
Weltcup-Finale in Sun Valley Feurstein und Haaser beenden Austro-Durststrecke
Patrick Feurstein und Raphael Haaser haben beim letzten Speedrennen der Saison für einen österreichischen Doppelsieg gesorgt. Damit beenden sie die Durststrecke ihres Teams.
Das österreichische Alpin-Männer-Team hatte in dieser Saison bisher keinen einzigen Weltcup-Sieg feiern können - doch beim allerletzten Speedrennen der Saison sollte es dann gleich der Doppelsieg werden: Patrick Feurstein stürmte auf der schwierigen "Challenger"-Strecke zu seinem allerersten Weltcupsieg. Feiern konnte er den Sieg mit Raphael Haaser (+0,19 Sekunden), der mit Zahnlücken auf den zweiten Platz fuhr und den österreichischen Doppelsieg perfekt machte.
Haaser, der Riesenslalom-Weltmeister von Saalbach-Hinterglemm hatte sich bei einem schweren Sturz in Hafjell drei Zähne ausgeschlagen, musste genäht werden - und zeigte sich beim Weltcup-Finale wieder in Topform. Dritter wurde der Schweizer Franjo von Allmen (+0,42 Sekunden).
Die "Challenger"-Strecke stellte sich am Sonntag als wahres Techniker-Paradies heraus - und die Edeltechniker Feurstein und Haaser konnten das ausnutzen. Das flache Licht und der stark drehende Lauf konnten ihnen nichts anhaben: Mutig carvten sie um die engen Kurven, stellten quer, wo auch immer das die schwierige Piste und die stark aus der Richtung gesetzten Tore verlangten.
Für ihre enge und aggressive Linie wurden Feurstein und Haaser belohnt. Für die Skifans unterhaltsam, für die Skirennfahrer ein wilder Ritt. Feuerstein sagte über sein Rodeo über die Strecke: "Die Fahrt hat sich überhaupt nicht gut angefühlt, ich war überall am Limit."
Juniorenweltmeister Benno Brandis gibt Weltcup-Debüt
Beim Weltcup-Finale treten nur die besten 25 der jeweiligen Disziplin an, die 500-Punkte-Läufer sowie der Juniorenweltmeister der Disziplin. Weil sich aus dem deutschen Weltcup-Team keiner der Athleten für den Super-G in Sun Valley qualifizieren konnte, war der deutsche Juniorenweltmeister Benno Brandis völlig alleine am Start.
Es war der erste Tanz auf der Weltcup-Bühne für den 18-Jährigen, der sich mutig über die Strecke warf. Doch dann ging dem Allgäuer im Mittelteil der Strecke die Bindung auf. Ein bitterer Ausgang eines bis dahin soliden Rennens, bei dem er bei den ersten beiden Zwischenzeiten nur 53 und 66 Hundertstelsekunden zurücklag.
Auch Felix Rösle, Junioren-Weltmeister in der Abfahrt, hätte sein Debüt geben sollen. Weil die Abfahrt am Samstag aber abgesagt wurde, durfte der 20-Jährige nicht zeigen, was er kann.
Letztes Speedrennen auf US-Boden für einige Zeit
Für die Weltcup-Athleten war es der erste Speed-Auftritt auf dem Bald Mountain in Sun Valley - in den 1970er-Jahren hatten hier noch Technik-Wettbewerbe stattgefunden. Die für den Samstag geplanten Abfahrten, die das Weltcupfinale im US-Bundesstaat Idaho eröffnen sollten, wurden wegen starken Windes abgesagt. Die Super-G-Läufe am Sonntag waren die letzten Speedrennen auf US-amerikanischem Boden für einige Zeit - nächstes Jahr sind nur Technik-Entscheidungen dort geplant.
Die Frauen hatten am Sonntag vorgelegt: Beim ihrem Super-G-Rennen siegte Lara Gut-Behrami mit einer mutigen Fahrt und holte sich damit auch den Super-G-Gesamtsieg. Auch Lindsey Vonn verzauberte das Publikum mit ihrem allerersten Podestplatz seit ihrem Sensationscomeback. Dritte wurde die Italienerin Federica Brignone.