visintin.
Von Enttäuschung war bei Nörl nach der "kleinen Zitterpartie" aber nichts zu spüren. Er fand es vielmehr "saustark", dass er sich jetzt Vize-Weltmeister nennen darf: "Ich bin froh, dass es so lief, meine Bretter waren unglaublich stark."
Ulbricht-Aus im Viertelfinale
Für Junioren-Weltmeister Leon Ulbricht war im Viertelfinale Schluss, Leon Backhaus scheiterte im Achtelfinale. Paul Berg, bei der vergangenen WM im schwedischen Idre noch Sechster, schied bereits in der ersten Runde aus.
Fischer mit Top-Ergebnis
Jana Fischer erzielte ein Top-Resultat. Die 23-Jährige schaffte es bis ins Halbfinale. Doch dort war die Konkurrenz mit Olympiasiegerin Lindsey Jacobellis (USA) und Eva Adamczykova zu stark. Im kleinen Finale fuhr Fischer auf den sechsten Platz - ihr bestes Saisonergebnis.
Top-Favoritinnen gehen leer aus, Adamczykova Weltmeisterin
Zwei große Favoritinnen auf den WM-Titel scheiterten vorzeitig: Titelverteidigerin Charlotte Bankes aus Großbritannien schied bereits im Achtelfinale aus. Die Gesamtweltcup-Führende Chloe Trespeuch (FRA) stürzte im Halbfinale, und wurde letztlich Fünfte. Weltmeisterin wurde die Tschechin Eva Adamczykova, die 2019 schon in Park City noch unter ihrem Mädchennamen Samkova erfolgreich war. Silber ging an Josie Baff aus Australien. Bronze sicherte sich Olympiasiegerin Lindsey Jacobellis aus den USA.