Weltcupfinale im Skeleton Hermann triumphiert in Sigulda und holt den Gesamtweltcup
Skeleton-Pilotin Tina Hermann hat zum zweiten Mal in ihrer Karriere den Gesamtweltcup gewonnen. Beim Saisonfinale am Freitag (17.02.2023) im lettischen Sigulda fuhr die 30-Jährige zu ihrem vierten Sieg in diesem Winter.
Nur wenige Stunden nach Christopher Grotheer hat auch Tina Hermann den Sieg im Skeleton-Gesamtweltcup geholt. Die Pilotin vom WSV Königssee verteidigte dank ihres Erfolgs beim die Saison abschließenden Wettkampf in Sigulda ihren Vorsprung vor der Niederländerin Kimberley Bos, die Vierte wurde. Hinter Hermann (1:43,65 Minuten) kamen die Britin Laura Deas (+0,05 Sekunden) und Kim Meylemans aus Belgien (+0,23 Sekunden) auf das Podest.
Für Hermann ist es nach 2015/16 der zweite Erfolg im Gesamtweltcup. In der Endabrechnung kommt sie auf 1.622 Punkte, Bos (1.562) und Mirela Rahneva (Kanada/1.515) belegen die Plätze zwei und drei. In den vergangenen fünf Jahren war Hermann fünf Mal in Folge auf Platz zwei gelandet. Damit dürfte die vierfache Einzelweltmeisterin auch die für sie etwas enttäuschende WM im Januar mit Platz fünf vergessen machen.
Hermann mit Bestzeit im ersten Lauf
Schon nach dem ersten Lauf hatte sich Hermann aussichtsreich in Stellung gebracht. Sie traf die Kurven sauber und erhöhte die Geschwindigkeit sukzessive. Mit zwischenzeitlich 118,4 km/h raste sie den Eiskanal hinunter und übernahm die Führung.
Bos brauchte zu diesem Zeitpunkt bereits ein kleines Wunder, um ihre Konkurrentin noch vom Thron zu stoßen. Die Niederländerin baute mehrere kleine Fehler in ihre Fahrt ein und ging mit einer Hypothek von mehr als einer halben Sekunde in den zweiten Lauf. Dort konnte sie sich zwar um eine Zehntelsekunde steigern, die erhoffte Aufholjagd blieb aber aus.
Herzschlagfinale mit Happy End für Hermann
Derweil behielt Hermann auch im Finale die Nerven. Auch wenn sie beim Start erneut Zeit ließ, konnte sie im Eiskanal wieder Geschwindkeit aufbauen. Ihr Rückstand auf Deas, die zuvor eine starke Fahrt absolviert hatte, schmolz von Meter zu Meter. In einem Wimpernschlagfinale brachte Hermann ihren knappen Vorsprung schließlich ins Ziel und ließ sich feiern.
Kreher und Neise verpassen Podest
Susanne Kreher beendete den letzten Wettkampf in diesem Winter auf Rang fünf. Die Überraschungs-Weltmeisterin konnte bereits im ersten Durchgang nicht das erhoffte Tempo entwickeln. Im zweiten Lauf lief es etwas besser, ein kleiner Fehler verhinderte aber den Sprung auf das Podest. Mit Platz vier im Gesamtweltcup und dem WM-Titel kann die Sächsin aber mehr als zufrieden mit ihrer Saison sein.
Auch Olympiasiegerin Hannah Neise hatte nach Rang neun im ersten Lauf noch Luft nach oben. Viel besser lief es im Anschluss mit der beinah identischen Zeit (52,08 Sekunden) aber nicht. Da aber auch die Konkurrenz Fehler einbaute, konnte sie noch zwei Plätze gutmachen und wurde Siebte. In der Gesamtwertung belegt die Winterbergerin hinter Kreher den fünften Platz.