Die deutsche Skispringerin Selina Freitag in Vikersund

Raw Air in Vikersund Selina Freitag knackt beim Skifliegen die 200 Meter

Stand: 15.03.2025 16:25 Uhr

Nika Prevc hat ein kurioses Skifliegen der Frauen in Vikersund gewonnen. Beim neu angesetzten und auf einen Durchgang verkürzten Wettbewerb segelte sie am Samstag (15.03.2025) am weitesten. Aber auch Selina Freitag durfte jubeln - und das doppelt.

Wegen Nika Prevc, oder besser gesagt wegen dem Wind und dessen Einfluss auf die Slowenin, musste der eigentlich für den Mittag geplante Wettbewerb gecancelt und verschoben werden. Zu groß war die Angst, dass der aktuell besten Skispringer in diesem Winter etwas hätte zustoßen können oder das der Wettkampf mit einer Benachteiligung zu Ende geht.

Warum zeigte sich dann am Nachmittag: Prevc, die am Vortag mit 236 Metern einen neuen Weltrekord für Frauen aufgestellt hatte, segelte als letzte verbliebene Athletin auf 213,5 Meter und damit deutlich weiter als alle anderen. Zweite wurde ihre Landsfrau Ema Klinec (Slowenien/204,5 m). Dahinter landete Freitag, die nicht nur den nächsten Podestplatz ergatterte, sondern auch zum zweiten Mal nach dem Training am Freitag einen 200-Meter-Sprung schaffte.

Kanadierin Strate mit zwei Schreckmomenten

Katharina Schmid kam als zweitbeste DSV-Springerin auf Position neun. Mit 178 Metern verpasste sie aber einmal mehr die magische Marke deutlich und muss weiter auf ihren ersten "200er" warten.

Auch der Wettkampf am Nachmittag musste immer wieder pausiert werden, weil sich der Wind außerhalb des zulässigen Korridors bewegte. Am Ende aber kamen alle heile runter, auch wenn die Kanadierin Abigail Strate bei ihrer Landung höchst akrobatisch einen Sturz verhindert. Für sie war es der zweite Schreckmoment an diesem Tag, schon am Mittag war sie bei der Landung bei 186,5 Meter gestürzt, blieb dabei aber unverletzt.

Seyfarth und Reisch können Leistungen nicht bestätigen

Erstmals beim Skifliegen waren auch Agnes Reisch und Juliane Seyfarth dabei. Sie hatten beide im abgebrochenen ersten Versuch persönliche Bestweiten aufgestellt, die allerdings gestrichen wurden. Seyfarth erreichte schließlich 162,5 Meter, was ebenfalls einen persönlichen Rekord bedeutete, am Mittag war sie aber noch drei Meter weitergesegelt. Reisch erwischte keinen guten Sprung und landete bereits nach 124 Metern. In der Endabrechnung bedeutete das die Positionen 13 und 21.

Nur Prevc springt am Mittag nicht

Dass die Siegerin dieses Wettkampfes überhaupt erst um 16.21 Uhr feststand, hatte mit dem Abbruch des Wettkampfes am Mittag zu tun. Bei diesem führte Selina Freitag, nur noch Prevc hätte springen müssen, der Wind aber ließ keine gefahrenlose Freigabe der slowenischen Weltrekordlerin mehr zu. Also entschied sich die Jury um FIS-Rennleiter Sandro Pertile für eine Neuansetzung am Nachmittag auf Kosten des Probedurchgangs der Männer.

Insgesamt 22 Athletinnen waren auf dem Monsterbakken am Start, die 25 besten des Weltcups hatten von der FIS die Starterlaubnis bekommen. Die Norwegerin Thea Minyan Bjørseth fehlt wegen einer Verletzung, zwei weitere hatten sich aus persönlichen Gründen gegen eine Teilnahme entschieden.