Weltcup in Innsbruck-Igls Deutsche Skeletonis ohne Siegchance
Keine Chance auf den Sieg und auch am Podest vorbei: für die deutschen Skeletonis gab es in Innsbruck an diesem Wochenende nichts zu holen. Als entscheidend erwies sich die Bahnstruktur.
Skeleton auf der Eisbahn in Innsbruck-Igls - das heißt vor allem: gut starten und dann diese Geschwindigkeit nach unten nutzen, denn die Abstände bleiben oft gering. Schlecht erwies sich am Freitag (10.02.2023) daher sowohl für die deutschen Frauen als auch die deutschen Männer, dass sie fahrerisch zu den besten der Welt gehören, am Start aber ihre Probleme haben.
So verpassten Susanne Kreher, Tina Hermann und Hannah Neise schon im ersten Durchgang eine Top-Fünf-Platzierung und landeten am Ende auf den Rängen sieben (Kreher), zehn (Hermann) und elf (Neise).
Bos liefert dank Bahnrekord furiose Aufholjagd
Am besten bewältigte die Bahn in Österreich die Niederländerin Kimberly Bos - nach einer furiosen Aufholjagd. Sie gewann mit 0,28 Sekunden Vorsprung vor der noch nach dem ersten Durchgang führenden US-Amerikanerin Hallie Clarke und der Belgierin Kim Meylemans (0,33 Sekunden zurück).
Die Weltklassefahrerin Bos war nach dem ersten Lauf gerade einmal Elfte. Im zweiten Lauf gelang ihr dann aber eine Gala-Fahrt - samt Bahnrekord von 52,87 Sekunden. So zog sie noch an zehn Athletinnen vorbei, unter anderem auch an den drei deutschen.
"Eigentlich war es ein guter Tag, ich bin zweimal persönliche Startbestzeit gelaufen, auch die Fahrten waren die beste der Woche. Ich bin aber zu sehr auf Sicherheit gefahren, da hat mir der Speed gefehlt. Die Platzierung ist daher ein bisschen schade", sagte Kreher.
Cheftrainer Baude mit Start-Vorahnung
Damit hatte sich auch eine Vermutung des Bundestrainers bewahrheitet: "Das wird vermutlich ein sehr schnelles Rennen", hatte Christian Baude bereits vorab gesagt - und gerade bezüglich der Startzeiten eingeschränkt: "Sowohl bei den Damen als auch bei den Herren haben wir da sehr starke Konkurrenten am Start, die sehr schnell starten können und die die Bahn gut im Griff haben."
So war es dann bei den Frauen am Mittag auch. Deutschlands Fahrerinnen schafften es auch bei den Startzeiten in beiden Läufen nicht unter die besten neun. Am schnellsten zeigte sich noch Kreher, die sich vor zwei Wochen den WM-Titel in St. Moritz gesichert hatte. Eine gute Nachricht bleibt den Deutschen allerdings: Hermann bleibt vor dem Weltcupfinale in der kommenden Woche im lettischen Sigulda die Führende in der Gesamtwertung.
Grotheer mit Verbesserung im zweiten Lauf
Auch bei den Männern konnte beim Anschub einzig Felix Keisinger mit der fünft- (1. Durchgang) und viertbesten (2. Durchgang) Startzeit halbwegs mit der Spitze mithalten, er verlor jedoch auf der Strecke zu viel Zeit im Vergleich zu der Konkurrenz und wurde so schließlich nur Achter (+,80 Sekunden). Einen Rang vor ihm platzierte sich Axel Jungk (+0,65 Sek.). Er schaffte es in beiden Läufen mit seiner Startzeit nicht unter die besten Zehn, konnte aber in der Bahn seinem Landsmann einige Hundertstelsekunden abnehmen. Bester deutscher Fahrer war Christopher Grotheer, der sich im Finale noch vom sechsten auf den vierten Rang nach vorne schob. Auf das Podest fehlten ihm letztlich 0,02 Sekunden.
Der Sieg ging mit neuem Bahnrekord von 51,41 Sekunden an den britischen Weltmeister Matt Weston. Er verwies Seung-gi Jung (Südkorea/+0,36 Sek.) und Wenhao Chen (China/+0,49 Sek.) klar auf die Plätze.