Linus Straßer aus Deutschland in Aktion

Slalom in Madonna di Campiglio Straßer verpasst Podest bei Popovs Überraschungssieg

Stand: 08.01.2025 23:16 Uhr

Er lag in Lauerstellung, aber so richtig wollte es nicht klappen. Linus Straßer hat beim Weltcup in Madonna di Campiglio am Mittwoch (8.1.2025) einen Platz unter den besten drei verpasst. Den Sieg in Italien sicherte sich überraschend der Bulgare Albert Popov.

Als Sechster hatte Straßer 0,36 Sekunden Rückstand Rang drei, den Samuel Kolega aus Kroatien belegte. Zweiter wurde der Schweizer Loic Meillard, der 44 Hundertstelsekunden hinter Popov lag. Das Warten auf den ersten Podiumsplatz in dieser Saison geht für Straßer damit weiter. Zumindest erzielte der zweitbeste Slalomfahrer des Vorjahres nach zuvor drei Nullern in Serie sein bestes Resultat in diesem Winter und damit auch wieder einmal Weltcup-Punkte.

"Es war ein gutes Rennen, wenn der Fehler unten nicht ist, dann kann es Richtung Podium gehen", lautete das Fazit von Straßer am BR-Mikrofon. Dennoch war er grundsätzlich mit seiner Leistung zufrieden. Der letzte Übergang sei "semi-optimal" gewesen. Grundsätzlich sei ihm die Platzierung aber in diesem Rennen egal gewesen, da die Perspektive und die Herangehensweise "zielführend" gewesen sei. "Es ist nur eine Frage der Zeit, bis das Ergebnis wieder richtig, richtig gut ist."

Schon kurz vor dem Steilhang stand er kurz einmal quer und verlor Tempo. Ein zweiter grober Schnitzer am letzten Übergang kostete ihn schließlich die mögliche Podestplatzierung. Entsprechend sauer war Straßer zunächst, als er die Zeit auf der Anzeigetafel sah, und schrie seinen Frust raus.

Skifahrer Straßer - "Mir ist egal ob ich Dritter, Sechster oder Zehnter bin"

Sportschau Wintersport, 08.01.2025 19:00 Uhr

Ordentliche Ausgangsposition nach Lauf eins

Mit Startnummer 3 war Straßer ins Rennen gegangen. Nach drei Ausfällen in Serie fuhr er auf dem eng gesetzten Kurs mit der immer eisiger werdenden Piste nicht voll auf Angriff. Er war zwar im oberen Teil gut unterwegs, hatte aber noch einige Reserven für das Finale. Sein Rückstand auf den bis dato führenden Norweger Atle Lie McGrath betrug allerdings schon 0,76 Sekunden.  

"Das war ein ganz stabiler Lauf. Wenn ich davor ein oder zwei bessere Ergebnisse gehabt hätte, dann fahre ich den Steilhang eine halbe Sekunde schneller runter", erklärte er noch nach dem ersten Durchgang. "Der Grad ist heute sehr schmal. Es ist eine Top-Ausgangsposition und da ist noch viel drin im zweiten Lauf."  

Mehrere Favoriten kommen nicht ins Ziel

Es zeigte sich in der Folge, dass Straßer scheinbar die richtige Strategie wählte. Mit Clément Noël (Frankreich) und Timon Haugan (Norwegen) schieden zwei der bisherigen Saisonsieger nach Fahrfehlern schon im ersten Lauf aus. Auch der einmal mehr favorisierte Henrik Kristoffersen konnte die Zeit seines Landsmanns nicht angreifen. Der Weltcup-Führende leistete sich beim zweiten Übergang einen schweren Patzer und lag im Ziel auch noch deutlich hinter Straßer.   

Von den ersten 15 Startern schoben sich lediglich der Schweizer Loic Meillard und Samuel Kolega aus Kroatien noch vor Straßer, der damit als fünftletzter Starter im zweiten Durchgang in den Hang auf der Canalone Miramonti ging. Auch Vorjahressieger Marco Schwarz aus Österreich, der in dieser Saison wegen Verletzungen noch nicht richtig in Tritt gekommen ist, fädelte relativ schnell ein und schied aus.

Popov überrascht sie alle

Auch im zweiten Durchgang hatten viele Athleten mit der nun zwar an einigen Stellen schnelleren, dafür weiterhin sehr glatten Piste ihre Probleme. Von den 30 im Finale gestarteten Fahrer schieden neun aus.Der Schweizer Daniel Yule, 18. nach dem ersten Durchgang setzte die erste wirkliche Richtzeit, die erst neun Fahrer später von Kristoffersen unterboten wurde.

Lange saß er aber nicht in der Leadersbox, weil der Bulgare Albert Popov voll auf Angriff fuhr und die Bestzeit deutlich unterbot. Straßer konnte ihn nicht angreifen und auch Manuel Feller (Österreich) schied nach einem Fahrfehler aus. Als auch Kolega die Zeit nicht erreichen konnte, war klar, dass Popov zum zweiten Mal in seiner Karriere auf dem Podest stehen würde. Da auch Meillard seine Zeit nicht knacken konnte, stand für den 27-Jährigen aus Sofia das beste Karriereresultat in den Büchern. Mit dem Einfädler von McGrath durfte er sogar über seinen ersten Weltcup-Triumph jubeln.

Albert Popov jubelt nach seinem Sieg in Madonna di Campiglio

Albert Popov jubelt nach seinem Sieg in Madonna di Campiglio

Tremmel, Meisen und Himmelsbach raus

Die drei weiteren deutschen Starter Anton Tremmel, Adrian Meisen und Fabian Himmelsbach hatten es alle nicht ins Finale geschafften. Sie kamen nicht bis ins Ziel und verpassten somit die mögliche Qualifikation für den zweiten Durchgang.