Ski Alpin Sarrazin gewinnt Hundertstel-Krimi auf der Streif
Cyprien Sarrazin hat die Abfahrt auf der Streif gewonnen und für das legendäre Hahnenkamm-Rennen am Samstag die Favoritenrolle übernommen.
Eisige Piste, Mausefalle, Karussell und Lerchenschuss fordern den Abfahrern auf der Streif alles ab. Das Risiko ist groß, deshalb müssen die Rahmenbedingungen passen. Leichter Schneefall und Nebel verhinderten beim ersten Rennen des Wochenendes einen pünktlichen Start. Um 12.30 Uhr gab es mit einer Stunde Verspätung dann grünes Licht für die erste Abfahrt des Wochenendes.
Sarrazin holt die wichtigen Hundertstel heraus
Die schnellste Linie brannte der Franzose Cyprien Sarrazin in den Schnee und empfahl sich in 1:55.75 Minuten als Topfavorit für das legendäre Hahnenkamm-Rennen am Samstag. "Ich habe versucht, alles rauszuholen", sagte Sarrazin zu seinem Erfolg.
Die Konkurrenz ist allerdings dicht auf. Dem Italiener Florian Schieder fehlten gerade mal fünf Hundertstel auf Sarrazin. Skistar Marco Odermatt (SUI) musste sich als Dritter um 34 Hundertstel geschlagen geben.
Erste Weltcup-Saison: Schweizer holt Platz neun
Für eine weitere Überraschung sorgte kurz vor Rennende dann der Schweizer Arnaud Boisset, der mit Startnummer 53 die Top Ten noch umsortierte. Für den Walliser ist Platz neun in seiner Weltcup-Debüt-Saison das bislang beste Karriere-Ergebnis.
Jocher und Schwaiger rasen in Top 15
Dominik Schwaiger (+1,35s) und Simon Jocher (+1,36s) gelang für den DSV immerhin noch Ergebniskosmetik. Schwaiger schob sich mit Startnummer 39 noch vor Jocher in die Top 15. Der 32-Jährige hatte mit Startnummer 31 ebenfalls eine gute Fahrt hingelegt und konnte sich über Platz 15 freuen. Damit gab es zwar kein Podest, aber zumindest zwei versöhnliche deutsche Ergebnisse zu vermelden.
Sander mit verkorkster Fahrt
Thomas Dreßen, Streifsieger von 2018, war nach seiner Rücktrittsankündigung dagegen nicht an den Start gegangen. Die Hoffnungen hatten deshalb auf Andreas Sander gelegen. Doch der 34-Jährige ließ schon im Steilhang wichtige Sekunden liegen und brachte auch bis ins Ziel nicht den richtigen Zug auf die Ski. "War verkorkst von oben bis unten", analysierte Sander. "Habe heute nicht das richtige Gefühl gefunden, um zu attackieren".
Baumann gelingt keine Spitzenfahrt
Nun musste es Romend Baumann richten, der mit dem neunten Rang in einer der Gröden-Abfahrten das bislang beste Saisonergebnis für den DSV einfahren konnte. Der 38-Jährige wurde 2012 Zweiter, bei seiner 150. Weltcup-Abfahrt sollte es allerdings auch für ihn nicht in die Top Ten reichen. 2,32 Sekunden fehlten Baumann auf die Bestzeit. Obwohl er wie Sander die Top 30 verpasste, konnte er nach zuletzt mageren Ergebnissen Positives aus dem Rennen ziehen: "Es ist ein goßer Selbstvertrauen-Boost", so Baumann.
Ernüchternde Team-Leistung
Auch Teamkollege Josef Ferstl (+2,60) konnte nicht glänzen. Der Super-G-Sieger von 2019 in Kitzbühel schob sich zwischen Baumann und Sander. Dort platzierte sich auch Youngster Luis Vogt (+2.44). Am Ende überwogen dann doch die ernüchternden Ergebnisse mit Platz 37 (Baumann), 39 (Vogt), 40 (Ferstl), 48 (Sander) und zum Abschluss Rang 50 von Jacob Schramm.
Dreßen Abschied auf der legendären Streif
DSV-Top-Abfahrer Dreßen hatte am Donnerstag wegen anhaltender körperlicher Probleme sein Karriereende verkündet. Am Samstag - auf den Tag genau sechs Jahre nach seinem sensationellen Triumph auf der Streif - verabschiedet sich der 30-jährige Oberbayer mit einem letzten Ritt über die Streif vom Weltcup-Zirkus.