Sofia Goggia beim Abfahrtstraining am Fuße des Matterhorns

Abfahrts-Weltcup der Frauen Alle jagen Goggia - Wer sind die Favoriten im Weltcup-Winter?

Stand: 19.11.2023 12:10 Uhr

Auch der vierte Anlauf der Abfahrt-Premiere am Matterhorn fiel den Wetterbedingungen zum Opfer. Die Italienerin Sofia Goggia bleibt indes die Topfavoritin auf den Abfahrts-Weltcup.

Nachdem bereits das Speed-Opening der Männer am Matterhorn ins Wasser - oder eher in den Schnee - gefallen ist, reisen auch die Frauen aus Zermatt-Cervinia ab, ohne ein Rennen gefahren zu sein. Böige, wechselnde Winte verhinderten einen fairen Wettkampf. Die Favoriten in diesem Winter sind anders als die Witterungsbedingungen jedoch glasklar.

Goggia will ihren Titel erneut verteidigen

Hohe Favoritin ist Sofia Goggia. Die Italienerin gewann die kleine Kristallkugel in der Abfahrt - und das schon zum dritten Mal nacheinander. Im vergangenen Winter fuhr sie achtmal aufs Podest. In fünf Rennen stand sie sogar ganz oben.

Dass sie dabei wenig aufhält, zeigte sie beim Weltcup in St. Moritz. Einen Tag, nachdem sie sich im ersten Rennen die Hand gebrochen hatte, fuhr sie mit der mit Schrauben und Platten operierten Hand zum Sieg.

2018 holte sie den Olympiasieg in Pyeongchang - natürlich in der Abfahrt. Zwar fährt die 31-Jährige auch in anderen Disziplinen, die Abfahrt ist aber klar ihr Steckenpferd.

Reicht es für Comeback-Königin Stuhec für ganz oben?

Die Slowenin Ilka Stuhec beendete die vergangene Abfahrtssaison als Zweite hinter Goggia. Dabei schaffte sie es viermal aufs Podium. In Cortina d'Ampezzo und beim Weltcup-Finale in Soldeu war keine schneller als sie.

Die 33-Jährige musste sich zurückkämpfen. 2017 flog sie regelrecht durch die Saison und von Weltcup-Sieg zu Weltcup-Sieg. Insgesamt siebenmal war sie nicht zu schlagen. Weitere sechsmal fuhr sie aufs Treppchen. In St. Moritz krönte sie sich zur Abfahrts-Weltmeisterin.

Elena Stuhec (Mitte) bei ihrem Sieg in Soldeu

Elena Stuhec (Mitte) bei ihrem Sieg in Soldeu

Doch dann der Schock. Im Oktober 2017 riss sich die Überfliegerin im Training das Kreuzband. Sie verpasste die gesamte Saison 2018 und auch Olympia. 2019 war sie wieder da und verteidigte ihren WM-Titel in Åre. Auch diesmal wurde die Freude jäh unterbrochen. Im ersten Weltcuprennen nach dem Triumph stürzte die Frau aus Maribor und riss sich erneut das Kreuzband.

Im vergangenen Jahr fand sie ihre alte Form wieder und will jetzt auch Sofia Goggia gefährlich werden.

Heimspiel zum Start für Corinne Suter

Und auch die Dritte des vergangenen Winters will ein Wörtchen um den Titel mitreden. Die Schweizerin Corinne Suter startet - sollte das Rennen am Matterhorn stattfinden - mit einem Heimspiel in die Saison.

In der vergangenen Saison konnte sie keinen Abfahrtssieg feiern, dafür war sie regelmäßig Gast auf dem Podest. Unter anderem reichte es zu WM-Bronze in Courchevel. Ihre Paradedisziplin ist aber der Super-G.

Weidle, Curtoni und Gut-Behrami mit Außenseiterchancen

Suters Landsfrau Lara Gut-Behrami, die in diesem Winter schon den Riesenslalom-Auftakt in Sölden und in der vergangenen Saison den Gesamtweltcup im Super-G gewann, befindet sich ebenfalls im erweiterten Favoritinnenkreis, wie die Italienerin Elena Curtoni, die den vergangenen Winter als Vierte in der Abfahrts-Wertung abschloss.

Die deutsche Kira Weidle erlebte eine enttäuschende vergangene Saison und möchte in diesem Winter wieder angreifen. Das "ganz große Ziel" sei die kleine Kristallkugel, doch erstmal soll der erste Welcup-Erfolg ihrer Karriere her. Wer den großen drei gefährlich werden kann, könnte sich schon beim Auftakt am Matterhorn zeigen - sofern dieser stattfinden kann.