
Weltcup in Ljubno Skispringerin Selina Freitag in Ljubno eine Wucht
Skispringerin Selina Freitag hat auch am zweiten Tag im slowenischen Ljubno ihre Medaillenambitionen für die Weltmeisterschaft untermauert. Wie schon am Samstag flog die Deutsche auch am Sonntag auf den zweiten Platz, knapp hinter Seriensiegerin Nika Prevc.
Selina Freitag hat einfach einen Lauf. Ihre Sprünge laufen wie am Fließband, von selbst. Egal ob Rückenwind, Aufwind, kein Wind. Die Oberwiesenthalerin springt einfach immer weit.
Am Sonntag (16.02.2025) reichten ihre Sprünge auf 88,0 und 95,5 Meter wieder für einen Platz auf dem Siegerpodest. Besser war erneut nur Nika Prevc, die Slowenin feierte vor Heim-Fans einen Doppelsieg und baute damit ihre Führung im Gesamtweltcup aus. Als Dritte schaffte es Lisa Eder (Österreich) auf das Podest. "Ich war nicht ganz pünktlich. Ich weiß auch nicht wie, aber es funktioniert", freute sich Freitag im ZDF.
Schmid erlebt eine Achterbahnfahrt
Während Freitag mit Leichtigkeit besticht, geht es bei der einstigen Überfliegerin Katharina Schmid schwerer. Die Oberstdorferin erlebt ein Auf und Ab. Nach einem starken Qualisprung (4. Platz) wollte sie im Wettkampf wieder zu viel und versteuerte sich.
Mit 81,5 Metern waren die Hoffnungen auf das lang ersehnte Podium schon nach dem ersten Durchgang dahin. Im Finale trumpfte Schmid mit 93 Metern auf und schob sich vom siebten auf den fünften Platz nach vorn. "Ich brauche wieder das Selbstvertrauen und die Lockerheit. Solche Sprünge helfen dann", sagte Schmid.
Görlich wieder stark - Seyfarth mit einem Traumsatz
Abseits der glücklichen Siegerinnen hatte Luisa Görlich in den Tagen von Ljubno das breiteste Lachen auf den Lippen. Die Thüringerin erlebte ein Jahr nach ihrem Kreuzbandriss ein Traum-Comeback. Nach Platz 13 am Samstag legte Görlich am Sonntag noch einmal nach: 84 und 84,5 Meter bedeuteten am Ende Platz zwölf. "Es hat einfach Mega-Spaß gemacht", sagte Görlich im ZDF. Sie habe gewusst, dass sie "okay" springe, aber dass es so gut läuft, hatte sie nicht erwartet. Möglicherweise geht auch die WM-Tür auf. "Darüber mache ich mir keine Gedanken. Ich lasse alles auf mich zukommen."
Juliane Seyfarth vom WSC Ruhla gelang am Sonntag im Finale ein Traumsprung. Die Thüringerin landete erst bei 86 Metern - und sprang damit zehn Meter weiter als im ersten Durchgang. Der Lohn: Seyfarth kletterte gleich neun Plätze nach oben und sammelte als 16. wertvolle Weltcup-Punkte.
Holz raus - Torazza pirscht sich nach vorn
Alvine Holz und Ljubno - das ist bisher keine Erfolgsgeschichte. Die Spätstarterin vom WSV Bad Freienwalde - sie springt erst seit sechs Jahren - schied mit 73,5 Metern wie schon am Samstag aus. Die junge Emely Torazza (SC Oberstdorf) sprang ins Finale, verpasste aber mit 78 und 81 Metern die Top 20.
Nach Sturzschock - Norwegen verzichtet
Nicht dabei waren die Norwegerinnen, die nach dem schweren Sturz von Thea Minyan Björseth verzichteten. Björseth, die als Führende den letzten Sprung des Tages absolvierte und dabei schwer stürzte, befindet sich im Krankenhaus. Sie hat sich am Knie und Ellenbogen verletzt und soll so schnell wie möglich nach Norwegen geflogen werden, teilte der norwegische Verband mit, der auch erklärte, dass Björseth dort auf jeden Fall operiert werden muss.
Reisch verzichtet auf Ljubno
Agnes Reisch, neben Selina Freitag zuletzt die stärkste deutsche Springerin, gönnte sich indes eine geplante Pause. Aus "Gründen der Belastungssteuerung" (Deutscher Skiverband) verzichtete die 25-Jährige eine Woche nach ihrem ersten Weltcup-Podest auf die Reise nach Slowenien.