Slalom in Soldeu Braathen holt Kristallkugel - Straßer ärgert sich
Der Norweger Lucas Braathen hat beim Saison-Finale in Soldeu die kleine Slalom-Kristallkugel fix gemacht. Für Linus Straßer war der Skisport an diesem Tag eine bittere Erfahrung.
Die kleine Kristallkugel für den besten Slalomfahrer der Saison wurde beim letzten Tanz durch die Stangen vergeben. Zum Abschluss der Saison 2022/23 feierte der Norweger Lucas Braathen nach spannendem Duell mit der Konkurrenz seinen ersten Gesamt-Sieg im Disziplinen-Weltcup.
Der Erfolg im letzten Slalom-Wettbewerb des Winters in den Bergen von Andorra ging allerdings an den Schweizer Ramon Zenhäusern. Braathen wurde Zweiter vor Henrik Kristoffersen. DSV-Technikspezialist Linus Straßer beendete die Saison dagegen mit einer Enttäuschung: "Skisport kann so schön sein, aber auch sehr, sehr bitter", lautete sein Tagesfazit.
Duell Braathen gegen Kristoffersen
Die Erfolgsspur war am Sonntag (19.3.23) schon von Straßers Konkurrenten gebucht: Braathen führte die Gesamtwertung mit 32 Punkten vor seinem Teamkollegen Kristoffersen an. Für den 22-Jährigen war es die erste, für Weltmeister Kristoffersen bereits die vierte Chance auf die begehrte Trophäe. Eine kleine Chance konnten sich auch noch der Schweizer Daniel Yule und sein Landsmann Ramon Zenhäusern ausrechnen, dafür mussten die Norweger allerdings ordentlich patzen.
Braathen mit der Hand an der Kugel
Danach sah es allerdings nicht aus. Braathen ließ nichts anbrennen und pulverisierte die Zeit des Teamkollegen im ersten Lauf. 0,54 Sekunden betrug sein Vorsprung auf Altmeister Kristoffersen.
Für die Führung reichte die furiose Fahrt trotzdem nicht. Zenhäusern kurvte die Bestzeit in den Schnee und positionierte sich 0,26 Sekunden vor dem 22-jährigen Braathen. Um dem Norweger die Kugel abzuluchsen reichte das allerdings nicht. Kristoffersen ging als Fünftschnellster in die Entscheidung. Yules (+2,30 Sek./15.) Chancen waren nach einer durchwachsenen Fahrt dagegen nur noch minimal.
Showdown in Andorra
Yule, der zwei Saison-Rennen gewinnen konnte, patzte sich im Finale vorzeitig ins Aus. Der erfahrene Kristoffersen suchte das Risiko, wahrte seine Chance und setzte sich an die Spitze. Braathen musste liefern! Bei seinem heißen Ritt durch den Kurs behielt er die Nerven und kurvte zur kleinen Kugel. Schneller war wieder nur Zenhäusern, der immerhin verdient den Sieg einfuhr.
Straßer ärgert sich über finale Leistung
Linus Straßer, der im Saisonverlauf zweimal als Dritter auf dem Podest gestanden hatte, kam dagegen nicht fehlerfrei durch. Mit Mühe brachte er den ersten Lauf mit einem Rückstand von 2,14 Sekunden als 13. ins Ziel. Auch im finalen Lauf lief es nicht, was Straßer enorm ärgerte. Im Ziel warf er die Stöcke an die Bande. Er habe die Ski "viel zu sicher, viel zu viel auf Linie" gehalten "anstatt die Dinger marschieren zu lassen", analysierte Straßer im ARD-Interview.
Die Saison sei aber grundsätzlich "richtig cool" gewesen. "Von den Ergebnissen vielleicht ein bisschen hinterher", so Straßer. Für ihn war es dennoch "wieder ein Schritt nach vorne", befand der 30-jährige Münchner.