Ski Alpin auf der Stelvio Überraschungen bei der Abfahrt in Bormio
Doppelsieg für die Schweiz bei der Weltcup-Abfahrt in Bormio. Der Schweizer Alexis Monney gewann überraschend auf der Stelvio und feierte unerwartet seinen ersten Weltcupsieg. Den schnappte er seinem Landsmann Franjo von Allmen weg. Marco Odermatt verhinderte einen schweren Sturz.
Lange sah es so aus, als würde Franjo von Allmen auf der Stelvio in Bormio seinen ersten Weltcupsieg feiern. Doch dann war es nicht Marco Odermatt, sondern sein Landsmann Alexis Monney, der den Mann aus Boltigen am Samstag (28.12.2024) noch von der Spitze verdrängte.
Monney schnappt von Allmen ersten Weltcup-Sieg weg
Auch für Monney war es der erste Weltcupsieg seiner Karriere. In 1:53,43 Minuten fuhr er zu seinem mit Abstand besten Ergebnis im Weltcup. In seiner bisherigen Karriere war er erst zweimal in die Top-Ten gefahren. Franjo von Allmen wurde mit 24 Hundertstelsekunden Rückstand Zweiter.
Schon in der Abfahrt in Gröden vor Weihnachten hatte er den Sieg nur knapp verpasst. "Das hätte ich mir nicht erträumt und ich gönne es dem Alexis von ganzem Herzen", zeigte sich der geschlagene 23-Jährige im ZDF-Interview als fairer Verlierer.
Dritter wurde der Kanadier Alexander Cameron (+0,72 Sekunden), der im Training am Freitag die schnellste Zeit gefahren war. Für Cameron war es die erste Podestplatzierung in diesem Winter.
Odermatt verhindert Sturz - Airbag löst aus
Der Gesamtweltcupführende Marco Odermatt ging es schnell an und war von Beginn an in Führung. Doch im mittleren Streckenabschnitt hebelte es den Schweizer aus, die Erschütterungen waren so heftig, dass sein Airbag auslöste. Gerade noch so konnte Odermatt einen Sturz verhindern. Der Fehler kostete aber wertvolle Zeit, die der 27-Jährige auch nicht mehr aufholen konnte.
Mit mehr als einer halben Sekunde Rückstand schwang der amtierende Gesamtweltcupsieger im Ziel ab (+0,56 Sekunden) und wurde am Ende Fünfter. "Es ist erstaunlich, welche er Zeit er mit dem geöffneten Aribag noch runtergebracht hat", lobte van Allmen.
Odermatt selbst befand die Sicherheitsmaßnahme für gut: "Bei einem solchen Fehler, ist es sehr gut, dass der Airbag aufgeht", befand der Schweizer und ergänzte: "Klar gibt es, wenn man auf den Füßen bleibt, Besseres als mit einem offenen Airbag zu fahren, aber ich bin froh, dass ich heil angekommen bin." Er sei nun "zufrieden, wenn es noch ein paar Punkte gibt".
Jocher stark - Baumann kann nicht an Gröden anknüpfen
Die verpasste der Deutsche Romed Baumann. Der Kiefersfeldener enttäuschte auf der Stelvio und schaffte es nicht, an seinen siebten Platz in der Abfahrt von Gröden anzuknüpfen. In Bormio fand er von Beginn an nicht ins Rennen und hatte große Probleme. Am Ende erreichte er mit 3,67 Sekunden Rückstand das Ziel und lag auf Rang 43.
Deutlich besser hatte es zuvor sein Teamkollege Simon Jocher gemacht. Der Mann vom SC Garmisch, der in dieser Saison erst einmal Weltcuppunkte gesammelt hatte, fuhr am Samstag ebenfalls überraschend in die Top 15. Er wurde am Ende 13. (+1,62 Sekunden). Auch der junge Luis Vogt, Jochers Vereinskollege, präsentierte sich als 21. (+2,18 Sekunden) wieder stark.
Auch Cochran-Siegle stürzt
Über dem Wochenende lag sowieso ein Schatten aufgrund des schweren Sturzes von Cyprien Sarrazin, der sich am Freitag im Training schwer verletzt und eine Hirnblutung erlitten hatte. Auch im Rennen am Samstag zeigte die berüchtigte Stelvio ihre Zähne.
Ryan Cochran-Siegle stürzte bei vielversprechender Zwischenzeit ebenfalls spektakulär, kam aber glimpflich davon. Der US-Amerikaner konnte den Unfallort auf Skiern verlassen.