Alpine Ski-WM Gold in der Abfahrt - Odermatt lässt Topfavorit Kilde hinter sich
Marco Odermatt lässt der Konkurrenz in der Abfahrt keine Chance und gewinnt sein erstes WM-Gold. Thomas Dreßen wird trotz Knieproblemen bester Deutscher.
Auf der eigens für die WM geschaffenen spektakulären Piste "L'Éclipse" stürzte sich der Italiener Florian Schieder als erster ins Rennen und setzte eine Bestzeit, die lange nicht unterboten wurde. Der Lokalmatador Johan Clarey und auch der Weltmeister von 2021 Vincent Kriechmayr konnten den Südtiroler nicht verdrängen.
Marco Odermatt, der aktuell beste Skifahrer im gesamten Weltcup, zeigte dann aber beeindruckend, wie viel Zeit noch in der Piste steckte. Nach einer fehlerfreien Fahrt setzte er sich mit über einer Sekunde Vorsprung an die Spitze. Nach dem Rennen sagte er selbst: "Es war von mir die perfekte Fahrt. Unglaublich." Wer sollte das noch unterbieten?
Topfavorit Kilde schafft es nicht
Der Topfavorit auf Gold, Aleksander Aamodt Kilde, stand noch oben. Fünf von acht Abfahrtsrennen hatte der Norweger in dieser Saison gewonnen. Im oberen Teil konnte er gut mit Odermatt mithalten, hatte nur geringen Rückstand.
Im schattigen Mittelteil wurde er dann aber in einer Traverse nach unten abgetrieben und verlor viel Zeit. Die Bestzeit des Schweizers damit für ihn nicht mehr zu erreichen, Kilde kam als Zweiter ins Ziel - für den Dominator in der Abfahrt durchaus enttäuschend.
Nächste kanadische Überraschung
Nach dem Super-G-Gold von James Crawford darf sich der nächste Kanadier über eine WM-Medaille freuen. Mit einer starken Fahrt auf der Éclipse landete Cameron Alexander als Dritter überraschend auf dem Podest. Der 25-jährige Alexander konnte bisher nur ein Abfahrtsrennen für sich entscheiden, nun der große Erfolg in der Königsdisziplin bei seiner ersten WM-Teilnahme.
Deutsche Starter verpassen Spitzenplatzierungen
Bester Deutscher in Courchevel wurde Thomas Dreßen als Zehnter. Ihm fehlten nur knapp drei Zehntel auf das Podest. Im Interview nach dem Rennen berichtete er von erneuten Schmerzen im Knie, die ihn im Rennen behindert hatten. "Ich habe alles rausgeholt, mehr war einfach nicht drin," sagte er am ZDF-Mikro und weiter: "Jetzt tut es einfach nur noch brutal weh."
Romed Baumann ging erneut mit früher Startnummer als erster Deutscher ins Rennen. Im oberen Teil der Strecke hatte er mit kleinen Unsicherheiten zu kämpfen, blieb aber am zwischenzeitlich Führenden Italiener Florian Schieder dran. Er beendete das Rennen auf Platz 19. Josef Ferstl erwischte keinen guten Tag, er verpasste mit über zwei Sekunden Rückstand einen Platz unter den besten Zwanzig deutlich.
Andreas Sander musste am Start lange warten, denn der vor ihm gestartete Kanadier Brodie Seger war gestürzt und musste mit dem Helikopter abtransportiert werden. Sander startete im oberen Teil gut, fiel dann aber zurück und hatte mit 2,4 Sekunden Rückstand im Ziel keine Chance auf eine Topplatzierung. Er reihte sich auf Platz 29 ein.