Skispringen, Raw Air Althaus gibt Führung in Oslo aus der Hand
Bis zum Schluss sah Skispringerin Katharina Althaus wie die Siegerin zum Auftakt der Raw-Air-Tour in Oslo aus. Doch dann wurden ihr die schwierigen Windverhältnisse zum Verhängnis und sie fiel aus den Podesträngen.
Der Sieg am Samstag (11.03.2023) ging an die Österreicherin Chiara Kreuzer mit Weiten auf 125,5 und 126,5 Meter. Ihr Vorsprung auf Ema Klinec aus Slowenien (123/126,5 Meter) betrug am Ende 5,5 Punkte. Die norwegische Lokalmatadorin Anna Odine Stroem (129/125) komplettierte das Podium.
Althaus hat Pech mit dem Wind
Althaus lag zur Halbzeit noch in Führung. Im zweiten Durchgang ging sie als letzte Springerin vom Bakken, fiel nach schwierigen Windverhältnissen und 120,5 Metern aber deutlich zurück. Am Ende wurde es für die dreifache Weltmeisterin von Planica nur Rang fünf. Diesen Platz belegt sie nun auch in der Gesamtwertung der Raw-Air-Tour. Spitzenreiterin nach drei von zwölf Wertungssprüngen ist Klinec (383,9 Punkte). Althaus' Rückstand beträgt 17,2 Punkte.
Selina Freitag wurde - wie so oft in dieser Saison - zweitbeste Deutsche hinter Althaus auf Rang sechs. Nach 127,5 Metern im ersten Durchgang konnte sie sich im Anschluss noch einmal um drei Meter steigern und machte noch drei Plätze gut. Im Klassement der Tour ist sie nun ebenfalls Sechste.
Althaus beginnt stark
Althaus hatte am Freitag beim Quali-Sieg von Klinec als Achte bereits die ersten Punkte in der Gesamtwertung der Raw-Air-Serie einbüßen müssen. Doch die Allgäuerin meldete sich zunächst mit einer eindrucksvollen Vorstellung im Wettkampf zurück. Bei Rückenwind flog die 26-jährige Vorzeigespringerin aus dem deutschen Team im ersten Durchgang auf 126 Meter und bekam obendrein exzellente Haltungsnoten.
Zwei Punkte Vorsprung betrug damit ihre Führung vor dem finalen Durchgang. Doch dann machten ihr die schwierigen Windverhältnisse einen Strich durch die Rechnung. Früh im Flug deutete sich an, dass Althaus nicht die Marke von Kreuzer übertrumpfen kann. Entsprechend enttäuscht verließ sie den Auslauf.
Seyfarth kann überzeugen
Auch Juliane Seyfarth, Luisa Görlich, Anna Rupprecht und Pauline Heßler hatten sich allesamt für das Finale qualifiziert. Die Top-Ten-Plätze blieben für das DSV-Quartett aber außer Reichweite. Seyfarth, Drittplatzierte bei der Raw-Air-Premiere der Frauen 2019, bestätigte aber ihre in den vergangenen Wochen ansteigende Form und wurde mit Weiten von 112,5 und 120,5 Metern 20..
Görlich hatte in der Spur und beim Absprung jeweils Probleme und setzte zweimal 112,5 Meter in den Schnee. Sie reihte sich damit direkt hinter Seyfarth ein. Rupprecht als 26. und Heßler als 28. mussten sich deutlich weiter hinten im Feld einsortieren.
Anna Rupprecht in Oslo
Skiflug-Premiere in Vikersund
Die Raw-Air-Serie ist das skandinavische Gegenstück zur Vierschanzentournee. In Oslo, Lillehammer und auf der Skiflugschanze von Vikersund stehen für die Frauen an acht Tagen neun Springen auf dem Programm. Dabei fließen auch die in der Qualifikation erzielten Punkte in die Gesamtwertung ein.
Ganz besonders vorfreudig blicken die Frauen auf die dritte Station der Tour. Auf dem Monsterbakken in Vikersund steht für sie erstmals ein Skifliegen an. Umso wichtiger ist das Abschneiden im Vorfeld, denn nur die ersten 15 Plätze der Gesamtwertung qualifizieren sich für den Wettkampf in Vikersund. Titelverteidigerin der Raw-Air-Tour ist die Slowenin Nika Kriznar.