Hannah Neise aus Deutschland bremst im Ziel

Weltcup in Yanqing Neise holt im Skeleton-Krimi nächstes Podest

Stand: 23.11.2024 10:54 Uhr

Beim Skeleton-Weltcup in Yanqing gelingt der 24-jährigen Hannah Neise der nächste starke Auftritt. Für sie ist die Bahn ohnehin eine ganz besondere.

Hannah Neise ist schon in Hochform nach Yanqing gereist, als Zweite beim zweiten Saisonrennen in Pyeongchang. Und Yanqing, die Bobbahn bei Peking, die von oben wie ein Drache aussieht, das ist eine besondere Bahn für Neise. Hier ist Neise Olympiasiegerin 2022 geworden, die erste deutsche in ihrer Disziplin überhaupt, und hier hat sie am Samstag (23.11.2024) den nächsten Podestplatz gefeiert.

Erster Weltcupsieg für Chinas Frauen überhaupt

Beim zweiten Weltcup-Stopp in dieser noch jungen neuen Saison führte sie ein erneut gutes deutsches Team an. Neise war schon ein starker erster Lauf gelungen. Von Rang drei aus ging sie in die Entscheidung, in der sie dann mit einer Spitzengeschwindigkeit zu überzeugen wusste und die Britin Freya Tarbit so um die Winzigkeit von vier Hundertstelsekunden noch abfangen konnte. Das Rennen um die Podestplätze wurde zum Krimi.

Und Neise? Die blieb cool, winkte unten im Ziel in die Kamera und hinterließ "Viele Grüße ins Sauerland". Schneller, genauer gesagt um 37 Hundertstelsekunden flinker, als Neise war am Ende nur die direkt nach Tarbit gestartete Chinesin Dan Zhao, die die Bahn gegen Ende hin komplett fehlerlos absolvierte - und damit anders als Tarbit nichts mehr auf Neise einbüßte. Für China war das der erste Weltcup-Sieg bei den Skeleton-Frauen überhaupt.

"Ich bin mega zufrieden, ich habe mich im Training schon sehr schwer getan", sagte Neise nach dem Rennen: "Ich habe mir das Ganze ein bisschen leichter vorgestellt, als es im Endeffekt war. Deswegen waren die Fahrten heute sehr gut, auch wenn ein paar Kleinigkeiten drinnen waren."

Pfeifer starke Fünfte, auch Kreher in Top Ten

Nicht alle Fahrerinnen mögen diese Drachen-Bahn in Yanqing, die durchaus selektiv ist, ein paar entscheidende Stellen können einen ganzen Lauf verhageln. Wie sehr, das musste unter anderem der Rodler Felix Loch bei Olympia 2022 erfahren, der damals nach einem Fehler weit zurückfiel.

Die deutschen Skeletonfahrerinnen kamen damit am Samstag aber alle erstaunlich gut zurecht. Auch Jacqueline Pfeifer, am vergangenen Wochenende Vierte, hat mit dem fünften Platz an diesem Samstag ein weiteres Ausrufezeichen gesetzt (+ 1,31 Sekunden). Die Weltmeisterin von 2023 Susanne Kreher wurde Neunte (+ 1,57 Sekunden) - und Corinna Leipold Elfte (+ 1,91 Sekunden).